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Eine Reservistin begeistert sich für den Heimatschutz




Angehörige der Heimatschutzkompanie Rheinland-Pfalz bei der Gruppengefechtsausbildung.

Foto: Bundeswehr/Hippler

heimatschutzrheinland-pfalz

Dilan R. ist Reservistin. Sie hat sich in diesem Jahr als Ungediente zur Reservistin in Rheinland-Pfalz ausbilden lassen – wir berichteten. Nun geht die 47 Jahre alte Verwaltungsangestellte aus der Nähe von Düsseldorf den nächsten Schritt.

Schütze Dilan R. ist erneut in Baumholder auf dem Truppenübungsplatz und nun Teil des Ausbildungszuges der Heimatschutzkompanie Rheinland-Pfalz.  Ihr Zug trainiert das Zusammenwirken im Gelände und arbeitet auf ein Gruppengefechtsschießen hin. Dilan R. ist hoch motiviert und das steckt an. Sie berichtet: „Nach der Erstausbildung zur Reservistin habe ich bei meinem Arbeitgeber von der Ausbildung erzählt. Zwei Kolleginnen sind nun auch interessiert und haben ihre Unterlagen bei der Bundeswehr eingereicht.“

Die Motivation ist bei allen Reservistinnen und Reservisten der Heimatschutzkompanie zu spüren. 15 von 19 Teilnehmenden der Erstausbildung sind wieder dabei. Dilan R. findet, dass alles richtig gut durchorganisiert ist und alle genau wissen, was zu tun ist. Und da alles auf Freiwilligkeit beruht, ist spürbar, dass jeder etwas von der Ausbildung mitnehmen will. Sie ist mit zwei anderen Frauen in einer Stube untergebracht. Eine völlig neue Erfahrung für eine Frau Mitte 40.  Spannend findet sie, mit Menschen zusammen zu sein, die trotz ihrer beruflichen Spannbreite hier alle auf einer Ebene agieren – vom Angestellten über Gabelstaplerfahrer bis hin zum Hochschullehrer.

Inspiration für den Sohn

Ihr Ehemann findet das Engagement von Dilan R. gut. „Er kauft mir, seit ich nun Reservistin bin, keine Handtaschen mehr, sondern Outdoor-Equipment“, schmunzelt sie, während sie auf dem Boden sitzend das Mittagessen aus ihrem olivgrünen Essgeschirr der Bundeswehr verspeist. Ihren 15 Jahre alten Sohn hat sie inzwischen auch angesteckt: „Er überlegt, nach seinem Abitur als Offizieranwärter zum Seebataillon nach Eckernförde zu gehen. Inzwischen war er zu einem Praktikum dort und träumt vom Meer.“

Dilan R. bei der Ausbildung am Sandkasten. (Foto: Bundeswehr/Hippler)

Besonders begeistert sie, dass es vor dem Gruppengefechtsschießen eine Ausbildung am Sandkasten gab. „Alles ist im Modell genauso aufgebaut, wie es draußen auf dem Übungsplatz aussieht. Hier sind Leute am Werk, die ihr Handwerk verstehen, ich vertraue ihnen“, stellt sie fest.

Zuwachs bei jeder Blockausbildung

Kompaniechef der Heimatschutzkompanie Rheinland-Pfalz ist Major der Reserve Dr. Alexander P. Der 39 Jahre alte Stabsoffizier ist seit vier Jahren Führer der Einheit. Er berichtet: „Bei jeder Blockausbildung haben wir Zuwachs. Die Herausforderung ist, dass wir die Kameradinnen und Kameraden am Punkt ihrer jüngsten Ausbildung abholen und darauf dann im Verbund aufbauen. Die Männer und Frauen verstehen schnell, was ihr Auftrag ist; natürlich können sie es praktisch noch nicht umsetzen. Das üben wir hier. Mein Konzept ist: vom Kennen zum Können!“

Wie wird der Weg der neuen Kompanieangehörigen weitergehen? „Im Ausbildungszug bleiben die Neuen zwei bis drei Jahre, dann werden sie in einen Sicherungszug überführt.“ Da es stetig Zuwachs gibt, soll in Rheinland-Pfalz noch in diesem Jahr eine zweite Heimatschutzkompanie aufgestellt werden. Dazu sagt Major P.: „Das planen wir seit zwei Jahren und haben uns intern besprochen, wie wir unser Personal aufteilen.“ Oberstleutnant Heisam El-Araj, zuständiger Stabsoffizier für Reservistenangelegenheiten im Landeskommando Rheinland-Pfalz, erläutert das Vorgehen: „Derzeit haben wir 156 beorderte Reservistinnen und Reservisten in unserer Heimatschutzkompanie. Die wollen wir bald auf zwei Kompanien aufteilen und dann jede zukünftig auf 120 Männer und Frauen aufwachsen lassen. Dazu sind uns neue Bewerber gerne willkommen.

Mitmachen

Wer sich für eine Ausbildung zum Reservisten beziehungsweise zur Reservistin interessiert, kann sich bei einem Karrierecenter der Bundeswehr oder bei seinem zuständigen Landeskommando melden. „Auch ehemalige Soldaten und Soldatinnen können sich für die Aufnahme in der Heimatschutzkompanie melden, egal wo sie früher einmal gedient haben. Sie müssen auf jeden Fall gerne draußen im Gelände sein“, hält El-Araj fest. Und genau hierin liegt für Schütze Dilan R. und ihre Kameradinnen und Kameraden der Reiz: „Hier komme ich raus in die Natur bei Wind und Wetter und finde eine spannende Abwechslung zum Büroalltag.“

Wer gerne im Gelände unterwegs ist, ist bei der Heimatschutzkompanie gut aufgehoben. (Foto: Bundeswehr/Hippler)
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