Vertreter des Reservistenverbandes und der Österreichischen Offiziersgesellschaft (ÖOG) haben ein Partnerschaftsabkommen geschlossen. Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg und sein Counterpart Brigadier Mag. Erich Cibulka unterzeichneten in der Maria-Theresia-Kaserne in Wien entsprechende Urkunden. Somit wird die auf regionaler Ebene ohnehin schon enge Zusammenarbeit auch auf den jeweiligen Bundesebenen bekräftigt.
Für Österreich ist Deutschland der wichtigste Partner in der militärischen Zusammenarbeit. 2016 wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die eine intensive sicherheits- und militärpolitische Abstimmung zum Inhalt hat. In der Ausbildung liegt dabei der Fokus auf gegenseitiger Unterstützung und Vorbereitung gemeinsamer Einsätze sowie Entwicklung und Erhalt von Fähigkeiten. Unter anderem geht es um die Ausbildungen von Jäger- und Panzertruppen und um Vorhaben im Gebirgs- und Winterkampf, bei dem das österreichische Bundesheer traditionell über eine besondere Expertise verfügt. Erst im November haben Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26 aus Zweibrücken und des Bundesheer-Jägerbataillons 25 aus Klagenfurt auf dem größten österreichischen Truppenübungsplatz Allentsteig im niederösterreichischen Waldviertel zusammen für den Einsatz im Kosovo trainiert. Weitere Themen sind die gemeinsame Durchführung von Heeresbergführerlehrgängen, Eurofighter-Pilotenausbildungen und Kooperationen der Spezialeinsatzkräfte.
Darüber hinaus nutzt die Bundeswehr den Truppenübungsplatz Lizum-Walchen für ihre Gebirgsjägerausbildung bis zur Bataillonsebene, die in Deutschland so nicht möglich ist. Für Soldaten des Bundesheeres bietet wiederum das Gefechtsübungszentrum auf dem Truppenübungsplatz Altmark in der Colbitz-Letzlinger Heide besondere Möglichkeiten. 2020 waren fast 2.700 Bundeswehrsoldaten zu Ausbildungszwecken beim Bundesheer, umgekehrt nutzten 525 österreichische Soldaten Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland. Im Bundesministerium für Landesverteidigung in Wien gibt es einen Verbindungsstab des deutschen Heeres.