DAS MAGAZIN

Monatlich informieren wir unsere Mitglieder mit der loyal über sicherheitspolitische Themen. Ab sofort können Mitglieder auch im Bereich Magazin die darin aufgeführten Artikel lesen!

Mehr dazu
DER VERBAND

Der Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr (VdRBw) hat mehr als 115.000 Mitglieder. Wir vertreten die Reservisten in allen militärischen Angelegenheiten.

Mehr dazu
MITGLIEDSCHAFT

Werden Sie Teil einer starken Gemeinschaft

Mehr dazu

Aus der Truppe

Freiwillig im Corona-Einsatz: „Als Sanitäter kann ich gar nicht anders“

Eigentlich ist Dennis Schneppe am liebsten bei seiner kleinen Familie im thüringischen Worbis, bei Ehefrau Doreen und dem kleinen Sohnemann Jack. Doch nun befindet er sich in Koblenz. Hunderte Kilometer von der Heimat entfernt - für Monate. Dennis Schneppe ist im Corona-Einsatz.

Oberstabsgefreiter d.R. Dennis Schneppe (r.) unterstützt die Bundeswehr im Corona-Einsatz.

Foto: privat

coronaviruscovid-19

Oberstabsgefreiter d.R. Schneppe hatte in den sozialen Medien den Aufruf der Bundeswehr an Reservisten zur Unterstützung bei der Bewältigung der Krise gelesen. Der 33-Jährige von der Reservistenkameradschaft Eichsfeld ist im Zivilberuf Rettungssanitäter beim DRK, hat seit Jahren Erfahrung mit medizinischen Notfällen. Und er hat, wie er sagt, eine „Macke“, anderen helfen zu müssen. „Wenn du eine Sanitätsausbildung hast, willst du in so einer Situation nicht untätig daheim herumsitzen, sondern mit anpacken, sozusagen an vorderster Front“, sagt er. Deshalb habe er die Hotline angerufen und sich beworben. Dann sei alles sehr schnell gegangen, und hochprofessionell obendrein. „Der Ablauf vom Anruf auf der Hotline bis hin zur Einschleusung war total durchdacht, alles hat super funktioniert“, berichtet Schneppe.

Auch in Koblenz werde bei den Vorkehrungen zum Schutz der Helfer an alles gedacht, nicht zuletzt bei ihrem Transport, bei den Mahlzeiten, selbst beim Antreten ist Abstandhalten obligatorisch. Untergebracht sind er und viele weitere Reservisten, die jetzt dem Sanitätsregiment 2 unterstellt sind, nicht in der Kaserne, sondern in einem Koblenzer Hotel – natürlich im Einzelzimmer. Wie er kommen auch andere aus dem Rettungsdienst, sind Ärzte oder Apotheker. Bevor sie im Bundeswehrzentralkrankenhaus zum Einsatz kommen, werden sie erst noch in Ausbildungen für die speziellen Aufgaben fit gemacht. Neben sanitätsdienstlichen Aufgaben könnten – je nach Entwicklung der Lage – auch Wach- und Sicherungsaufträge auf ihn zukommen, erklärt Schneppe. Als regelmäßig Übender in der ausschließlich aus Reservisten bestehenden Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanie Thüringen bringt er auch dafür bereits hervorragende Voraussetzungen mit.

Dass sein Einsatz trotz bestmöglicher Schutzmaßnahmen nicht völlig risikofrei ist, weiß der 33-Jährige. „Die Sorge, sich selbst zu infizieren, will ich nicht wegreden. Das Ungewisse ist immer da, und in ruhigen Momenten denkst du schon mal intensiver darüber nach“, gesteht Schneppe, um sogleich nachzuschieben: „Sollte ich mich tatsächlich anstecken, bin ich ja wenigstens gleich an der richtigen Stelle, um erstklassige Behandlung bekommen zu können.“ Und seine Ehefrau, was sagt sie dazu, dass er sich freiwillig zum Einsatz gegen Corona gemeldet hat und nun fernab der Heimat in Rheinland-Pfalz ist? „Ein bisschen geschockt war sie schon, als sie es erfahren hat. Doch Doreen akzeptiert, dass ich Soldat bin und steht hinter mir.“ Neben ihr vermisse er vor allem seinen Sohn, der gerade einmal anderthalb Jahre alt ist. Jack werde später einmal sicher verstehen, warum er sich für diesen Einsatz gemeldet hat – und hoffentlich stolz auf den Papa sein.

Vom Leo in den Sanitätsdienst

Auch Unteroffzier d.R. Arne Schumann ist noch bis mindestens 30. Juni in Koblenz eingesetzt. Der 43 Jahre alte Familienvater aus Iserlohn gehört der jüngst in Dienst gestellten 6. Kompanie des Panzerbataillons 203 an, ist eigentlich Ladeschütze auf dem Leopard 2.  Aufgrund seiner umfangreichen sanitätsdienstlichen Ausbildung und seines Einsatzes im Rahmen von SFOR 1997 im Feldlazarett in Rajlovac (Bosnien und Herzegowina), folgte er dem Aufruf zur Hilfe.

Seit der Einschleusung und der umfangreichen truppenärztlichen Untersuchung wird nun zunächst seine Ausrüstung vervollständigt und die Ausbildung aufgefrischt. „Wir sind stolz auf unseren Kameraden Schumann und hoffen, dass es ihm noch viele weitere Reservisten gleichtun“, freut sich Oberstabsfeldwebel Thomas Minnich, der Kompaniefeldwebel der 6./203.

Die Bundeswehr dokumentiert ihren Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Virus unter www.einsatzgegencorona.de.

Verwandte Artikel
loyal

Die neue Ausgabe ist da: loyal berichtet aus der Ukraine

Je nachdem, wie flink die Post ist, haben die Mitglieder des Reservistenverbandes entweder noch im alten Jahr oder zu Beginn...

27.12.2024 Von Sören Peters
Die Reserve

Weihnachtsgruß von Verbandspräsident Prof. Dr. Patrick Sensburg

Weihnachten steht vor der Tür und das Jahr neigt sich dem Ende zu. „Ein Jahr mit vielen Herausforderungen, gerade für...

23.12.2024 Von Redaktion
Aus der Truppe

Vorweihnachtliche Besinnlichkeit mit bayerischem Akzent

Eine lieb gewonnene Tradition der Gebirgsjägerbrigade 23 ist die Reichenhaller Stall-weihnacht. Die Vorstellungen in der in der Reichenhaller Hochstaufen-Kaserne sind...

20.12.2024 Von GebJgBrig 23 / Schmaus / red