Dieses Team ist immer für eine Überraschung gut
Die DRM-Wettkampfkader fiebern dem Großereignis vom 8. bis zum 9. Juni in Garlstedt und Oldenburg entgegen, auch in Rheinland-Pfalz. Oberstleutnant d.R. Matthias Lötzke führt die Mannschaft an. Er blickt jedoch mit gemischten Gefühlen auf die DRM. Einerseits sei die Vorfreude riesig, sich erneut mit den besten Wettkampfmannschaften Deutschlands messen zu können. Allerdings hoffen die Wettkämpfer aus Rheinland-Pfalz auch, dass die Deutsche Reservistenmeisterschaft keine Enttäuschung wird, einmal in Hinsicht auf das Wettkampfniveau und was das Auswertungssystem angeht. "Ich hoffe, dass die Relationen stimmen und ein dreiminütiges Paddeln im Schlauchboot nicht auf die gleiche Stufe wie ein stundenlanger Nachtorientierungsmarsch gestellt wird. Es wäre klasse, wenn der Wettkampf eine richtige Herausforderung wird", sagt Matthias Lötzke. Aus seiner Sicht sollen die Wettkampfaufgaben nicht so einfach werden, dass sie jedermann problemlos bestehen könne und die Ergebnisse sich nur in Details unterscheiden, die zur Auftragserfüllung nicht relevant sind. Das mache einen Wettkampf unattraktiv.
Diese Sorge dürfte sich erübrigen. Bei der DRM stellen die Wettkämpfer ihre militärischen und individuellen Fähigkeiten auf die Probe, zeigen ihre Fitness und wie gut sie Schießen sowie Hindernisse überwinden können. Nur wer in der Breite gut aufgestellt ist, hat Chancen um die oberen Ränge ein Wörtchen mitzureden. Das Team aus Rheinland-Pfalz fühlt sich gewappnet.
"Wir sind fast alle Leistungssportler und erfahrene Militär-Wettkämpfer", sagt Matthias Lötzke, der in der ersten Bundesliga Unterwasserrugby spielte. Viele Mitglieder im rheinland-pfälzischen Team nehmen auch an Wettkämpfen der internationalen Reservistenvereinigung Confédération Interalliée des Officiers de Réserve (Cior) teil. Zudem haben die Rheinland-Pfälzer im vergangenen Jahr den militärischen Kommando- und Patrouillenwettkampf Blue Nail im dänischen Frederica gewonnen. In diesem Jahr erreichte das Team einen beachtlichen vierten Platz. "Wir müssen uns nicht verstecken", sagt Oberstleutnant d.R. Lötzke.
Er und seine Kameraden seien nach eigener Einschätzung sehr gut in zuvor unbekannten Lagen. Anders als andere Landesgruppen trainieren die Reservisten aus Rheinland-Pfalz weniger Einzeltätigkeiten im Vorfeld. "Wir üben nicht, ein Gewehr G36 zwei Sekunden schneller als andere Teams zerlegen zu können. Wir sind stark bei anspruchsvollen militärischen Aufträgen, die körperlich und geistig herausfordernd sind und die Soldaten an ihre Leistungsgrenze bringen", beschreibt Oberstleutnant d.R. Lötzke die Stärken seiner Mannschaft. Es sei aus seiner Sicht so wie in einem Einsatz: "Das ist Leben in der Lage. Wir müssen auf neue Situationen reagieren können." Daher arbeiten die Mitglieder der rheinland-pfälzischen DRM-Wettkampfmannschaft sehr gut zusammen. Sie kennen ihre Stärken und Schwächen gegenseitig sehr gut und können sich schnell in eine komplexe Aufgabe hineindenken. Zudem ist die Mannschaft breit aufgestellt. Neben Leistungsportlern wie Unterwasserrugby-Spieler Matthias Lötzke bringen Extremhindernisläufer, Sportschützen, Taucher, Fallschirmspringer und erfahrene Soldaten ihre Expertise und Fähigkeiten ein.
Hat das Team aus Rheinland-Pfalz also echte Chancen, die DRM zu gewinnen? Matthias Lötzke hält sich bei dieser Frage bedeckt. Einen Platz im oberen Drittel nimmt seine Mannschaft zwar ins Visier. Bei anspruchsvollen militärischen Disziplinen sieht Lötzke die Rheinland-Pfälzer vorne. Allerdings sei im Vorfeld schwer einzuschätzen, wie groß die Chancen tatsächlich sind. "Es kommt darauf an, wie die Stationen sind", sagt der Oberstleutnant d.R. und fügt hinzu: "Am schönsten wäre es, wenn niemand weiß, was einen erwartet und wir zu Höchstleistungen gefordert werden."
(Such-)Bild oben:
Mitglieder des Wettkampfteams Rheinland-
Pfalz bei einem Orientierungsmarsch.
(Foto: Matthias Lötzke)
Bild unten:
Oberstleutnant d.R. Matthias Lötzke führt den
DRM-Wettkampfkader Rheinland-Pfalz an
(Foto: privat)