Es war die erste größere Präsenzveranstaltung nach langer Zeit: das Frühjahrsseminar 2022 der deutschen CIOR-Delegation (Interallied Confederation of Reserve Officers) in Bonn. Hierbei wurde der inzwischen übliche virtuelle Rahmen für ein Wochenende gegen einen Seminarraum getauscht. Entsprechend groß war die Vorfreude bei den Teilnehmern, unter denen sich auch Vertreter von CIOMR, CISOR und dem SKA befanden. Nach dem Grundsatz des Vernetzen Denkens und Handelns wurden in Bonn gemeinsam die Weichen für die nähere Zukunft gestellt. Am Ende der drei Tage waren sich alle einig: Onlineformate ersetzen auf Dauer nicht die direkte Kommunikation face-to-face.
3 neue „YROWs“ ausgewählt
Neben den zentralen Themen Koordinierung, Zukunft und Finanzierung stand auch die Auswahl der sogenannten „YROWs“ auf dem Programm. Bei den „YROWs“ handelt sich um junge Offiziere, die sich in einem mehrphasigen und anspruchsvollen Auswahlverfahren für die Teilnahme am YROW – dem Young Reserve Officers Workshop – qualifizieren. Die Motivation bei den Bewerbern war hoch, denn rund 60 Reserveoffiziere aus aller Welt nehmen jedes Jahr an diesem einwöchigen Workshop teil. Ziel des Workshops ist es, den teilnehmenden Reserveoffizieren einen intensiven Austausch mit den Kameradinnen und Kameraden aus anderen (NATO-)Staaten zu ermöglichen. Zudem wird der YROW jährlich wechselnd in einem der CIOR-Mitgliedsstaaten durchgeführt.
Während des Auswahlverfahrens für den YROW galt es für die Bewerber zu einem selbstgewählten Thema vorzutragen – in englischer Sprache versteht sich. Dieses Jahr waren unter anderem folgende Themen vertreten: die italienischen Streitkräfte, der Vernetzte Ansatz, autonome Waffensysteme, Gefahren im Cyberraum sowie die Rolle von Drohnen im Ukrainekrieg.
Ein YROW-Bewerber referiert zu einem selbst gewählten Thema.
Das diesjährige Bewerberfeld bestach durch ausnahmslos sehr gute Präsentationen. Entsprechend schwer fiel es der CIOR-Delegation und den Vertretern des SKA die drei zur Verfügung stehenden Plätze für den YROW zu vergeben. Am Ende des maßgeblich durch Oberleutnant d.R. Konstantin Klemm organisierten Auswahlprozesses durften sich jedoch nicht nur die ausgewählten Kameraden über ein Flugticket nach Griechenland freuen, sondern auch die 3. bis 6. platzierten Offiziere. Sie dürfen am „YROS“ (Young Reserve Officers Outreach Seminar) teilnehmen, welches dieses Jahr in Rumänien stattfinden wird.
Vernetzung stand im Mittelpunkt
Das Frühjahrsseminar ist traditionell nicht nur eine Veranstaltung der Koordination und konzeptionellen Arbeit, sondern bietet ebenso die Möglichkeit zur Vernetzung und Kameradschaft. Nach langer Corona-Pause wurde diese Möglichkeit zum direkten Austausch herbeigesehnt. Für viele Neuzugänge in der deutschen CIOR-Delegation war es das erste Mal, dass sie sich „live“ getroffen haben. Zugleich ermöglichte der Rahmen den Teilnehmern einen tieferen Einblick in die unterschiedlichen internationalen Committees sowie in die Arbeit von CIOMR (Confédération Interalliée des Officiers Médicaux de Réserve) und CISOR (Confédération Interalliée des Sous-Officiers de Réserve).
Am Ende des Frühjahrsseminar stand für alle Teilnehmer fest: eigene Veranstaltungsformate sollen in Zukunft wieder in physischer Präsenz stattfinden. Entsprechend werden die deutsche Delegation und die für Athen ausgewählten „YROWs“ Anfang August in einem Flugzeug – und nicht wie so häufig vor einer Webcam – Platz nehmen.
Interesse am YROW oder YROS?
Bei Interesse an einer YROW- oder YROS-Teilnahme 2023 erhalten Sie auf der Website der deutschen CIOR Delegation weitere Informationen.