Erneut Hochwassergefahr: Halten die Deiche?
"Wenn es noch einen Tag regnet, haben wir eine Situation wie im Jahr 2002", erinnert sich der Pressestabsoffizier im Landeskommando Sachsen, Oberstleutnant Klaus Geier. Insbesondere in Sachsen hat der Regen in der vergangenen Nacht die Pegel ansteigen lassen. Dort sind die Böden bereits mit Wasser so weit gesättigt, dass sie keine weiteren Niederschläge mehr aufnehmen können. Für heute sagt der Deutsche Wetterdienst in ganz Ostdeutschland weiter dichte Wolken und flächendeckend lange anhaltende, ergiebige Regengüsse voraus. In Zittau und Görlitz gilt Alarmstufe 1, im Landkreis Meißen sogar schon Stufe 2.
Die Lage an der Elbe sieht der Offizier zwar entspannt, aber "das kann sich im Lauf des Tages schnell ändern." Derzeit habe noch keiner der Landräte in den betroffenen Gebieten Katastrophenalarm ausgelöst. Sollte dies erforderlich sein, kann das Landeskommando auf 16 Kreisverbindungskommandos und die zwei Bezirksverbindungskommandos in Dresden und Leipzig zurückgreifen, die mit Reservisten besetzt sind. "Sie sind sämtlich personell komplett aufgestellt und qualitativ gut dran", lobt Geier.
Wenn die sogenannten Blaulichtkräfte – also die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk – die Lage nicht unter Kontrolle bringen, können die Landräte Hilfeleistung bei der Bundeswehr über die Kreisverbindungskommandos anfordern. Und wenn das immer noch nicht ausreicht, kommt die Reservistenkameradschaft Katastrophenschutz Elbeland Nordsachsen aus Torgau zum Einsatz – wir berichteten. Reservisten stehen bereit – nicht nur in den Stäben und Verwaltungen.
Wilhelm Schreieck
Bild: Niederschlagsvorhersage für den
27. September 2010, Quelle: Deutscher Wetterdienst
(Grafik: Wilhelm Schreieck)