Dienstliche Veranstaltung ermöglicht Musizieren in Uniform
Zum ersten Mal seit der Pandemie-Pause gab es in diesem Monat wieder eine Dienstliche Veranstaltung (DVag) für Ungediente vom Zentrum für Militärmusik der Bundeswehr. Diese Ausbildung ist die Grundlage dafür, dass die Musikerinnen und Musiker der Reservistenmusikzüge ihre Auftritte in Uniform absolvieren dürfen. So ergibt sich ein einheitliches Erscheinungsbild auf der Bühne.
Der Einkleidung folgte eine eingehende Unterweisung in militärischen Grundlagen wie Anzugordnung, Antreten, Marschieren und Auftreten in der Öffentlichkeit mit dem feierlichen Gelöbnis als Höhepunkt. Das kompakte Programm bestand unter anderem aus lebenskundlichem Unterricht, Leben im Felde und einem Vortrag über die Struktur des Reservistenverbandes. So sollten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in kürzester Zeit einen Überblick über die Grundlagen der Bundeswehr erhalten. Auch die Musik kam nicht zu kurz: eine Orchesterprobe füllte einen kompletten Nachmittag.
Neben dem Beauftragten für Reservistenmusik, Hauptmann Thomas Andreas, begrüßte der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg, das Auditorium und unterstrich die wichtige Bedeutung der öffentlichkeitswirksamen Arbeit der Musikerinnen und Musiker.
Das Gelöbnis im Innenhof von Schloss Saaleck machte schließlich den Weg frei für die künftigen Auftritte in Uniform. Das beeindruckende Luftwaffenmusikkorps Erfurt begleitete musikalisch das feierliche Zeremoniell. Vor den 30 angetretenen Musiksoldaten – jeweils zur Häfte Frauen und Männer – übernahm Oberst Christoph Scheibling, Stellvertretender Leiter des Zentrums Militärmusik der Bundeswehr in Bonn, die Gelöbnisrede. Leidenschaft für Musik, Freude und Bereitschaft an der Musikausübung in Uniform und der Wunsch, Militärmusik bei Zeremoniellen und Auftrittsformen zu repräsentieren, nannte er als Motivationsgründe für die DVag. In Deutschland sei die Tatsache, 75 Jahre im sicheren Schoß des nordatlantischen Bündnisses in Frieden, Freiheit und Wohlstand zu leben, mehr als nur „ein wenig in Vergessenheit“ geraten. Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff der russischen Föderation auf die Ukraine sei eine harte Lektion zu lernen gewesen. Das habe aber auch das öffentliche Interesse an den eigenen Streitkräften wachsen lassen.
„Kriege brechen nicht aus, Kriege werden gemacht – und zwar von Menschen“ zitierte Scheibling den früheren Generalinspekteur der Bundeswehr und jetzigen Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge General d. D. Wolfgang Schneiderhan. Scheibling dankte den jungen Soldatinnen und Soldaten, dass sie künftig als klingende Botschafter der Bundeswehr und der Bundesrepublik Deutschland dienen.
Die DVag für Ungediente endete mit einem Gewöhnungsmarsch von sechs Kilometern. Sichtlich beeindruckt von dem Gebotenen traten die Musikerinnen und Musiker die Heimatfahrt an und können nun künftig öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen in Uniform absolvieren.