Das Outfit macht die Musik
Dort sind zwischen den Dienstanzügen immer wieder "zivile Flecken" zu erkennen. Ein einheitliches Auftreten sieht anders aus. Um dem zu begegnen, hat das Zentrum für Militärmusik in der Luftwaffenkaserne in Köln-Wahn erstmals eine Dienstliche Veranstaltung (DVag) organisiert, um ungediente Musiker den Status eines Reservisten verleihen zu können. Hintergrund: Als Schütze d.R. ist es möglich, den Militärmusikern eine Uniformtrageerlaubnis zu erteilen, so dass diese bei Konzerten nicht mehr in Zivilkleidung auftreten müssen.
Grundlagen des soldatischen Handwerks
Vier Tage lang lernten die 26 Frauen und Männer das kleine Einmaleins des soldatischen Handwerks: Kleiderordnung, Formaldienst, Waffenkunde, Marschieren. "Klar, an einem Wochenende kann man keine komplette Grundausbildung absolvieren, doch darum geht es auch gar nicht. Wir wollen den Musikern vermitteln, was es bedeutet, diese Uniform zu tragen", sagte Oberstleutnant Christoph Lieder, Stellvertretender Leiter des Zentrums Militärmusik. "In der Kürze der Zeit haben alle sehr viel gelernt."
"Wir wollen etwas repräsentieren"
Eine von ihnen war Monika Wunderer vom Reservistenmusikzug Jagdbombergeschwader Allgäu 34. "Wir waren zwar immer eine Handvoll Leute in zivil, aber man gehört nie richtig dazu", berichtet die 35-Jährige. "Dabei wollen wir ja etwas repräsentieren, und das geht ohne Uniform eben nicht." Ähnlich erging es auch Nicolas Jäckel. Der 24-Jährige ist Mitglied im Reservistenmusikzug Saarland – und gehört nun auch optisch dazu. "Es war immer etwas unbehaglich, in zivil neben meinen Kameraden zu stehen", sagt er. Vom Tragen der Uniform erhofft er sich eine Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls.
Und die Ausbildung an sich? "Irgendwie war es strenger als ich es erwartet hatte", sagt Teresa Nickolaus, ebenfalls im Reservistenmusikzug Saarland aktiv. Die Uniform fühlt sich noch etwas ungewohnt an. "Aber das wird noch." Emotionaler Höhepunkt des Wochenendes war für alle 26 das feierliche Gelöbnis.
Bild oben:
Das Feierliche Gelöbnis war der
Höhepunkt der viertägigen DVag.
(Foto: dest)
Bild unten:
Die Ausbildung an den Waffen – hier die Pistole P8 – gehörte ebenso
zur Ausbildung wie Formaldienst und ein Eingewöhnungmarsch.
(Foto: spe)