Deutsche und Ungarn treffen sich in Leipzig
Aktuell wird dort nun wieder über eine veränderte Rolle der Reservisten nachgedacht. In Deutschland wurde die Wehrpflicht zum Juli 2011 ausgesetzt und auf eine reine Freiwilligenarmee umgestellt. Die Beorderungsdienstposten sollen faktisch halbiert werden, da sich Reservisten nur noch freiwillig melden sollen. Vor diesem Hintergrund diskutierten die beiden Reservistenverbände aus Deutschland und Ungarn die neuen Aufgaben der beiden Reservistenverbände.
Schießen und Streifendienst – Hauptaufgaben in Ungarn
Oberst der Reserve Sandor Munkasci, Stellvertretender Präsident des ungarischen Reservistenverbandes MATASZ, stellte am Wochenende das Aktivitätsprogramm aus Ungarn vor. Reservisten sollen im militärischen Wissen ausgebildet und vor allem beim Schießen und beim Streifendienst praktisch geschult werden. Auch Unterstützungsleistungen für die ungarische Armee – wie zum Beispiel die Ausbildung von Kraftfahrern durch MATASZ – sollen angestoßen werden, da die entsprechenden Führerscheine in der Armee nicht mehr ausreichend vorhanden sind.
Deutschland erhält staatliche Zuschüsse
Oberstleutnant der Reserve Prof. Dr. Friedwart Lender, Beauftragter für die Partnerschaft mit Ungarn und Landesvorsitzender Bayern, stellte Auszüge aus der Neuausrichtung des deutschen Reservistenverbandes vor. Auch hier spielt die Unterstützung der Bundeswehr durch Übernahme von Ausbildungsanteilen eine wichtige Rolle. In der Summe ähneln sich die Probleme in Deutschland und Ungarn sehr. Auch die Programme der Reservistenverbände haben ähnliche Inhalte. Der wesentliche Unterschied zwischen Deutschland und Ungarn ist neben der Größe der Reservistenverbände vor allem die Unterstützung durch die Streitkräfte des Landes. In Ungarn gibt es nur eine minimale Unterstützung, keine hauptamtliche Struktur, keine sonstigen finanziellen Fördermöglichkeiten. In Deutschland profitieren wir von der flächendeckenden Struktur des Verbandes, die maßgeblich aus Haushaltsmitteln des Bundes finanziert wird.
Besuch bei der Bundeswehr
Abgerundet wurde das Partnerschaftsseminar durch einen Besuch beim Ausbildungskommando Heer und des Völkerschlachtdenkmals in Leipzig. Der Chef des Stabes, Oberst i.G. Fischer, stellte die Struktur und die Aufgaben seines Kommandos dar und erläuterte beispielhaft an der Ausbildung zum Offizier und zum Feldwebel des Truppendienstes die neu gestaltete Ausbildung.
Abwechselnd Gastgeber
Bereits seit 2002 besteht die Partnerschaft zwischen dem deutschen und dem ungarischen Reservistenverband. Jährlich wechseln sich die Partner bei der Ausrichtung von Treffen und Seminaren ab.
Friedwart Lender
Bild oben: Teilnehmer des Treffens während eines
Vortrages (Foto: Ausbildungskommando Heer).
Bild unten: Die Teilnehmer des deutsch-ungarischen
Freundschaftsseminars in Leipzig vor dem Völkerschlachtdenkmal
(Foto: Ausbildungskommando Heer).