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Erste Kreisvorsitzende in Schwaben-Mitte




Präsident Ernst-Reinhard Beck MdB über Reservistinnen im VdRBw
Interview mit Präsident Beck : Reservistinnen stärken den Verband

Herr Präsident, sind Frauen im Reservistenverband noch immer unterrepräsentiert?
Beck:
Die Bundeswehr hat erst im Jahr 2001 alle Laufbahnen für Frauen geöffnet. Bereits kurze Zeit später konnten wir eine positive Entwicklung in der Mitgliederstatistik vermerken. Inzwischen haben sich uns über 2.600 Reservistinnen angeschlossen, von denen sich viele auch in verantwortlichen Positionen engagieren.
Wird jetzt die Männerdomäne "Reservistenverband" aufgebrochen?
Beck:
Auf jeden Fall ist es an der Zeit uns von der "Männerdomäne Militär" zu verabschieden. Frauen, ob gedient oder ungedient, sind mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten eine Stärkung der freiwilligen Reservistenarbeit. Ich begrüße jedes weibliche Mitglied, das unseren Verband durch Engagement bereichert. Ich begrüße auch, dass es inzwischen immer mehr männliche Kameraden gibt, die Frauen in verantwortliche Positionen der Vereinsgliederungen wählen, wie etwa das jüngste Beispiel der Kreisgruppe Schwaben-Mitte zeigt.
Welche Gründe haben Ihrer Meinung nach Frauen, einer RK beizutreten?
Beck:
Die gleichen Gründe wie ihre männlichen Kameraden: Sie engagieren sich freiwillig für die Bundeswehr und die Gesellschaft. Sicherheitspolitisches Engagement ist kein typisch männlicher Bereich. Die Diskussion darüber, ob Frauen mehr oder weniger kompetent sind, sollten wir in dieser Gesellschaft inzwischen überwunden haben. Blicken wir auf die Einsatzkontingente der Bundeswehr: knapp 340 Soldatinnen leisten zur Zeit einen sehr verantwortungsvollen und auch gefahrvollen Dienst. Und schließlich wollen natürlich auch Frauen von einer Mitgliedschaft im VdRBw profitieren. Dazu gehört nicht nur die Hilfestellung bei der Suche nach einer Beorderung, sondern auch die Unterstützung gegenüber dem Arbeitgeber, wenn es darum geht, Berufstätigkeit und freiwilliges Engagement für die Reserve in Einklang zu bringen.
Welche Vorteile sehen Sie im Anstieg der weiblichen Mitgliederzahl des VdRBw?
Beck: Unser Auftrag ist die Betreuung von 8 Millionen Reservistinnen und Reservisten. Mit einem höheren Frauenanteil erreichen wir als Mittler auch den weiblichen Teil der Gesellschaft besser. Reservistinnen werden zu Vorbildern für andere Frauen. Das belegt eine Zahl: Allein zwischen 2005 und 2008 haben wir über 500 weibliche Mitglieder dazugewinnen können. Ich bin überzeugt, dass sich der Verband nach innen und nach außen verändern wird. Eines Tages haben wir hoffentlich die erste Landesvorsitzende, das erste weibliche Präsidiumsmitglied und natürlich auch die erste Frau in der Position einer Organisationsleiterin.
Sind nach Ihrer Meinung besondere organisatorische oder strukturelle Maßnahmen bei steigender Frauenquote im Verband erforderlich?
Beck: Unsere Konzeption, unsere Satzung und unsere Ordnungen sind nicht nur für Männer gemacht. Sie beachten das Prinzip der Gleichberechtigung und der Gleichbehandlung. Eine unserer Handlungsmaximen ist die Pflicht zur Kameradschaft. Da gibt es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede. Frauen sind heute Frau genug, um ihre Rolle in der Gesellschaft und damit auch in Vereinen und Verbänden selbstbewusst und erfolgreich wahr zu nehmen. Deshalb sehe ich keine Notwendigkeit für Sonderfunktionen, Spezialbeauftragte und Quotenregelungen.
Herr Präsident, wir danken Ihnen für die Gespräch.

Die Fragen stellte Nina Kaiser

Georgine Weindl ist die erste weibliche Kreisvorsitzende
"Unsere Georgine neue Chefin! Herzlichsten Glückwunsch!" Mit diesen Worten wurde sie von einem Kameraden willkommen geheißen – für Frau Weindl nicht nur ein Kompliment, sondern Bestätigung und Motivation. Bestätigung für die vergangenen acht Jahre Arbeit im Verband und Motivation dafür, dass ihr Weg die Herausforderung "Reservistenverband" und speziell die Arbeit in, für und mit ihrer Kreisgruppe Schwaben-Mitte, weiterhin der richtige Weg sein wird.
Begonnen hatte sie ihre Arbeit in der Kreisvorstandschaft als Schriftführerin, Pressewartin und als Beauftragte für das Internet. Dieser Anfang war nicht immer einfach –  bereits bei der 1. Sitzung, in der sie Protokoll führte, fielen Begriffe wie DVag und Vvag mit UTE. Alles Begriffe, die ihr zu diesem Zeitpunkt völlig fremd waren. Nach und nach machte sie sich an die Basisarbeit und bald führte sie Wahlen durch und nahm an Veranstaltungen teil.
In dieser Zeit merkte Georgine Weindl sehr schnell, dass nicht nur für sie etwas Neues begann, sondern auch für ihre Kameraden, denn eine Frau in Uniform auf einer Schießbahn war noch nie dagewesen. Die Reservistin erinnert sich: "Bei Veranstaltungen auf Bundesebene wurde mir von den Teilnehmern meistens das schöne Damenprogramm angeboten, was ich aber zur Verwunderung aller immer ablehnte. Nachdem ich mich als vollwertiges Mitglied und Bundesdelegierte vorstellte, waren die Gesichter zuerst etwas fragend bis ungläubig, das Eis war dann aber schnell gebrochen. In einem Verband, der fast nur aus Männern besteht, war ich eine Exotin. Für mich war dies jedoch nie ein Problem, da ich als Feldwebel der Reserve schon einen Vorsprung hatte."
Für die kommenden vier Jahren hat sie ihre Ziele fest im Blick – die begonnene Arbeit der letzten Jahre soll fortgeführt werden: die Kameradschaft weiter in den Vordergrund stellen, die Reservisten besser ins Licht der Öffentlichkeit rücken und Zeit und Geld noch effizienter einsetzen. "Wir nutzen zum einen die Netzwerke unter den Kameradschaften und Kreisgruppen, um Veranstaltungen miteinander durchzuführen und dadurch Kosten zu sparen und mehr für unsere rund 2080 Kameraden, die in 36 Kameradschaften beheimatet sind, anzubieten." Eine weitere Plattform ist das Internet, mit E-Mails zur schnellen und kostengünstigen Kommunikation und Homepages, mit denen sie sich präsentieren können.
Die Delegierten stimmten bei der Wahl mit großer Mehrheit für Frau Weindl. Daher möchte es sich "die neue Chefin" nicht nehmen lassen, sich "bei allen zu bedanken, die meinem Team und mir durch ihre Stimme bei der Wahl ihr Vertrauen in uns und unsere Arbeit gesetzt haben, die uns ihre Unterstützung zugesagt haben und jene, die uns zur gewonnenen Wahl beglückwünscht haben. Nicht zuletzt möchte ich mich bei meiner Vorstandschaft bedanken, dass sie sich der neuen Herausforderung gestellt haben."

Text: Pressestelle PHOENIX

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