Wissen Sie, wer die erste Frau ist, die das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages übernommen hat? Eva Högl ist es nicht. Die Abgeordneten im Parlament haben die SPD-Politikerin am 7. Mai zur Nachfolgerin von Hans-Peter Bartels gewählt. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble vereidigte die Sozialdemokratin am 28. Mai (Donnerstag) vor dem Pfingstwochenende. Nach dem abgelegten Amtseid rief Högl zu einem stärken Engagement der Bundeswehr gegen Rechtsextremismus in den eigenen Reihen auf. Die neue Wehrbeauftragte ist Teil einer Arbeitsgruppe, die sich mit rechtsextremistischen Vorfällen im Kommando Spezialkräfte beschäftigt. Diese Arbeitsgruppe, die noch vor der parlamentarischen Sommerpause tagen soll, hatte die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer nach den jüngsten Vorfällen im KSK eingesetzt.
Der Reservistenverband setzt nun darauf, mit der neuen Wehrbeauftragten die vertrauensvolle Zusammenarbeit weiterzuführen. Über Högls Vorgänger im Amt sagte der Präsident des Reservistenverbandes, Professor Dr. Patrick Sensburg: „Hans-Peter Bartels hatte immer auch die Reserve fest im Blick. Unsere Reservistinnen und Reservisten hatten mit ihm einen Vertrauten und engagierten Fürsprecher, der Reserve und Bundeswehr durch seine kritische und zugleich konstruktive Berichterstattung immer unterstützt hat.“
Eva Högl ist die zweite Frau, die das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages übernimmt. Die erste Wehrbeauftragte, Claire Marienfeld-Czesla (CDU), war von 1995 bis 2000 im Amt. Das Magazin „Der Spiegel“ berichtete im September 1995 über eine Aussage der damaligen Wehrbeauftragten. Claire Marienfeld-Czesla äußerte sich damals über die steigende Zahl der Kriegsdienstverweigerer. Sie sehe eine „Generation von Egoisten“ heranwachsen, hieß es in dem Bericht.