Deutschland übernimmt den Vorsitz der internationalen Reserven
Am 1. Juli 2020 hat Deutschland offiziell den Vorsitz über ein Gremium der Nato übernommen, das den Militärausschuss in Brüssel zu allen strategischen Fragen von Reservestreitkräften berät.
Nach intensiver Vorbereitung war es am 23. Juni 2020 soweit. Deutschland hat die Führung über das National Reserve Forces Committee (NRFC) der Nato (North Atlantic Treaty Organization) von Polen übernommen. Die ursprüngliche Absicht, die feierliche Übernahme im Rahmen eines Treffens der Nato-Mitgliedsstaaten in der Georgischen Hauptstadt Tiflis durchzuführen, fiel den Covid-19-bedingten Reisebeschränkungen zum Opfer. Kurzerhand wurde eine Videokonferenzschaltung mit Warschau organisiert, bei der der polnische Chairman, Generalmajor Robert Głąb, die Aufgaben des Vorsitzenden an seinen deutschen Nachfolger, Flottillenadmiral Michael H. Busse, übergab.
Deutschland übernimmt den NRFC-Vorsitz
Deutschland hat den Vorsitz von Polen übernommen und stellt den Chairman NRFC für zwei Jahre von 2020 bis 2022. Bei seiner Arbeit wird der Vorsitzende NRFC durch ein kleines Team, das NRFC-Sekretariat mit Dienstsitz in Bonn, unterstützt. Im Sommer 2022 soll dann die Übergabe des NRFC an Dänemark erfolgen, gefolgt von den Niederlanden in 2024.
NRFC berät den Nato-Militärausschuss
Das NRFC tagt zweimal jährlich auf Generals-/Admiralsebene unter Leitung des Chairman. Die deutschen Interessen im NRFC werden im Auftrag des Stellvertreters des Generalinspekteurs der Bundeswehr durch den Amtschef Streitkräfteamt wahrgenommen.
Das erste Treffen unter deutscher Führung ist Anfang 2021 in Brüssel geplant.