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Echte Herzensangelegenheiten mit Preisen gewürdigt




Verteidigungsministerin Christine Lambrecht mit einem Teil der Preisträgerinnen und Preisträgern. Bild: Twardy

bundeswehr und gesellschaft

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat gestern Abend zum achten Mal den Preis „Bundeswehr und Gesellschaft“ verliehen. Das Bundesministeriums der Verteidigung und der Deutsche Städte- und Gemeindebundes zeichnen mit dem Preis beispielhafte Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen aus, die sich in besonderem Maße für die Menschen in der Bundeswehr und deren Angehörigen öffentlichkeitswirksam einsetzen. Den Preis erhalten in diesem Jahr der Freundeskreis der Bundeswehr Leipzig e.V., die Gemeinde Hürtgenwald, der Militärhistoriker Prof. Dr. Sönke Neitzel und die Fotografin Jennifer Becker für ihr Projekt „Herzenssache“.

Freundeskreis der Bundeswehr Leipzig e.V.

Der im Jahr 2002 gegründete gemeinnützige „Freundeskreis der Bundeswehr Leipzig e.V.“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Integration aller Bundeswehrangehörigen am Standort Leipzig sowie die Reservistenbetreuung und die politische Bildung der Mitglieder des Freundeskreises zu fördern. So werden zivile Multiplikatoren zu Veranstaltungen der Bundeswehr eingeladen und Soldatinnen und Soldaten werden beim Wechsel in das zivile Leben an Mitglieder aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik vermittelt. Hier hilft, dass zahlreiche Führungskräfte aus Wirtschaft und Bundeswehr, vom Präsidenten der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig bis hin zum neuen Militärbundesrabbiner, nach Auskunft des Vereins zu den Mitgliedern zählen.

Für die Vermittlung erstellt der Verein Steckbriefe ausscheidender Soldaten und verteilt diese an Mitglieder und Partner. Für ausscheidende Soldaten aus der Region Leipzig wird so ein breites Spektrum von Arbeits-, Praktikums- oder Ausbildungsplätzen angeboten und ihnen damit die Möglichkeit gegeben, sich in ihrer Heimat beruflich neu zu orientieren. Die Vermittlungsquote liegt derzeit bei 93 Prozent.

Gemeinde Hürtgenwald

Das Landeskommando Nordrhein-Westfalen führt jährlich den Internationalen Hürtgenwaldmarsch in der Gemeinde Hürtgenwald als Großveranstaltung mit insgesamt ca. 400 Teilnehmenden durch. Dazu kommen mehr als 150 Personen des Organisationspersonals sowie viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Veranstaltung existiert bereits seit 37 Jahren. Die Geschichte der erbitterten Kämpfe im Hürtgenwald sowie ihre politischen Hintergründe sind für das Landeskommando Verpflichtung, die Erinnerung an sie wachzuhalten und daraus für die Gegenwart und Zukunft zu lernen.

Die Gemeinde beteiligt sich mit dem Bürgermeister an der Spitze. Bundeswehr und Gemeinde bilden eine Einheit. Dadurch wird der Grundsatz der Inneren Führung und politischen Bildung in der Öffentlichkeit erlebbar und die Haltung unserer Soldatinnen und Soldaten transparent. Die Gemeinde Hürtgenwald hat sich in diesem Kontext in besonderer Weise durch die Unterstützung des Internationalen Hürtgenwaldmarsches um das Verhältnis von Bundeswehr und Gesellschaft verdient gemacht.

Prof. Dr. Sönke Neitzel

Prof. Dr. Sönke Neitzel hat sich als Militärhistoriker und Inhaber des einzigen universitären Lehrstuhls für Militärgeschichte in Deutschland an der Universität Potsdam um die Belange der Bundeswehr besonders verdient gemacht. Mit seinem breit rezipierten Buch „Deutsche Krieger: Vom Kaiserreich zur Berliner Republik – eine Militärgeschichte“ (Berlin 2020), lenkte Neitzel viel öffentliche Aufmerksamkeit auf die Bundeswehr.

Nach den Worten der deutschen Journalistin Julia Encke, rücke Neitzel „die reale oder potenzielle Erfahrung vom Kämpfen, Töten und Sterben ins Zentrum seines Buchs, die Streitkräfte fundamental von anderen gesellschaftlichen Gruppen unterscheidet.“ Mit zugespitzten Thesen und dank seiner Medienpräsenz wie Popularität hat Neitzel es geschafft, Themen und Herausforderungen der Bundeswehr einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gerade die Zusammenarbeit seines Lehrstuhls mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr erweist sich als eine wissenschaftliche Symbiose, die sowohl für die Erforschung der Bundeswehrgeschichte als auch für die historische Bildung in der Bundeswehr selbst besonders fruchtbar ist.

Jennifer Becker, Projekt Herzenssache

Jennifer Becker bietet, als gelernte Fotografin, seit mehr als fünf Jahren kostenlose Fotoshootings für SoldatInnen an, die Interesse daran haben, sich in Uniform ablichten zu lassen. Die Bilder werden auf Facebook und Instagram veröffentlicht und finden dort viel Beachtung und Aufmerksamkeit durch Soldatinnen und Soldaten, deren Angehörige sowie Zivilisten, die sonst nicht mit der Bundeswehr in Berührung gekommen wären.

Aus ihrem Soldatenprojekt „Herzenssache“ ergab sich auch eine Zusammenarbeit mit der Facebook-Seite „Soldatenfrauen- Stark und stolz für unsere Männer“ von Geraldine Plagens. Zusammen haben sie die Initiative: „Spendenkalender für SoldatInnen, Angehörige und Unterstützer“ gegründet. Dort werden die Bilder der kostenlosen Shootings für Spendenkalender verwendet. Im vergangenen Jahr spendeten sie 3.000 Euro an das Soldatenhilfswerk und 500 Euro an die Hinterbliebenen des tödlich verunglückten Soldaten Sven C., durch 310 verkaufte Kalender. Jennifer Becker steckt viel Zeit, Geld und Leidenschaft in dieses Projekt und ist dabei so selbstlos und bescheiden, dass sie es mehr als verdient hat, dafür anerkannt zu werden, schreibt das BMVg in einer Pressemitteilung zur Preisverleihung.

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