De Maizière: „Reservisten sind Teil der Bundeswehr“
"Und Heimatschutz ist etwas anderes als Katastrophenschutz", sagte der Verteidigungsminister vor rund 450 Gästen in der Landesvertretung Baden-Württemberg. De Maizière lobte den Aufbau von Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften (RSUKr), die nun mithilfe des Reservistenverbandes in den Landeskommandos aufgebaut werden. Bereits im Juni wird in Bremen die erste RSUKr offiziell in Dienst gestellt.
Beim achten Parlamentarischen Abend ging es um die Rolle der Reserve, um den Umgang mit dem Veteranenbegriff und die Bundeswehr. Präsident Roderich Kiesewetter (48) hob die Herausforderungen hervor, die im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel zu bewältigen sind. Der Bundestagsabgeordnete sagte: "Ich selbst bin jünger als der Durchschnitt des Verbandes. Das heißt, für den Reservistenverband ist der demografische Wandel kein Ereignis der Zukunft. Der Reservistenverband hat sich schon heute der Entwicklung zu stellen, die Deutschland erst noch nehmen wird. Der Verband könnte zu einem Labor für die Gewährleistung der Sicherheitsvorsorge im Deutschland der Zukunft werden – Streitkräfte, Polizei, Feuerwehren, THW: Sie alle stehen vor identischen Herausforderungen. Das wäre doch ein Anlass, eine föderale Sicherheitsstrategie zu diskutieren." Deshalb habe der Reservistenverband die Neuausrichtung des Verbandes angestoßen, deshalb sei der Dreiklang Heimat, Sicherheit und Zusammenhalt ein Lösungsansatz, um auch die Anerkennung von Soldaten steigern zu helfen.
Minister de Maizière lobte die Beteiligung des Reservistenverbandes bezüglich einer Veteranendefinition. Auch er wolle keine Ausgrenzung. Jede Heraufsetzung einer bestimmten Gruppe sei gleichzeitig eine Herabsetzung anderer. Er gab zu bedenken, dass die Bundeswehr aber immer schon differenziert habe. "Wir befördern, vergeben Orden, schicken auf Generalstabslehrgänge. Entsteht dadurch eine Spaltung? Ich hoffe nicht, dass dies bisher zu Ausgrenzungen geführt hat." Er sei jetzt jedoch von einem Veteranentag am Volkstrauertag abgekommen. "Wir sollten nicht an Opfer denken, wenn wir über Veteranen reden. Ein Opfergedenktag ist dafür denkbar falsch."
Rainer Erdel, Stellvertreter des Präsidenten, kündigte an, dass der Reservistenverband in den Einsätzen künftig Beauftragte für Reservisten bestimmen werde, um diese auch dort betreuen zu können.
Detlef Struckhof
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