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Ein Reservist, der sofort Wirkung entfaltet

Reservisten werden nicht nur für allgemeine Truppenverwendungen eingesetzt. Sie verstärken auch zunehmend in Spezialbereichen. Das hat die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl, in ihrem jüngsten Bericht festgestellt. Wie die Bundeswehr von der Expertise von Fachleuten profitiert, zeigt das Beispiel von Oberstleutnant d.R. Christian Richter.

Oberstleutnant d.R. Christian Richter war als Legal Advisor bei Stabsübungen tätig.

Foto: FüAkBw

Wer sich auf der Internetseite des German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS), der Denkfabrik der Bundeswehr, durch die dort zu findenden Publikationen klickt, findet schnell wissenschaftliche Arbeiten von Christian Richter. Der Oberstleutnant d.R. hat zum Beispiel den Kampf der israelischen Streitkräfte gegen die Terrororganisation Hamas mit einem neunseitigen Statement eingeordnet.

Das Paper erläutert, dass die Antwort der israelischen Truppen durch das Selbstverteidigungsrecht Israels gedeckt sei. Andere Statements beschäftigen sich mit der Wehrpflicht und allgemeinen Dienstpflicht sowie mit der chinesischen Position im Taiwan-Konflikt. Die Themen sind vielfältig, aber stets mit Fokus auf einer rechtlichen Einordnung. „Wichtig ist, dass Reservisten sofort Wirkung entfalten können, wenn sie zum GIDS kommen“, sagt Kapitän zur See Dr. André Pecher, stellvertretender Forschungsleiter des Instituts. Auf Oberstleutnant d.R. Christian Richter trifft das zu. Er bringt die Voraussetzungen mit, die bei einem Reservistendienst im Think Tank der Bundeswehr zu beiderseitigem Nutzen sind. Reserveoffiziere, die beim GIDS üben wollen, sollten vertraut mit wissenschaftlichem Arbeiten sein, in Fachzeitschriften publiziert sowie nachweisliche Berührungspunkte zu Wissenschaft und Bundeswehr haben. Vorstellbar sind Reservistendienstleistungen für fortgeschrittene Masterstudenten oder für promovierte Wissenschaftler. Am GIDS sind etwa Juristen, Historiker, Politikwissenschaftler und Ökonomen tätig. Die Studienrichtung ist nachrangig. Viel wichtiger ist, sicherheitspolitische Fragen aus strategischer Perspektive beleuchten zu können.

Reservisten-Karriere an der Führungsakademie

Der Bundeswehr und sicherheitspolitischen Themen ist Christian Richter schon immer verbunden gewesen. Es fängt mit dem Wehrdienst an. 1996 tritt Richter den Dienst in Uniform beim damaligen Beobachtungspanzerartillerielehrbataillon 51 in Idar-Oberstein an. Bundeswehr oder nicht, sei keine Frage gewesen, sagt Richter. „Mein Traum war es zwar auch, Offizier zu werden“, schildert Richter. Ein rechtswissenschaftliches Studium an den Universitäten der Bundeswehr war jedoch damals wie auch heute nicht möglich. Nach dem Wehrdienst beginnt er daher sein Jura-Studium in Passau. Der Bundeswehr bleibt er trotzdem erhalten. Christian Richter schlägt eine Reserveoffizierlaufbahn beim Jägerbataillon 292 in Donaueschingen ein. In diesem Verband, der zur Deutsch-Französischen Brigade gehört, lernt der gebürtige Hesse sein infanteristisches Handwerk, nimmt Führungsverwendungen bis zum Kompaniechef war.

Seine militärische Heimat wechselt Christian Richter, als er mit seiner Familie nach Hamburg zieht. Der Oberstleutnant d.R. setzt seine Reservisten-Karriere an der Führungsakademie der Bundeswehr fort. „Dort wurden Stabsübungen durchgeführt und man hat Unterstützungspersonal gesucht. Strategie und operative Planung haben mich schon immer interessiert. Das fand ich spannend“, berichtet Christian Richter. Nach einigen Reservistendienstleistungen übt er regelmäßig als Legal Advisor bei Stabsübungen und gibt auch Unterrichte. Sein Engagement an der Führungsakademie der Bundeswehr passt wie die Faust aufs Auge zu seiner zivilberuflichen Qualifikation. „Ich habe zum Thema Selbstverteidigung im Völkerrecht promoviert und meine Kenntnisse über Verfassungsrecht und Streitkräfte durch zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen und Publikationen vertieft“, erläutert Richter. Christian Richter arbeitet zudem als Rechtsanwalt in den Bereichen Transportrecht, Seerecht und Logistikrecht. Diese Rechtsgebiete sind durch das Völkerrecht geprägt.

Erfahrungen für die Bundeswehr ein Gewinn

Diese Erfahrungen sind für die Bundeswehr ein Gewinn. Bei zahlreichen Stabsübungen an der Führungsakademie hat er die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines jeweiligen Lehrgangs beispielsweise zu der Frage beraten, was in einem gegebenen Szenario das Mandat zum Einsatz von Streitkräften vorsieht. Wie geht man mit den beteiligten Regierungen um? Welche Maßnahmen sind völkerrechtswidrig? Das sind Fragen, die während dieser Stabsübungen für die Operationsplanung eine Rolle spielen.

Für das GIDS steht Christian Richter auch als Interviewpartner für die Medien zur Verfügung, hält Vorträge und unterstützt damit die sicherheitspolitische Öffentlichkeitsarbeit des GIDS. Das Institut berät zudem Entscheidungsträger in Bundeswehr und Bundesministerium der Verteidigung in strategischen Fragen. Dazu kann Richter mit seiner völkerrechtlichen Perspektive beitragen. „Meine Aufgabe ist es, Eckpfeiler aufzuzeigen und Themen einzuordnen“, beschreibt er seine Funktion.

Weitere Informationen über das GIDS und über die wissenschaftlichen Arbeiten von Christian Richter finden Sie unter www.gids-hamburg.de.

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