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Aus der Truppe

Die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments




Für die Soldaten der Stabs- und Versorgungskompanie hat die Ausbildung auf den neuen Lastwagen bereits begonnen.

Foto: Bundeswehr/Felicia Englmann

Die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments Bayern plant in Wildflecken ihre kommenden Ausbildungen.

Foto: Bundeswehr/Felicia Englmann

heimatschutzLandesregiment Bayern

Die neu aufgestellt Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments Bayern nimmt ihre Arbeit auf. Bei der geplanten Übung des gesamten Landesregiments im Herbst soll sie bereits unterstützen. Vorher stehen Ausbildungen an.

Das Landesregiment Bayern ist ein Pilotprojekt der Reserve. Und Heimatschutz – das ist seine Aufgabe. Als kämpfende Truppe der Reserve sind dafür die drei fränkischen Kompanien der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte (RSU) zuständig: Sie führen Kfz- und Personenkontrollen durch, sichern Objekte und Liegenschaften, überwachen Räume. Damit die Soldatinnen und Soldaten der RSU ihren Auftrag erfüllen können, brauchen sie Unterstützung: Munition und Material kommen nicht von selbst an den Einsatzort, sondern durch die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments. Anders als die RSU-Kompanien, die es bereits gab, wurde die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments im Rahmen des Pilotprojekts von Bundeswehr und Reservistenverband neu aufgestellt. In dem Projekt wird eine neue Führungsstruktur der Territorialen Reserve erprobt. Ohne die Spezialisten von der Stabs- und Versorgungskompanie gibt es keine Versorgung, keinen Nachschub, keine Verpflegung und auch keinen Gefechtsstand. Die Aufgaben der Kompanie sind im Kern diejenigen, die auch die 1. Kompanie eines Jägerbataillons erfüllt. „Wir sind der Dienstleister“, sagt Kompaniechef Hauptmann Herwig Rubin, „wir müssen auch übergreifend einsetzbar sein.“

Vorbereitung auf eine gemeinsame Übung

Ob KfzMeister, Kraftfahrer, Küchenchef oder IT-Experte: Die speziellen Fähigkeiten der Reservisten sind wichtig für das Landesregiment. Knapp die Hälfte der Dienstposten ist nach einem Jahr besetzt – mit hochqualifizierten Reservistendienstleistenden, die ihre Expertise aus dem Zivilen auch in der Bundeswehr einbringen wollen. Mancher hat als junger Mann den Wehrdienst absolviert, andere waren ihr halbes Berufsleben lang Zeitsoldaten. Noch ist keine Frau im Kameradenkreis, aber noch sind auch nicht alle Stellen besetzt.

Kompaniechef Hauptmann Herwig Rubin beim Antreten der Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments. (Foto: Bundeswehr/Felicia Englmann)

Bekannt gemacht haben sich die Kameraden aus der Stabs- und Versorgungskompanie allerdings noch nicht: Die Corona-Pandemie verhinderte eine für den März 2020 geplante Zusammenziehung. Erst im Mai traf sich eine kleine Gruppe am Ausbildungsstützpunkt Wildflecken, um zu planen, wie die Ausbildung in den kommenden Monaten verlaufen kann. Hauptmann Herwig Rubin fasst den Auftrag zusammen: „Wir tun die richtigen Dinge und das, was wir tun, machen wir richtig!“ Schon im Herbst soll es eine gemeinsame Ausbildung des Landesregiments geben. Der Gefechtsstand muss stehen, der Nachschub muss rollen.

Daheim in der Rhön-Kaserne

Ausbildungen und Übungswochenenden können aufgrund der Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie nur gruppenweise stattfinden. Der Kompanietruppführer, ein erfahrener Zeitsoldat und im Zivilen Führungskraft in einem technischen Betrieb, wird sich verstärkt um die Ausbildungspläne und Organisation kümmern. Die IT-Experten werden einen Gefechtsstandzug bilden. Verpflegungsgruppe, Instandsetzungsgruppe, Nachschubgruppe – sie alle werden in den kommenden Monaten üben und sich auch zu Hause mittels „e-Learning“ weiterbilden. In der Wildfleckener Rhön-Kaserne hat die Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments ihre militärische Heimat. Das langgezogene historische Gebäude ist im Inneren frisch saniert. Im Gebäude des Landesregiments stehen voll ausgestattete Unterkünfte für die kommenden Übungen bereit. Das Geschäftszimmer, die Büros und der Besprechungsraum sind eingerichtet.

Soldaten der Stabs- und Versorgungskompanie des Landesregiments Bayern mit ihren Lastwagen in Wildflecken. (Foto: Bundeswehr/Felicia Englmann)

Im technischen Bereich der Rhön-Kaserne stehen zehn geländegängige Lastwagen, die Arbeitstiere der Stabs- und Versorgungskompanie. Noch vor der Corona-Krise ging es für die ersten Soldaten auf Einweisungsfahrten. Wildflecken als Ausbildungsstützpunkt bietet nicht nur Räume in der Kaserne und den Truppenübungsplatz für Übung und Ausbildung im Gelände und auf den Schießbahnen. Der Standort ist mit seiner Lage in Unterfranken auch mitten in der Heimat des Landesregiments. Viele der Reservisten, die dort beordert sind, leben in der Region – der Spieß (der Kompaniefeldwebel) sogar direkt in Wildflecken. Üben zu Hause oder fast zu Hause, auch das macht das Engagement im Landesregiment attraktiv.

Gemeinsam stark für den Heimatschutz

Bis zur Abschlussübung des Landesregiments im Jahr 2021 soll eine weitere Kompanie aufgestellt werden: die Unterstützungskompanie. Sie soll zum Teil Aufgaben übernehmen, die traditionell in der Stabs- und Versorgungskompanie wahrgenommen wurden. Das Pilotprojekt Landesregiment dient aber auch dazu, neue Strukturen und Arbeitsweisen speziell für die Reserve zu testen und zu etablieren. Das bezieht sich auf die Führungsstruktur Regiment, auf die drei bereits etablierten RSU-Kompanien und die zwei neu aufgestellten Kompanien. Neues mitzugestalten und dabei eigene Ideen und Erfahrungen einzubringen ist eine der Aufgaben für alle Reservedienstleistenden im Landesregiment. Sich bei ihren Wehrübungen den besonderen Herausforderungen einer Projekterprobung stellen zu können, wird von ihnen dankbar angenommen. So unterschiedlich ihre Spezialisierungen und Werdegänge auch sind, so einheitlich ist ihre Motivation: gemeinsam stark für den Heimatschutz.

Freie Stellen beim Landesregiment

Regionalität ist eine Säule in der neuen Strategie der Reserve. Reservisten aus Franken können in der Stellenbörse der Bundeswehr nach freien Dienstposten beim Landesregiment suchen und sich direkt bewerben.

Jetzt schon vormerken: In der kommenden Ausgabe der loyal erscheint zudem ein Interview mit dem Kommandeur des Landesregiments, Oberst d.R. Stefan Helmut Berger.

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