Die Stammdienststelle der Bundeswehr (SDBw) – Reservisten nach vorne bringen
Personalführungsverantwortung, auch für Reservistinnen und Reservisten
Die Stammdienststelle der Bundeswehr (SDBw) unter der Leitung von Generalmajor Rainer Korff ist die größte zentrale Personal bearbeitende Dienststelle der Streitkräfte. In dieser Funktion nimmt sie das Personalmanagement für alle aktiven und beorderten Unteroffiziere sowie für zugeordnete Mannschaften wahr.
Die Auflösung der Stammdienststellen von Heer, Luftwaffe und Marine unter gleichzeitiger Aufstellung der Stammdienststelle Bundeswehr begründete sich im Transformationsprozess der Bundeswehr. "Die Personalführung […] bildet ein wesentliches Handlungsfeld in der Transformation der Bundeswehr. Um den Herausforderungen dieses Anpassungsprozesses begegnen zu können, muss das militärische Personalmanagement den Erfordernissen der Zeit sowohl inhaltlich als auch organisatorisch angepasst sein," so Vizeadmiral Wolfram Kühn, Stellvertreter des Generalinspekteurs und Inspekteur der Streitkräftebasis, anlässlich der Indienststellung der SDBw am 5. Oktober 2006.
Neu ist neben der streitkräftegemeinsamen Zielstruktur in der Lüttich-Kaserne in Köln-Longerich, die nunmehr eine Personalführung aller Teilstreitkräfte (TSK) unter einem Dach erlaubt, die Abteilung IV: Personalentwicklung Reservisten und Berufsförderung. Schließlich sollen Reservisten fester Bestandteil der Streitkräfte werden, "mit allem was dazugehört", meint der Abteilungsleiter PersEntwRes/Bfd, Oberst Peter Dormanns.
Unter seiner Leitung können Reservistinnen und Reservisten in dieser Abteilung auf speziell ausgebildete Ansprechpartner zählen. Seien es Anliegen zur militärischen Laufbahn, einer Beorderung oder Wehrübung – das Personal verfügt über kompetentes Wissen und bietet umfangreiche Unterstützung. Konkret soll die neue Abteilung als Koordinierungsstelle eine verbesserte Wahrnehmung der Mittlerrolle zwischen dem Bedarfsdecker, also den Kreiswehrersatzämtern, und der aktiven Truppe sicherstellen.
Den Umstrukturierungsprozess in Gang gebracht hat der im Oktober 2005 vom stellvertretenden Generalinspekteur und Inspekteur SKB formulierte Auftrag zur Aufstellung, wonach "die konzeptionelle Entwicklung der Verfahren zur Personalführung der Mannschaften […] und Unteroffiziere der Reserve durch die SDBw in Abstimmung mit dem Personalamt der Bundeswehr, dem Bundesamt für Wehrverwaltung und den ehem. Stammdienststellen der Teilstreitkräfte auf der Basis der dort vorliegenden Erfahrungen sowie unter Berücksichtigung bestehender und in Erarbeitung befindlicher Grundlagen abzuschließen" sei.
Konzentration auf den Kernprozess
Die formulierten Ziele im Detail für die neue Abteilung und damit für die zentrale Personalführung der beorderten Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve sind: Effektivität, Effizienz, Chancengleichheit, Synergieeffekte und Streitkräftegemeinsamkeit. Erreicht werden sollen sie unter anderem durch die Vereinheitlichung und Harmonisierung von Personalführungsverfahren sowie der Zentralisierung von gleichartigen Aufgaben. Auf den Punkt gebracht heißt das: Steigerung der Besetzungsquote auf den Beorderungsdienstposten bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualifikation und nicht zuletzt unter Berücksichtigung der Interessen von Reservist/Reservistin und Arbeitgeber.
Kristallisationspunkt: "Wir sind hier"
Der Gedanke, eine organisatorische Nähe zur Personalführung der aktiven Soldaten zu etablieren, erschien inbesondere hinsichtlich des Wechsels aktiver Soldatinnen und Soldaten in die Rolle einer Reservistin/eines Reservisten sinnvoll. Sie soll dazu führen, dass potentielle Reservisten gezielt angesprochen und für eine Beorderung gewonnen werden können.
"Der Kernauftrag der Abteilung IV liegt darin, die Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve des Heeres, der Luftwaffe und der Marine so zu führen, dass der durch Reservisten zu leistende Beitrag für die personelle Einsatzbereitschaft der Streitkräfte durch eine zentrale militärische Personalführung effizienter sichergestellt werden kann." (Stammdienststelle der Bundeswehr/Broschüre SDBw)
Auf dem Weg zur Zielstruktur
Bei allem Erfolg sind anfängliche Hürden und Schwierigkeiten bei einem so umfassenden Prozess kaum zu vermeiden, aber letztendlich auch förderlich, bereiten sie doch den Weg zur optimierten Wahrnehmung des Auftrages. So fehlen beispielsweise mitunter Lehrgangs- und Ausbildungsplätze für Reservisten der Deutschen Bundeswehr. Ohne zivilberufliche Qualifikationen gebe es daher nicht genügend Förderungsmöglichkeiten. "Wir brauchen den qualitativ ausgebildeten Mann/die Frau für den Dienstposten", stellt Oberst Dormanns fest.
Mit Änderung der ZDv 14/5 wird der SDBw mit Wirkung zum 1. Oktober 2009 nunmehr auch "offiziell" die Zuständigkeit für alle beorderten Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve übertragen. Für die Abteilung IV heißt es nun, wie bereits während der Indienststellung formuliert: "Ab in die Zielstruktur, und zwar mit Volldampf!"
Ansprechpartner für Reservisten
Kontakt: 9571 – 4111
Allg. Fragen für aktive interessierte Soldaten:
Intranet SDBw – Forum – FAQ@bundeswehr.org
Dezernate SDBw
- IV 1: Überregionale, zentrale Personalführung und bereichsübergreifende Basisaufgaben
- IV2: Regionale, zentrale Personalführung aller in den Wehrbereich 1-4 beorderten Mannschaften und Unteroffizieren der Reserve
- IV 3: Regionale, zentrale Personalführung aller in den Wehrbereich 5-7 beorderten Mannschaften und Unteroffizieren der Reserve
- IV 4: Personalführung Berufsförderung
Was macht die Stammdienststelle – Aufgaben der SDBw
Reservistenportal für Unteroffiziere und Mannschaften