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„Eine besondere Art der Weiterbildung“




Soldaten der Reserve waren während des G-8-Gipfels zur Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Alle sind sie Spezialisten in ihrem Fachgebiet. Sie lernten während der Wehrübung für ihren Zivilberuf dazu.
Feldwebel der Reserve Aron Willms ist gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeitet bei einem privaten Plasmaservice in Rostock. Während des G-8-Gipfels war er der Verbindungs-Sanitätsfeldwebel zwischen den zivilen Rettungskräften und der Bundeswehr. "Ich war in der Rostocker Feuerwache 2 untergebracht. Der Führungsstab von Polizei, Katastrophenschutz, Feuerwehr, Rotem Kreuz und Bundeswehr war in der Feuerwache 1 eingerichtet worden. Wir hielten den ständigen Kontakt aufrecht", sagt der 30-jährige Luftwaffenuniformträger des Sanitätsdienstes. "Als die Ausschreitungen in Rostock begannen, war das eine stressige aber aufregende Zeit für mich", sagt Feldwebel Willms.  Ab 1999 absolvierte Willms seinen Grundwehrdienst – hörte danach sechs Jahre nichts von der Bundeswehr. "Jetzt wurde ich gefragt, ob ich beim Bea Bw ZMZ in Rostock mitarbeiten möchte. Ich habe mich nach Absprache mit meinem Arbeitgeber für drei Jahre dazu verpflichtet", so Willms.
Nach der Neuordnung der Bundeswehr wird die zivil-militärische Zusammenarbeit (ZMZ) auf Kreis- und Bezirksebene von den "Beauftragten der Bundeswehr für die ZMZ" (Bea Bw ZMZ) geleitet. Bei den Leitern der Verbindungskommandos und ihren Mitarbeitern handelt es sich ausschließlich um Reservisten. In der Fläche kann dieses bundesweit eingeführte Modell bereits aktiv praktiziert werden. Bei Amtshilfeersuchen der Länder kann die Bundeswehr unterstützend tätig werden. So jetzt auch beim G-8-Gipfel. 1.100 Soldaten unterstützten während des Treffens der "Großen Acht" das Land Mecklenburg-Vorpommern bei dessen Ausrichtung in und um Heiligendamm. Unter den 1.100 Soldaten waren auch zahlreiche Reservisten.
Die Bundeswehr greift bei Einsätzen wie dem G-8-Gipfel verstärkt auf Reservisten mit Spezialkenntnissen zurück. "Es gibt keine lange Vorbereitungszeit und praktisch keine Einarbeitungsmöglichkeit. Deshalb berufen wir Leute vom Fach ein", sagt Manfred Dormeier. Der Oberstleutnant im Wehrbereichskommando I in Kiel war während des Gipfeltreffens der Sprecher des Presse- und Informationszentrums der Bundeswehr für den G-8-Gipfel in Kiel. In seinem Pressestab waren unter den 15 Mitarbeitern drei Reservisten.
Oberstleutnant der Reserve Dr. Can Özren übernahm die Funktion des Ansprechpartners für die Presse in allen Fragen zur Streitkräftebasis. Hierzu gehören zum Beispiel die Feldjäger, die während des Gipfels Objektschutzaufgaben für die Bundeswehrliegenschaften wahrgenommen haben. Im Zivilleben ist er Redakteur bei einer schleswig-holsteinischen Tageszeitung und kommt aus Elmenhorst bei Bad Oldesloe. "Meine Wehrübung dauerte zwei Wochen. Ich plante den Aufbau des Pressezentrums in Kiel für den Gipfel vor. Während des Gipfels konnte das Pressezentrum jederzeit die Anfragen der Medien beantworten", so der 40-jährige Familienvater von zwei Kindern. Der Panzermann: "Es war spannend für mich, eine Veranstaltung dieser Dimension an entscheidender Stelle begleiten und erleben zu können."
Egal, an welcher Stelle die Reservisten beim G-8-Gipfel eingesetzt wurden, sie erhoffen sich von ihren Erfahrungen auch Vorteile bei der zivilen Arbeit. "Ich weiß jetzt, wie sich andere Journalisten im Themenbereich Sicherheitspolitik durchfragen. Von dieser Seite der Pressearbeit sehe ich das mit anderen Augen. Das war für mich eine besondere Art der Weiterbildung", sagt Oberstleutnant Özren. Feldwebel Willms sieht seine neue Tätigkeit beim Bea Bw ZMZ in Rostock auch als "eine ergänzende fachliche Tätigkeit in meinem erlernten Beruf".

Text: Stabsbootsmann der Reserve Detlef Struckhof

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