Mit einer Feierstunde wurde gestern Abend das Veteranenbüro der Bundeswehr in Berlin offiziell eröffnet. Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMVg, Siemtje Möller, und der Stellvertretende Generalinspekteur und in dieser Funktion auch Veteranenbeauftragter der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, übergaben die symbolischen Schlüssel an den Leiter des Veteranenbüros, Oberstleutnant Michael Krause.
„Mit dem Büro in der Mitte Berlins wollen wir den Anliegen der Veteranen künftig mehr Aufmerksamkeit geben. Es soll für alle Veteranen da sein und gleichzeitig den Respekt der Gesellschaft für den Dienst in den Streitkräften zum Ausdruck bringen“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius. „Viele Menschen, die aktuell ihren Militärdienst für die Bundesrepublik leisten oder ihre Pflichten bereits ehrenhaft erfüllt haben, wollen mit ihren Anliegen auch vor die Öffentlichkeit treten. Das verdient unsere Unterstützung. Schließlich setzen sie sich mutig für die Sicherheit unseres Landes ein.“
„Ungelenken Umgang“ endlich ablegen
Siemtje Möller: „Wir begehen einen Meilenstein in der Geschichte der Bundeswehr. Die Eröffnung ist ein wirklich wichtiger Schritt in dem Prozess, den Veteranengedanken und eine Veteranenkultur zu etablieren. Über die Jahrzehnte gab es gewissermaßen einen ungelenken Umgang mit Veteranen mit der Bundeswehr. Sie waren nicht Teil des Diskurses, der in der Mitte geführt wurde, obwohl sie aus der Mitte der Gesellschaft stammen, obwohl sie sich auch für das Gemeinwohl, für unser aller Sicherheit einsetzen. Es ist deshalb besonders gut, dass das Veteranenbüro hier in der Mitte des politischen Berlins eröffnet wird, in der Herzkammer der Demokratie. Das ist genau der richtige Ort, damit sie in unserer Mitte stattfinden und damit sie einen sichtbaren Anlaufpunkt für ihre Angelegenheiten haben.“
Veteranin oder Veteran der Bundeswehr ist, wer als Soldatin oder Soldat im aktiven Dienst steht oder aus dem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat. Das neue Veteranenbüro dient ihnen künftig als Anlaufstelle. Es befindet sich im öffentlichen Raum außerhalb militärischer Liegenschaften, in der Nähe des Hauptbahnhofs in Berlin. Es soll sowohl für Einzelne als auch für Verbände da sein – eine Ansprechstelle also für individuelle Fragen, beispielsweise zur Versorgung ehemaliger Zeitsoldaten, genauso wie für alle Organisationen, die sich in der Veteranenarbeit engagieren wie etwa der Reservistenverband.
„Ich freue mich ganz persönlich für alle Veteraninnen und Veteranen der Bundeswehr über das wichtige Zeichen, das die Eröffnung des Veteranenbüros der Bundeswehr im Zentrum Berlins vermittelt: Wir vergessen euch nicht!“, sagte der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst d.R. Prof. Dr. Patrick Sensburg, der als Vertreter des Verbandes an der Eröffnungsfeier teilnahm.
In Fragen der Fürsorge und Betreuung greift das Veteranenbüro auf bereits etablierte Einrichtungen zurück. Es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Partnern des psychosozialen Netzwerkes, dem Beauftragten für Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), des Sanitätsdienstes der Bundeswehr und Verbänden, die in der Veteranenarbeit tätig sind. Ziel ist es, dieses Netzwerk weiter auszubauen und zu stärken. Gleichzeitig soll das Büro den Beauftragten für Veteranenangelegenheiten der Bundeswehr gemeinsam mit den Fachreferaten im Ministerium dabei unterstützen, die Veteranenarbeit weiterzuentwickeln und eine Veteranenkultur in Deutschland zu etablieren.
„Was loswerden und Ideen platzieren“
„Ich wünsche mir, dass das hier ein lebendiger Ort ist mit vielen Gesprächen, dass unsere Veteraninnen und Veteranen hier eine Anlaufstelle haben, wo sie innehalten können, wo sie Unterstützung bekommen, wo sie mal etwas loswerden können und wo sie gute Ideen platzieren können“, sagte die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl. „Das Büro ist auch ein Beitrag, die Bundeswehr und die Anliegen unserer Soldatinnen und Soldaten sichtbarer zu machen. Und es ist ein signifikanter Schritt hin zu einer Veteranenkultur, die wir weiterhin gemeinsam gestalten wollen“.
Das Veteranenbüro der Bundeswehr besteht aus acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Den Kern bildet ein vierköpfiges Beraterteam. Bei der Zusammensetzung des Teams wurde darauf geachtet, dass sowohl militärische als auch zivile Stellen entstehen und alle Uniformträgerbereiche vertreten sind.
Adresse des Büros:
Veteranenbüro, Jean-Monnet-Straße 4, 10557 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Mittwoch 08:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Donnerstag 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitag 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr