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Die menschliche Bilanz: Wie ein Buch entstand





Ulrike Scheffer und Sabine Würich haben 74 Bundeswehrsoldaten porträtiert, die über ihre Einsatzerfahrungen sprechen – darunter acht Reservisten. Scheffer ist Politikredakteurin beim Berliner Tagesspiegel, Würich freie Fotokünstlerin. Ergebnis des Projektes: Das Buch "Operation Heimkehr", dessen Verwirklichung vom Reservistenverband unterstützt worden ist. Die Frauen zeigen sich im Interview beeindruckt, dass Reservisten so viel in Kauf nehmen. Von der Gesellschaft wünschen sie sich mehr Bereitschaft zum Dialog mit Einsatzsoldaten.

reservistenverband.de: Frau Würich, Sie haben das Projekt initiiert – was war Ihre Motivation dahinter?

Sabine Würich: Als Fotokünstlerin hatte ich bereits ein Projekt über Versehrte aus dem Zweiten Weltkrieg gemacht. Damals erkannte ich, dass es eine Schicksalsgemeinschaft aus Soldaten und Zivilisten gab, da beide den Krieg hautnah erlebt haben – alte Soldaten waren also nicht alleine. Da stellte sich ganz von selbst die Frage: Wie ist das mit den Soldaten der Bundeswehr?

reservistenverband.de: Frau Scheffer, hat das Projekt Ihre Einstellung zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr verändert?

Ulrike Scheffer: Wir möchten unsere persönliche Meinung bewusst aus dem Projekt raushalten. Es soll weder ein Plädoyer für, noch eine Kritik an Einsätzen der Bundeswehr sein. Es geht um den Raum für die Soldaten, ihre Sichtweise, die in der allgemeinen Debatte allzu häufig untergeht – die menschliche Bilanz.

reservistenverband.de: Ist Ihnen ein Gespräch besonders im Gedächtnis geblieben?

Scheffer: Das ist schwer zu beantworten, weil die Gespräche so vielfältig waren. Alle hatten ganz unterschiedliche Motivationen zur Armee zu gehen. Besonders interessant fanden wir die Gespräche mit Reservisten. Uns hat das sehr beeindruckt, dass Menschen mit einem zivilen Job so vieles in Kauf nehmen. Das schwierigste Interview war mit einem Veteranen, dem es psychisch sehr schlecht ging. Ihm ging das Erlebte noch sehr nahe. Und so etwas ist dann auch für uns als Interviewer keine leichte Situation.

reservistenverband.de: Gab es denn Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Projekts?

Würich: Wir haben schon frühzeitig Kontakt zur Bundeswehr gesucht um aktive Soldaten zu finden. Zunächst wollten wir speziell Versehrte interviewen. Dann aber stellten wir schnell fest, dass wir den Fokus erweitern sollten auf alle Soldaten. Uns interessierte der Wertewandel, den viele Soldaten durchleben: Sie haben ein armes Land gesehen. Heute sind ihnen Freunde und Familie wichtiger als Materielles.

reservistenverband.de: Werden die Soldaten – nach all den Gesprächen die Sie nun geführt haben – Ihrer Meinung nach gut betreut?

Scheffer: Es wurden in den vergangenen Jahren bessere Regelungen in Form des Einsatzversorgungsgesetzes sowie Ergänzungen dazu auf den Weg gebracht. Inzwischen gibt es auch viel mehr Selbsthilfegruppen. Ich glaube, dass gegenwärtig vor allem die Gesellschaft als Ganzes gefragt ist, mehr für die Betreuung ihrer Soldaten zu tun: Mehr Akzeptanz und Bereitschaft zum Dialog.
 

(dh)

Bild oben: Das Buch-Cover
(Quelle: Ch.-Link-Verlag).

Bild Mitte: Fotokünstlerin Sabine Würich
(Foto: Selbstporträt).

Bild unten: Autorin Ulrike Scheffer
(Foto: Mike Wolff).

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