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Verband

Trendwende Reserve: Präsidium im Gespräch mit der Basis

Mit einem neuen Format der Informationstagungen zur Trendwende Reserve bringt das Präsidium Verbandsmitglieder zu den neuesten Entwicklungen in Sachen Reserve auf Stand. Der Austausch, der dabei entsteht, greift tief - jedes Mitglied soll davon profitieren.

Mitglieder aus den Landesgruppen Berlin und Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kamen zur vorerst letzten Infotagung nach Berlin.

Foto: Nadja Klöpping

Information und Austausch standen auf der Agenda der vier Tagungen im August und September.

Foto: Nadja Klöpping

Trendwende Reserve

Es ist viel Bewegung zu spüren im Bereich Reserve, nicht zuletzt wegen der in Kürze erscheinenden neuen „Strategie der Reserve“, dem Grundlagendokument für die Rolle der Reserve für die Bundeswehr. Ein Verband mit rund 115000 Mitgliedern steht hier immer wieder vor der Frage: Wie informiere ich zeitgerecht alle Mitglieder und Mandatsträger, damit sie wissen was vor sich geht.

„Mit dem auflagenstarken Verbandsmagazin loyal, unseren Webseiten, den sozialen Medien (@DieReserve auf Twitter, Facebook und Instagram), klassischen Handreichungen und dem Newsletter ‚Funkkreis Reserve‘, verfügen wir über gute Instrumente“, sagt Vizepräsident für Kommunikation Sascha Rahn, weiß aber auch: „Der direkte Austausch, die unmittelbare Diskussion über Entwicklungen, Kritik und neue Aufgaben, ist durch nichts zu ersetzen.“ Nicht zu ersetzen, in einem so großen Verband aber eben auch nicht einfach.

Ein weiterer Baustein kommt nun hinzu: In den vergangenen sechs Wochen hatte das Präsidium zu vier Informationsveranstaltungen eingeladen, um den Informationsfluss so unmittelbarer zu gestalten.

Regionale Infotagungen kommen gut an

Auf der Agenda standen neben Themen wie der Ausbildung von Ungedienten, der Aufstellung eines Landesregimentes in Bayern, den Neuerungen durch die Verabschiedung des Artikelgesetzes, den Aktivitäten im Bereich Cyber und einer Vorabinformation zur neuen Strategie der Reserve auch eine offene Diskussionsrunde. Das kam an: Viele Mitglieder nutzen die Gelegenheit, um ganz konkret nachzufragen. Es wurde offen diskutiert auch kontrovers.

Beispielsweise zur vorgestellten Zusammenarbeit mit der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC). „Was bringt diese Kooperation den Mitgliedern meiner Reservistenkameradschaft (RK)?“, fragte Michael Bahr aus Thüringen.

„Natürlich ist nicht jedes Thema, das auf Bundesebene eine Rolle spielt, eins zu eins auf die RK herunterzubrechen. Aber um bei dieser Frage konkret zu antworten: Hier können wir einerseits in einem von Entscheidern geprägten Umfeld unsere Verbandsthemen platzieren. Das dürfen wir nicht unterschätzen, denn um als Verband in Gänze ernst genommen zu werden, müssen wir auch auf politischer Ebene gehört werden. Gleichzeitig können wir mit kleineren sicherheitspolitischen Veranstaltungen unterm Jahr in ganz Deutschland wirken. Eine Veranstaltung mit dem Label der Münchner Sicherheitskonferenz hat Wirkung. Das öffnet uns in Sachen Referenten, Wirkungskreis und Gehör wahrlich Türen, wenn wir es nur nutzen“, erklärt der Initiator der Kooperation Tobias Zech, Stellvertreter des Präsidenten.

Vielschichtigkeit ist Herausforderung und Stärke

Verbandspräsident Oberst d.R. Oswin Veith ist Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 37 Jahren Mitglied im Reservistenverband. (Foto: nk)

Deutlich wurde im Verlauf der Tagungen vor allem eines: Bei allen regionalen Unterschieden, bei allen ganz natürlich entstehenden Generationenfragen, bei all den diversen Interessen und Motiven, aus denen heraus Menschen in unserem Verband Führungsverantwortung übernehmen. Größe und Vielschichtigkeit unseres Verbandes sind oft eine Herausforderung, aber gleichzeitig auch unsere größte Stärke: „Unser Verband ist deshalb so erfolgreich, weil wir unter unseren 115.000 Mitgliedern Menschen mit Kompetenzen aus allen Bereichen der Gesellschaft haben. Was wir gemeinsam bewegen können, bringt mich immer wieder zum Staunen und macht mich stolz. Ob das im politischen Berlin ist oder in den Reservistenkameradschaften vor Ort: Wir wirken überall. Und das tut unserem Land und unserer Bundeswehr gut“, sagte Verbandspräsident Veith zu den Teilnehmern der Verbandsbereiche Nord und Ost in Berlin.

Das Format der Informationstagungen soll nach den ersten Erfahrungen im kommenden Jahr fortgeführt werden. „Der direkte Austausch mit unseren Mitgliedern, insbesondere denen, die als Mandatsträger Verantwortung übernehmen, ist für uns unabdingbar. Es ist uns ein Anliegen, die Reibungsverluste in der Kommunikation über die Ebenen des Verbandes von den Reservistenkameradschaften bis ins Präsidium und umgekehrt zu verringern. Zwar gelingt es nicht jedes einzelne Mitglied persönlich anzusprechen, doch sind wir überzeugt, dass die Teilnehmer ihre Erfahrungen weitergeben und wiederum Sorgen und Nöte der Mitglieder ihrer Untergliederungen mit zu solchen Tagungen bringen können,“ so der Präsident weiter.

Hintergrund

Das Artikelgesetz wurde im Juni dieses Jahres verabschiedet und bringt viele Vorteile für Soldaten wie auch für Reservistinnen und Reservisten. So fällt mit diesem Gesetz beispielsweise die Kennzeichnung für Reservisten („Kordel“) weg – eine Forderung, die die letzte Bundesdelegiertenversammlung dem amtierenden Präsidium ins Lastenheft geschrieben hatte.

Die Strategie der Reserve soll im Rahmen der Jahrestagung der Reserve in Berlin im Oktober vorgestellt werden. Nach dem Weißbuch von 2016, der Konzeption der Bundeswehr und dem Fähigkeitsprofil der Bundeswehr passt das Verteidigungsministerium in diesem Dokument das Profil der Reserve den aktuellen sicherheitspolitischen Gegebenheiten an. Der Reservistenverband war innerhalb von Workshops in den vergangenen eineinhalb Jahren an der Erarbeitung der neuen Strategie beteiligt, die Landesvorstände erhielten den aktuellsten Referentenentwurf zudem zur Mitzeichnung und Information ihres Verantwortungsbereiches.

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