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Dienstpostenausbildung beim Panzergrenadierbataillon 909




Der Ausbildungsleiter, Oberstleutnant d.R. Tobias Rohr, im Bedienraum des Ausbildungsgerätes Schießsimulator Marder (AGSM).

Foto: PzGrenBtl 909

Acht Reservisten und ein Aktiver absolvierten die Richtschützenausbildung in Marienberg.

Foto: PzGrenBtl 909

AusbildungMilitärische AusbildungPzGren

Das Panzergrenadierbataillon 909 (PzGrenBtl 909) wendet sich in diesem Jahr wieder verstärkt der panzergrenadierspezifischen Dienstpostenausbildung zu. Dabei sollen die Reservedienstleistenden des Verbandes zu Panzergrenadieren und Richtschützen auf dem Schützenpanzer (SPz) Marder ausgebildet werden. So soll das Bataillon einen wesentlichen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung leisten. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat die Bedeutung einer gut ausgebildeten und hoch motivierten Reserve noch einmal eindringlich vor Augen geführt, betont das Bataillon in einer Mitteilung.

Aber nicht nur die panzergrenadierspezifische Ausbildung mit Großgerät steht in diesem Jahr auf der Agenda. Die Bataillonsführung beabsichtigt zudem, die eigenen Reservisten sowie die Angehörigen anderer Organisationsbereiche nach dem derzeit gültigen Schießausbildungskonzept der Bundeswehr auszubilden. Das erste Schießvorhaben fand bereits im März statt. Die nächste Ausbildung mit dem Schwerpunkt Nahbereich ist für den Zeitraum vom 16. bis zum 19. Juni angesetzt. Höhepunkt des Ausbildungsjahres ist ein Aufenthalt auf dem Übungsplatz Ohrdruf (Thüringen) vom 19. bis zum 30. September. Schwerpunkt dabei: Ausbildung der Bataillonsangehörigen zu Panzergrenadieren. Zu den Ausbildungsinhalten gehören Schulschießen mit verschiedenen Handwaffen (Panzerfaust 3, MG 5 und Granatpistole) sowie der Gefechtsdienst und ein Gefechtsschießen mit dem Schützenpanzer (SPz) Marder, bei dem die auf- und die abgesessene Kampfweise der Panzergrenadiere trainiert werden.

„Wir haben die Inhalte so gewählt, dass bestehende Ausbildungslücken geschlossen werden können. Nicht alle Reservedienstleistenden des Bataillons können aufgrund beruflicher und privater Verpflichtungen an allen Ausbildungen teilnehmen. Hier offenbart sich der dauerhafte Balanceakt zwischen dem militärischen Dienst auf der einen und dem Zivilleben auf der anderen Seite“, schreibt das PzGrenBtl 909. Zielvorgabe ist es, denjenigen, die an den Ausbildungen teilgenommen haben, am Ende des Jahres die ATN „PzGren SPz Marder“ zuzuerkennen. Zusätzlich werden im Laufe des Jahres Reservisten des PzGrenBtls 909 am Panzerabwehrsystem MELLS (Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper System) ausgebildet. Dies erfolgt im Rahmen von Ausbildungsvorhaben der „Marienberger Jäger“.

Ausbildung von Richtschützen

Bereits zu Beginn des Jahres hat das PzGrenBtl 909 in Marienberg eine Richtschützenausbildung durchgeführt, bei der neun Teilnehmer – acht Reservisten und ein Aktiver – die entsprechende ATN erlangten. Nach der Einschleusung der Reservedienstleistenden erhielten diese bereits am ersten Abend einen einführenden Unterricht in die Bordmaschinenkanon (BMK) 20mm, die Waffenanlage sowie über die Sicherheitsbestimmungen. In den darauffolgenden Tagen wechselten sich sowohl theoretische als auch praktische Inhalte ab. Die Soldaten erhielten eine Einweisung in die Plätze des Kommandanten sowie des Richtschützen. Zentral war zudem die Vermittlung der Schieß- und Munitionslehre sowie die Beseitigung auftretender Störungen, wodurch die elementaren Grundlagen für die Praxis geschaffen wurden.

Training am Turmsimulator. (Foto: PzGrenBtl 909)

Zu den praktischen Ausbildungsanteilen gehörten unter anderem das Zerlegen und Zusammensetzen der BMK, die Ladetätigkeiten, die Reinigung und Pflege des Hauptwaffensystems sowie der Schießdrill, für den das Ausbildungsgerät Schießsimulator Marder (AGSM) genutzt wurde. Ein weiterer Bestandteil war die Fernmeldeausbildung mit dem SEM 80/90, bei der ebenfalls der Gebrauch der Sprechtafel sowie das Verfahren der Authentisierung geübt wurde. Zum Abschluss der Richtschützenausbildung standen eine theoretische und zwei praktische Prüfungen am AGSM und am Turmtrainer auf dem Programm.

Alle drei Examina wurden von den Übungsteilnehmern erfolgreich absolviert. Doch damit ist die Ausbildung zum Richtschützen keineswegs beendet. Im März und April hatten die ausgebildeten Kameraden die Gelegenheit, auf Truppenübungsplatz Senne ihre erworbenen Fähigkeiten im scharfen Schuss unter Beweis zu stellen, um schlussendlich die Richtschützen-ATN zuerkannt zu bekommen. Ein weiteres Schießen mit dem SPz Marder wird voraussichtlich vom 28. November bis zum 8. Dezember 2022 auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz stattfinden.

„We want you“ – Reservedienstleistende gesucht

Als Ergänzungstruppenteil Typ 2 (Heer) besteht das PzGrenBtl 909 fast gänzlich aus Reservedienstleistenden. Sie sind das Rückgrat des Bataillons. Da aktuell noch zahlreiche Beorderungsdienstposten vakant sind, ist das Bataillon auf der Suche nach motivierten und engagierten Reservistinnen und Reservisten. Das Bataillon sucht Reservisten aller Führungsebenen (Mannschaften, Unteroffiziere und Offiziere) mit der PzGren-ATN. Allerdings können auch Reservedienstleistende, die nicht über die PzGren-ATN verfügen, zur Sichtung beim Panzergrenadierbataillon üben. Für diese Reservisten wird bei einer Beorderung ein entsprechender Ausbildungsplan erstellt. Interessenten können sich hierfür an den Kaderfeldwebel des PzGrenBtl 909, Stabsfeldwebel Marko Neubert, wenden: Tel. 03735/917 2135, E-Mail: PzGrenBtl909@bundeswehr.org.

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