Die 6. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 233 hält ihre Reservisten in Übung. 22 Frauen und Männer tauschten für zwei Wochen ihre zivile Arbeitskleidung gegen die Uniform. Bevor es ins Gelände ging, wurden Kenntnisse im Umgang mit Karte und Kompass und Objektsicherung in der Edelweiß-Kaserne in Mittenwald ausgebildet.
Auf dem Übungsplatz „Sauwaldhof“ in der Nähe von Schongau (Oberbayern) schließlich mussten die Reservisten das theoretisch aufgefrischte Wissen in die Praxis umsetzten. Neben dem Ausbildungsabschnitt „Sicherung eines Objektes“ standen auch Orientierungsmärsche auf dem Dienstplan. Hierbei starteten die Soldaten von verschiedenen Geländepunkten und navigierten mittels Kartenausschnitt, Kompass und einer selbst angefertigten Skizze zu einem Zielpunkt. Auch ihre Fitness mussten die Gebirgsjäger im Seilgarten und beim Überwinden der Hindernisbahn – allein und in der Gruppe – in der ersten Ausbildungswoche unter Beweis stellen.
Die zweite Woche begann mit der Ausbildung „Marsch und Beziehen von Räumen“. Die Reserve der 6./233 wurde von den Ausbildern auch eingewiesen, wie ein Hubschrauberlandeplatz beschaffen sein muss und wie mit anfliegenden Hubschraubern kommuniziert wird. Im Gebirge sind die Hubschrauber oft das letzte Mittel, um die Gebirgsjäger schnell zu verbringen und zu versorgen.
Beim nächsten Ausbildungsabschnitt, dem Abseilen, standen die Gebirgsjäger an einer Abbruchkante – 40 Meter tiefer fließt der Lech. Der Ausbildungsleiter signalisierte den Kameraden: „Hier müssen Sie gleich runter“. Nachdem die Soldaten ihre Kletterausrüstung angelegt und geprüft hatten, seilten sie sich in die Tiefe ab. Das zu erreichende Ziel lag am anderen, vom Feind kontrollierten Ufer des Lechs, das durchquert werden musste. Die Soldaten sicherten in alle Richtungen, während eine gute Übergangsstelle erkundet wurde, um möglichst unbemerkt den Fluss zu durchqueren. Schließlich erreicht der erste Jager mit einem Seil die andere Uferseite. Lautlos folgen die anderen Soldaten entlang des gespannten Seils durch den Fluss. „Weitermachen, wo andere aufhören“ – diesem Leitspruch der Gebirgsjäger hatte „die Sechste“ an diesem Tag alle Ehre gemacht.
Die Abschlussübung – positives Fazit
Das Gelernte musste dann in einer 24-Stunden Übung angewendet werden. Der Ausbildungserfolg bei den Jagern stellte sich sichtbar ein. „Die Übung war eine wertvolle Investition. Mir hat gefallen, was ich von Ihnen gesehen habe“, sagte der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 233, Oberstleutnant Jakob Klötzner. Das Erlebte habe die Männer und Frauen zusammengeschweißt und die Kameradschaft vertieft. Das Resümee eines Ausbilders: „Die Zeit ist schon wieder viel zu schnell vergangen“. In der darauffolgenden Woche werden die Soldaten der „Sechsten“ wieder in ihren zivilen Berufen arbeiten.
Festzuhalten bleibt, dass die Reservedienstleistenden für das Gebirgsjägerbatail-lon 233 elementarer Bestandteil sind: „Die Einbindung der Reservedienstleistenden erfolgt sinnvoll mit klaren Aufträgen auch im Einsatz oder bei Übungen des Verbandes wie beispielsweise der Brigadegefechtsübung Berglöwe“, sagte Klötzner. Durch Ihr freiwilliges Engagement und Ihre Motivation haben die Soldaten einen erheblichen Anteil daran, dass die 233er in Übung und Einsatz bestehen können.