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Deutschland bekommt einen Veteranentag




Symbolbild: Soldaten vor dem Reichstagsgebäude in Berlin.

Foto: Bundeswehr/Wilke

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Deutschland denkt an seine Veteranen! Wie der Tagesspiegel berichtet, soll ab dem kommenden Jahr am 12. November, dem Gründungstag der Bundeswehr, der Einsatz derjenigen gewürdigt werden, die der Bundesrepublik in den Streitkräften gedient haben. Der Reservistenverband hatte sich seit langem für die Einführung eines Veteranentages eingesetzt.

Dem Bericht zufolge soll es im Bundestag nur noch um letzte Details gehen. Die Unionsfraktion hatte bereits vor einigen Wochen einen Antrag eingebracht, der zur weiteren Beratung an den Verteidigungsausschuss verwiesen worden war – hier nachlesen. Am vergangenen Freitag signalisierte Kanzler Olaf Scholz Unterstützung für „eine Initiative aus der Mitte des Bundestags“. Intern scheinen sich die Vertreter von SPD, FDP und Grünen nun auf eine gemeinsame Linie verständigt zu haben. Auch die CDU/CSU soll dafür ins Boot geholt werden. Fraktionsvize Johann Wadephul: „Wir schlagen als Veteranentag mit einer zentralen, aber auch vielen kleineren Veranstaltungen in ganz Deutschland den 12. November vor, den Geburtstag der Bundeswehr – sind aber auch für andere Tage offen.“ Vorbild seien die USA, wo die Beschäftigung mit den Militärangehörigen und dem, was sie für das Land tun, zum Lebensalltag gehört. Der deutsche Veteranentag fiele dann auch zeitlich in die Nähe des amerikanischen Feiertages am 11. November.

Johannes Arlt (SPD), Berufssoldat und Mitglied im Verteidigungsausschuss, geht es dabei auch um die „Schließung einer Reihe von Versorgungslücken für Veteranen“. So sollen etwa Unterstützungsleistungen vom Staat vereinheitlich werden – egal, ob jemand Zeit- oder Berufssoldat war. Ferner sollen die Fristen für die Anerkennung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), die meist mit einem zeitlichen Verzug auftritt, angepasst werden.

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Für den Präsidenten des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg, ist die Einführung eines solchen Veteranentages der nächste notwendige Schritt in der Veteranenpolitik. „Der Veteranentag hätte eine integrative Funktion. Mit seiner Einführung würde der Boden für eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung bereitet werden. Die damit verbundene Botschaft ‚Wir lassen euch nicht allein‘ ist ganz wichtig für viele zahlreiche einsatzgeschädigte Veteraninnen und Veteranen, aber auch für all jene, die mit dem Gedanken spielen, zur Bundeswehr zu gehen“, schrieb Sensburg zuletzt in einem Gastbeitrag für table.media. Es dürfe nicht passieren, dass sich Betroffene frustriert von staatlichen Institutionen abwenden, weil sie das Gefühl haben, ihre erbrachten Opfer werden nicht anerkannt oder weil bürokratische Hürden bei sozialen und medizinischen Versorgungsleistungen […] demütigend hoch sind.

Der Reservistenverband hatte einen solchen Veteranentag erstmals 2018 im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans für die Veteranenarbeit ins Spiel gebracht – hier nachlesen. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Verteidigungsminister Boris Pistorius, die Wehrbeauftragte Dr. Eva Högl, der nordrheinwestfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, und der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes André Wüstner hatten sich jüngst für einen Veteranentag ausgesprochen.

Für die Ausgestaltung eines solchen Veteranentages bietet Sensburg die Unterstützung des Reservistenverbandes an: „Ein Veteranentag sorgt dafür, innezuhalten, sich der Bedeutung von Werten wie Toleranz, Respekt, Zusammenhalt und Kameradschaft bewusst zu werden und denjenigen, die diese Werte mit persönlichen Opfern verteidigen oder hochgehalten haben, in besonderer Weise zu danken. Dazu möchten wir als Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr gern beitragen, um das so wichtige Band zwischen der Bundeswehr und unserer Gesellschaft weiter zu stärken.“

Weitere Berichterstattung:

tagesschau.de

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