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Aus der Truppe

Gebirgsjägerbrigade 23 forciert Führerausbildung für Reservisten

Die Gebirgsjägerbrigade 23 treibt die Aus- und Weiterbildung von Reservisten als Führungspersonal gezielt voran. Das betonte der stellvertretende Brigadekommandeur, Oberst Björn-Ulrich Kohlbach, bei der diesjährigen Informationsveranstaltung für Reservisten vor gut 60 Teilnehmern.

Rund 60 Reservistinnen und Reservisten informierten sich im Reichenhaller Offiziers-heim über die weitere Entwicklung der Reservearbeit in der Gebirgsjägerbrigade 23.

Foto: Bundeswehr / Krämer

Gebirgsjägerreserve

Die Tagung findet jährlich statt und ist ein wichtiges Bindeglied zwischen aktiver Truppe und Reserve, bietet die Möglichkeit des Austausches, damit die Zusammenarbeit besser verzahnt werden kann. Vermittelt wird den interessierten Reservisten die aktuelle Lage der Reservistenarbeit in der Brigade und ihre Weiterentwicklung. Eingeladen dazu waren Reservistinnen und Reservisten, die in der Gebirgsjägerbrigade 23 beordert sind.

Die Brigade hat den Aufwuchs der Reserve, insbesondere der Ergänzungstruppenteile, in allen Dienstgradgruppen als ein klares Ziel formuliert. Beim Führernachwuchs unter den Reservisten besteht jedoch vorrangig Handlungsbedarf. Die Brigade startet deshalb in diesem Jahr einen Pilotversuch zur Führerausbildung bei den Reserveoffizieren. „Für die Mehrheit der Reserveoffizieranwärter endet die Ausbildung unterhalb der Zugführerqualifikation“, sagte Oberst Björn-Ulrich Kohlbach, zuständig für die Reservistenarbeit in der Gebirgsjägerbrigade 23. Dabei müssten dringend zukünftige Zugführer und Kompaniechefs ausgebildet werden. Um die Reservearbeit weiter voranzubringen, sei übergreifend Ehrlichkeit aller Beteiligten erforderlich, forderte Oberst Kohlbach.

Die Reserve für die Bundewehr im Großen wie für die Gebirgsjägerbrigade 23 im Kleinen hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine eine völlig andere Bedeutung als davor. „Wir mussten uns neu ausrichten und sind die Neuausrichtung auch unseren Reservisten schuldig. Das sind Menschen, die Lust auf ihren Reservedienst haben, die mit Überzeugung etwas für die Sicherheit ihrer Familien tun wollen. Unsere Reservisten legen Wert drauf, dass wir sie ernst nehmen“, betonte Kohlbach. Bereits im vergangenen Oktober verschaffte er sich bei einer einwöchigen Brigadeübung für Reservisten ein umfassendes Bild und zeigte sich dabei angetan von den unterschiedlichen Menschen mit ihren unterschiedlichen Lebensläufen und beruflichen Qualifikationen.

Der stellvertretende Brigadekommandeur, Oberst Björn-Ulrich Kohlbach, erläutert die Maßnahmen, um die Reserve, insbesondere die Ergänzungstruppenteile, der Gebirgsjä-gerbrigade 23 weiter aufwachsen zu lassen. (Foto: Bundeswehr / Krämer)

Leitlinie für die Reservistenarbeit ist die Ende 2024 in Kraft gesetzte brigadeinterne Zieldefinition der Reserve. In dieser werden unter anderem das Gesamtziel, die Arten der Reserve, die gestaffelten Maßnahmen zum Erhalt bzw. Erhöhung der Einsatzbereitschaft der Reserve wie auch die Verantwortlichkeiten eindeutig geregelt. Dies wurde den Anwesenden dargestellt und erläutert.

Um diese Reservisten in ihrem Engagement zu unterstützen und sich auch weiterzubilden, wird die Brigade in Zusammenarbeit mit der Gebirgs- und Winterkampfschule spezialisierte Trainings durchführen, die zugleich auf die Bedürfnisse und den Rahmenbedingungen von Reservisten und der Gebirgstruppe zugeschnitten sind. Ob diese Ausbildungen mit formalen Qualifikationen abgeschlossen werden können, wird aktuell im Heer geprüft.

An der Lehrgangsdauer scheitern meist ambitionierte Weiterbildungsvorhaben für befähigte Reservisten, das zeigen die Erfahrungen in der jahrelangen Reservistenarbeit in den einzelnen Verbänden der Brigade. „Es ist nicht möglich, einen Arbeitnehmer vier Monate oder länger auf einen Lehrgang zu schicken. Da spielen die Arbeitgeber nicht mit“, verdeutlichte der Beauftrage der Reservistenarbeit. Die geplanten Trainings sind modular geplant und binden wenige Wochen in den Präsenzphasen.

Umgang mit der Grundbeorderung

Darüber hinaus arbeiten die drei Gebirgsjägerbataillone in Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Mittenwald wie die fünf selbstständigen Brigadeeinheiten durchgehend daran, ausscheidende Soldaten für den aktiven Reservedienst zu gewinnen. Dabei verfolgen die drei Verbände unterschiedliche Ansätze wie sich aus den Vorträgen der Vertreter aus den einzelnen Bataillonen erkennen ließ. Neben großflächiger Werbung und Werbeflyern wirbt beispielsweise das Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall mit einem Ausbildungswochenende, einem sogenannten GBO-Camp. Dabei werden ehemalige Soldaten der Einheit, die in der sogenannten Grundbeorderung – kurz GBO – verpflichtet sind, direkt eingeladen. Hieraus rekrutieren sich Reservisten, die im Ergänzungstruppenteil oder in der aktiven Truppe auf einem sogenannten Spiegelposten beordert werden. Im Gebirgsjägerbataillon 233 werden ausscheidende Soldaten frühzeitig in einer sogenannten Reservistenbelehrung über die Möglichkeiten in der Reserve und ihrer weiteren Verwendung informiert. In einer Sichtungswoche werden Reservisten, die sich direkt beim Bataillon beworben haben, auf ihre Eignung in einer Gebirgsjägerkompanie, ihre Motivation begutachtet wie bezüglich einer Beorderung gezielt beraten.

Gemeinsam die Reservearbeit voranbringen: Gruppe aller teilnehmenden Reservisten, aktiven Soldaten und Vortragenden. (Foto: Bundeswehr / Krämer)

Alle drei Verbände setzen als zusätzliche Außenwerbung auf die Patenschaften mit den benachbarten Gemeinden. Für die Aus- und Weiterbildungen gibt es eigenständige ein- bis zweiwöchige Ausbildungswochen im Rahmen einer Reservedienstleistungen. Wann immer möglich, sind die Reservisten in Ausbildungen und Übungen in den Verbänden voll integriert. Unabhängig von der bedarfsangepassten Verstärkung durch Ausbilder der aktiven Truppe müssen die Reservedienstleistenden auf Augenhöhe wahrgenommen werden.

Die Brigade sei mit ihrem Engagement auf einem sehr guten Weg, bescheinigte der Vertreter des Kompetenzzentrum Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr, Fregattenkapitän Marcus Bredick. Das Kompetenzzentrum Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr ist die fachlich zuständige Stelle für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr, erarbeitet die Grundlagen und Vorgabe zur Reservistenarbeit und überwacht deren Umsetzung. Fregattenkapitän Bredick gab in seinem Vortrag einen Überblick in die Arbeit und Aufgabenbereich des Kompetenzzentrum und in die derzeitige Personallage. Politisches Ziel sei, die Reserve in der Personalstärke auf ein ähnliches Niveau zu bringen wie die aktive Truppe. Dafür stünden umfangreiche Übungstage zur Verfügung. „Wer üben will, kann üben“, betonte Bredick und verwies dabei auch auf interessante internationale Austauschprogramme, an denen übende Reservisten teilnehmen könnten.

Kontakt

Die Reserve ist für die Landes- und Bündnisverteidigung ein unverzichtbarer Bestandteil der Bundeswehr und somit der Gebirgsjägerbrigade 23. Bei Interesse und für weitere Informationen zum Reservedienst in der Gebirgsjägerbrigade 23 können Sie sich gerne per E-Mail an GebJgBrig23BeaResAngel@bundeswehr.org wenden.

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