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Aus den Län­dern

Covid-19-Krise macht Be­deu­tung der Re­ser­ve deut­lich

Wäh­rend der Covid-19-Pan­de­mie sind in der Haupt­stadt bis zu 80 Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten im Ein­satz. Haupt­au­gen­merk des Ein­sat­zes ist das La­ge­zen­trum Ber­lin. Oberst Chris­ti­an von Blum­rö­der in sei­ner Funk­ti­on als Ab­tei­lungs­lei­ter Stand­ort­auf­ga­ben Ber­lin führt das La­ge­zen­trum. Durch die „ex­zel­len­te Re­ser­ve, die in Ber­lin zur Ver­fü­gung steht“ kön­nen die Auf­ga­ben sehr gut be­werk­stel­ligt wer­den, lobt der Oberst seine Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten.

Oberst­leut­nant d.R. Frank Eick, Vor­sit­zen­der der Lan­des­grup­pe Ber­lin des Re­ser­vis­ten­ver­ban­des (M.) ist Schicht­lei­ter im La­ge­zen­trum.

(Foto: Ralph Erl­mei­er)

Oberst­leut­nant d.R. Frank Eick be­ginnt sei­nen Dienst als Schicht­füh­rer im La­ge­zen­trum um halb sie­ben und be­en­det ihn zwölf­ein­halb Stun­den spä­ter. Der Vor­sit­zen­der der Lan­des­grup­pe Ber­lin, der zi­vil­be­ruf­lich im Ma­nage­ment eines Au­to­mo­bil­un­ter­neh­mens tätig ist, führt zur­zeit vier Tage hin­ter­ein­an­der die Tag­schicht des La­ge­zen­trums in Ber­lin. In Folge der Covid-19- Pan­de­mie auf­ge­stellt, ist es täg­lich 24 Stun­den im Schicht­be­trieb be­setzt. Im La­ge­zen­trum sind ins­ge­samt fünf Sol­da­ten ein­ge­setzt, die sich aus dem Schicht­lei­ter, dem La­ge­of­fi­zier und La­ge­feld­we­beln zu­sam­men­set­zen. Zu­sätz­lich zu die­sen Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten sind Ver­bin­dungs­of­fi­zie­re aktiv, die den di­rek­ten Draht zum Ber­li­ner Senat, dem Ge­sund­heits­se­nat und der Feu­er­wehr pfle­gen. Der Ver­bands­be­reichs­ge­schäfts­füh­rer Ost des Re­ser­vis­ten­ver­ban­des, Oberst­leut­nant d.R. Kars­ten Ah­rens, der als stell­ver­tre­ten­der Lei­ter des La­ge­zen­trums ein­ge­setzt ist, re­sü­miert, dass diese Stel­len über­wie­gend durch Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten be­setzt wer­den. Oberst von Blum­rö­der ver­deut­licht: „Ohne die Re­ser­ve könn­ten wir das La­ge­zen­trum Ber­lin in die­sem Um­fang und mit die­ser Durch­hal­te­fä­hig­keit nicht be­trei­ben.“

Das La­ge­zen­trum hat drei Haupt­auf­ga­ben zu leis­ten: Fest­stel­len und Fort­schrei­ben der ter­ri­to­ria­len Lage am Stand­ort Ber­lin für den Ge­ne­ral Stand­ort­auf­ga­ben Ber­lin und als Bei­trag Ber­lin zum täg­li­chen La­ge­bild für den Kom­man­deur Kom­man­do Ter­ri­to­ria­le Auf­ga­ben der Bun­des­wehr, In­for­mie­ren und Be­ra­ten des mi­li­tä­ri­schen Füh­rungs­per­so­nals und zi­vi­ler Stel­len wie des Ber­li­ner Se­na­tes hin­sicht­lich der Mög­lich­kei­ten und Gren­zen von Hilfs­an­trä­gen sowie die Ko­or­di­nie­rung der Durch­füh­rung ge­neh­mig­ter An­trä­ge. Diese Auf­trä­ge wer­den, in enger Ab­stim­mung mit dem re­gio­na­len Füh­rungs­stab Ost und der dafür ein­ge­setz­ten Trup­pe, grö­ß­ten­teils durch das Wach­ba­tail­lon aus­ge­führt. Die ge­setz­li­che Grund­la­ge für die Hil­fe­leis­tun­gen in Ber­lin bil­det Pa­ra­graph 35, Ab­satz 1 des Grund­ge­set­zes. Das be­deu­tet, dass die Bun­des­wehr tech­ni­sche oder lo­gis­ti­sche Un­ter­stüt­zung leis­tet, dabei je­doch keine ho­heit­li­chen Auf­ga­ben über­nimmt. „Auf diese Auf­la­gen ach­ten wir sehr streng“, sagt Oberst von Blum­rö­der. Alle An­fra­gen wer­den zu­erst durch die Rechts­be­ra­ter des Kom­man­dos Ter­ri­to­ria­le Auf­ga­ben ge­prüft. „Wir ver­spre­chen nur das, was wir dann letzt­lich leis­ten dür­fen und kön­nen“, un­ter­streicht der Ab­tei­lungs­lei­ter.

Züge sind re­gio­na­len Füh­rungs­stä­ben un­ter­stellt

Dabei wird die Bun­des­wehr stets nur sub­si­di­är ein­ge­setzt. Das heißt, dass dem Ein­satz der Bun­des­wehr keine dienst­li­chen Be­lan­ge ent­ge­gen ste­hen und wenn die zi­vi­len Res­sour­cen nicht in aus­rei­chen­der An­zahl oder mit den be­nö­tig­ten Fä­hig­kei­ten ver­füg­bar sind. Bun­des­weit waren in der Hoch­pha­se etwa 15.000 Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten im Rah­men der „Hel­fen­den Hände“ im Co­ro­na­vi­rus-Ein­satz. Sie sind in mehr als 400 Züge ein­ge­teilt, die eine Ein­satz­be­reit­schaft zwi­schen 12 und 120 Stun­den haben. Die Züge sind einem der vier re­gio­na­len Füh­rungs­stä­be un­ter­stellt, wel­che aus re­gio­na­len Bun­des­wehr­kom­man­dos ver­schie­de­ner Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­rei­che ge­stellt wer­den. Die Fa­cet­ten der ge­neh­mig­ten und be­reits durch­ge­führ­ten Hilfs­an­trä­ge sind viel­sei­tig. Vom Trans­port, Um­schlag und Ein­la­ge­rung von Schutz­aus­stat­tung, der per­so­nel­len Un­ter­stüt­zung der Ge­sund­heits­äm­ter in Ber­lin, über die Un­ter­stüt­zung des Helm­holtz-In­sti­tu­tes bei der Er­pro­bung der so­ge­nann­ten Co­ro­na-Warn-App bis hin zur Un­ter­stüt­zung beim Auf­bau des Co­ro­na-Be­hand­lungs­zen­trums im Ber­li­ner Mes­se­zen­trum. Mit gro­ßer per­so­nel­ler Un­ter­stüt­zung durch die Ber­li­ner Re­ser­ve war und ist die Bun­des­wehr vie­ler­orts hel­fend tätig.

Re­ser­vis­ten ent­las­ten Wach­ba­tail­lon

Die Be­ar­bei­tung von Hilfs­an­trä­gen ist wäh­rend der Co­ro­na­vi­rus-Krise nur eine von ins­ge­samt drei we­sent­li­chen Schwer­punk­ten des Ge­ne­rals Stand­ort­auf­ga­ben Ber­lin, Bri­ga­de­ge­ne­ral Henne. Eine wei­te­re Auf­ga­be ist die Si­cher­stel­lung der Ein­satz­fä­hig­keit und der Er­halt der mi­li­tä­ri­schen Si­cher­heit am Stand­ort Ber­lin. Bri­ga­de­ge­ne­ral Henne er­klär­te das Bun­des­wehr­kran­ken­haus Ber­lin zum mi­li­tä­ri­schen Si­cher­heits­be­reich. Seit­dem wird das Kran­ken­aus rund um die Uhr be­wacht.

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Am An­fang über­nah­men Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten des Wach­ba­tail­lons diese Auf­ga­be. Seit Mitte Mai über­neh­men im Wech­sel etwa 30 Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten der Ber­li­ner Re­gio­na­len Si­che­rungs- und Un­ter­stüt­zungs­kom­pa­nie (RSU) den Ein­satz. „Das ist eine wirk­li­che Ent­las­tung für das Wach­ba­tail­lon. Das in der Krise zu be­wei­sen, macht die RSU Ber­lin sehr stolz“, teilt Oberst von Blum­rö­der mit. „Jede Krise, so schlimm sie auch ist, er­gibt auch Chan­cen. Die ver­su­chen wir hier zu nut­zen“, fügt er hinzu.

Lan­des­kom­man­do für Ber­lin

Für die Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten ist die mo­men­ta­ne Si­tua­ti­on zu­sätz­lich sehr in­ter­es­sant, da man kurz davor ist, das Lan­des­kom­man­do Ber­lin auf­zu­stel­len. Der Ge­ne­ral­in­spek­teur der Bun­des­wehr hat die Auf­stel­lung eines ei­ge­nen Lan­des­kom­man­dos für Ber­lin an­ge­wie­sen. An­lass waren hier­zu Ge­scheh­nis­se, wie bei­spiels­wei­se das At­ten­tat auf dem Breit­scheid­platz oder der Strom­aus­fall am 19. Fe­bru­ar 2019 im Stadt­teil Kö­pe­nick. Diese Er­eig­nis­se haben die Men­schen und die Bun­des­wehr zum Nach­den­ken be­wo­gen. Man sei zu der Er­kennt­nis ge­langt, dass die Struk­tu­ren eines Lan­des­kom­man­dos auch für Ber­lin not­wen­dig seien. Die Auf­stel­lung des Lan­des­kom­man­dos geht mit einem grö­ße­ren Ar­beits­pa­ket ein­her.

„Wir müs­sen in allen Stadt­be­zir­ken Ber­lins Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­dos, den drei we­sent­li­chen Spie­lern bei Ka­ta­stro­phen – dem Senat, der Feu­er­wehr, und der Po­li­zei – Struk­tu­ren ähn­lich denen von Be­zirks­ver­bin­dungs­kom­man­dos bei­stel­len“, er­läu­tert der Ab­tei­lungs­lei­ter. Hier­für müs­sen 150 zu­sätz­li­che Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten ge­won­nen wer­den, die idea­ler­wei­se in Ber­lin ver­wur­zelt sind. Um mög­lichst viele Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten an die Zu­sam­men­ar­beit und Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den zi­vi­len Dienst­stel­len her­an­zu­füh­ren, nutzt man in der Co­ro­na-Phase das La­ge­zen­trum. So kön­nen Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten quasi im all­täg­li­chen Trai­ning am Ar­beits­platz ein Ge­fühl ent­wi­ckeln, was diese Ko­ope­ra­ti­on be­deu­tet und an die Zivil-Mi­li­tä­ri­sche Zu­sam­men­ar­beit her­an­ge­führt wer­den. Denn nur, wenn recht­zei­tig, früh­zei­tig und in­tel­li­gent be­ra­ten wird, kann die Hil­fe­leis­tung zur rich­ti­gen Zeit pass­ge­nau er­fol­gen.

Die Co­ro­na-Pan­de­mie stellt sich also für die Ber­li­ner Re­ser­vis­tin­nen und Re­ser­vis­ten nicht nur als eine Krise dar, son­dern auch als Ge­le­gen­heit, unter Ein­satz­be­din­gun­gen ihre Viel­sei­tig­keit zu be­wei­sen und sich für die kom­men­den Her­aus­for­de­run­gen in einem Lan­des­kom­man­do zu emp­feh­len.

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