Ein denkwürdiger Tag in Bremen
Den 25 Teilnehmern bot sich eine detaillierte Einführung in die Thematik. Der Referent, Stabshauptmann der Reserve Heiko Kania, ist seit 1994 mit der Aufarbeitung der Geschehnisse um den Bau des Bunkers befasst. Der einstige U-Boot-Werftbunker sei heute ein Denkort und Mahnmal der Stadt Bremen, so der Referent, als er über die Geschichte der Kriegsgefangenen und Häftlinge berichtete, die diesen Koloss dort bauen mussten.
Nach der Darstellung des U-Boot-Bunkerbaus und der U-Bootproduktion in der Baracke 27, dem Sitz des Vereins "Geschichtslehrpfad Lagerstraße", verlegte die Teilnehmergruppe mit ihren Fahrzeugen zum Bunker "Valentin". Vor Ort führte Kania nun durch das Objekt und beantwortete viele Fragen. Beeindruckt von den Dimensionen, vergaßen die Teilnehmern aber nicht, wer dieses monströse Bauwerk errichten musste. Im Anschluss kehrte die Gruppe zur Baracke zurück. Dort wurde das Gesehene besprochen und eingeordnet.
Mit Zwangsarbeit erbaut
Der Geschichtslehrpfad zeigt in naturbelassenem Gelände an unterschiedlichen Lagerstandorten Stelen mit Informationstafeln. Hier lebten Tausende Arbeitserziehungshäftlinge, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene, die zur Arbeit am U-Bootbunker gezwungen wurden.
Alles Gehörte und Gesehene relativierte den Eindruck des imposanten Bauwerks und machte betroffen. Das zeigten auch die Rückmeldungen einiger Teilnehmer, die während der Heimfahrt noch über den Tag sprachen.
Abschließend müssen wir dankbar sein, dass unsere Generationen derartiges nicht erleben mussten und hoffentlich nicht erleben werden. Daher sind derartige Denkorte und Mahnmale für die Nachwelt so wichtig und erhaltungswürdig.
Informationen erhalten Sie unter www.geschichtslehrpfad.de
Bild oben: Stabshauptmann d.R. Heiko Kania mit der Gruppe am Denkmal
"Vernichtung durch Arbeit" vor dem Denkort Bunker "Valentin".
Es wurde im September 1983 – 40 Jahre nach der Grundsteinlegung
des Bunkers – der Öffentlichkeit übergeben.
(Foto: Holger Kania)
Bild unten: Die Reservistengruppe betritt das Gelände des
Denkortes Bunker "Valentin" durch den aus der Zeit der
Bundeswehrnutzung (bis 2010) stammenden Maschendrahtzaun.
(Foto: Holger Kania)