Gefährlicher Trojaner kann leicht gefunden werden
Und darum geht’s: In der Vergangenheit hat der Reservistenverband über die Gefahren des modernen Cyber Wars berichtet. Die Grenzen zwischen staatlichem Internetkrieg und hinterlistiger Internetkriminalität sind fließend. Deshalb fahnden in Deutschland das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und das Bundeskriminalamt (BKA) gemeinsam nach schädlicher Software. Der aktuelle Tipp zu dem neuen Trojaner kommt jedoch aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Die dortige Bundespolizeibehörde FBI hat im November vergangenen Jahres laut Medienberichten eine siebenköpfige Verbrecherbande verhaftet, die durch unbemerkte Installation ihrer Schadsoftware "DNS-Changer" zehn Millionen Euro ergaunert haben soll.
Abgezockt im Internet
So funktionierte der Trick: Im Falle einer Infektion mit der Schadsoftware leitete der Webbrowser die Benutzer bei Abfrage populärer Webseiten unbemerkt auf manipulierte Seiten der Kriminellen um. Dort kam es zu betrügerischen Aktivitäten wie beispielsweise der Verbreitung angeblicher Antivirensoftware, Klickbetrug oder nicht lizenziertem Medikamentenverkauf. Zudem konnten die Kriminellen gezielt manipulierte Werbeeinblendungen an infizierte Rechner senden, Suchergebnisse manipulieren und weitere Schadsoftware nachladen.
Vier Millionen Computer sind infiziert worden – 33.000 davon in Deutschland. Das FBI hat die Systeme der Betrüger sichergestellt, betreibt sie jedoch weiter. Das hat einen Grund: Sobald die Systeme abgeschaltet werden, können sich infizierte Computer nicht mehr ins Internet einwählen. Am 8. März ist jedoch Schluss damit. Das FBI legt die Systeme dann für immer still. Deshalb muss bis dahin überprüft werden, ob der eigene PC befallen ist. Dazu rät das BSI nun dringend in einer bundesweiten Pressekampagne.
Internetseite gibt sofort Antwort
Der Trojaner-Check ist dank eines Prüfprogramms von BSI, BKA und Deutscher Telekom ganz einfach. Der Computernutzer wählt sich ins Internet ein, steuert die Internetseite www.dns-ok.de an und schon nach wenigen Sekunden gibt es meist die Entwarnungsmeldung. Wenn es jedoch zur Positivmeldung kommen sollte, hilft die staatliche Homepage, den Trojaner mit wenigen Klicks zu entfernen.
"Wir empfehlen jedem Reservisten, der einen internetfähigen PC hat, den Trojaner-Check durchzuführen. Das gilt auch für unsere 105 Geschäftsstellen in ganz Deutschland, denn die haben eigene offene Internetzugänge", sagt Antonio Röttgen, Teamleiter des IT-Sachgebietes in der Bundesgeschäftsstelle des Reservistenverbandes in Bonn. Bei Fragen sollen sich die Organisationsleiter an Röttgen und sein Team wenden.
Symbolbild oben: Ein Trojaner gefährdet internetfähige
Computer (Foto: Christof Bobzin, Wikipedia,
Montage: Wilhelm Schreieck)
Bild unten: Entwarnung! User, die diese Meldung erhalten,
wissen, dass ihr Computer nicht vom DNS-Changer-Trojaner
befallen ist (Screenshot der Seite dns-ok.de)