Ein Reservist ist „Mutter der Kompanie“ bei Pionieren
Einige Wochen zuvor wurde im Panzerpionierbataillon 803 in Havelberg, Sachsen-Anhalt, der anspruchsvolle Dienstposten frei. Der Vorgänger, Oberstabsfeldwebel Thomas Maiworm, wechselte in das Kommando Heer. Vorläufiger Ersatz war schnell gefunden. "Ich habe im hiesigen Bataillon bereits zahlreiche Wehrübungen als Spieß abgeleistet. Dadurch und durch meine persönlichen Kontakte habe ich meine jetzige Position bekommen", sagt Berg im Interview mit dem Reservistenverband. Jetzt füllt er die Rolle aus, bis ein Aktiver nachrückt.
Wird er von den aktiven Soldaten akzeptiert, denn immerhin ist er Vorgesetzter aller Mannschaften und Unteroffiziere bis einschließlich Stabsfeldwebel? Der Niedersachse sieht da keine Unterschiede: "Ich werde von ihnen genauso akzeptiert, als wäre ich ein Aktiver." Immerhin steht Wolfgang Berg auch vor den gleichen Herausforderungen wie seine Vorgänger: "Jeder Auftrag muss geprüft werden. Im Alltagsgeschäft herrschen hoher bürokratischer Aufwand, starre Arbeitsprozesse und keine kurzen Dienstwege." Wer so im aktiven Dienst eingespannt ist, muss sich bei Übungen mit Reservisten wieder umstellen. Auch dies sei eine spannende Sache, so Berg.
Für die Familie des ehemaligen Zeitsoldaten ist das Engagement ganz normal. "Frau und Kinder haben mir nie Steine in den Weg gelegt", sagt er.
Was ein Kompaniefeldwebel alles macht, darüber berichtet die Streitkräftebasis hier.
Bild oben: Wolfgang Berg in seinem Büro in
der 4. Kompanie des Panzerpionierbataillons 803
(Foto: Hauptgefreiter Vanessa Wemmer)