Gelbe Schleife am Kreishaus: Weithin sichtbares Zeichen der Solidarität
"Als ich mich zu der Aktion bereiterklärt habe, rief mich ein Bekannter an und sagte: ‚Wie kannst Du das machen, Du bist doch Pazifist’", berichtet Reichold der "Neuen Westfälischen". Doch wie bei allen Dingen im Leben gehe es auch hier um Ursache und Wirkung. "Wir müssen Projekte, die an den Folgen von Kriegen ansetzen und helfen, unbedingt unterstützen", sagt der Künstler. Denn bei dieser Aktion gehe es weder um Politik noch um Krieg. Es gehe ganz alleine um den Menschen, um die Familie, um die Leidtragenden.
"Wir zahlen einen Preis für den Frieden, und in der Bundeswehr überwiegen ja auch die friedlichen Einsätze", sagt Reichold. "Es ist ein Stück Dankbarkeit angebracht. Denn es ist Einsatz für den äußeren Schutz, den man aber im Alltag nicht so sieht."
"Ihr seid nicht allein, wir denken an Euch"
Lassen Kunstwerke sonst einen gewissen Interpretationsspielraum offen, so ist die Botschaft der riesigen Schleife eindeutig: "Ihr seid nicht allein, wir denken an Euch", betont Landrat Manfred Müller. Dieses Kunstwerk an einem öffentlichen Gebäude verdeutliche, dass es auch eine öffentliche Aufgabe ist, dieses Zeichen der Verbundenheit zu setzen. "Wir wollen das Bewusstsein der Menschen schärfen und das Anliegen der gelben Schleife bekannter machen. Sie setzt ein weithin sichtbares Zeichen der Solidarität und der mitmenschlichen Verbundenheit mit den Soldaten im Einsatz, mit ihren Familien, mit den Ehefrauen und Kindern, mit ihren Müttern und Vätern, die um das Leben und die Gesundheit ihrer Kinder bangen und immer voller Sorge auf eine unversehrte Rückkehr warten und hoffen."
Reservisten beteiligen sich an Mottotag im Stadtzentrum
Ein Aktionstag im Stadtzentrum am vergangenen Samstag rundete die Woche der Solidarität ab. Los ging es mit einem Platzkonzert des Reservistenmusikzuges Weser-Lippe. Anschließend konnten Bürgerinnen und Bürger auf gelben Bändern kleine Grußbotschaften hinterlassen, die den Soldaten in ihrem Einsatzgebiet überreicht werden sollen. Beteiligt war auch die Kreisgruppe Höxter/Paderborn des Reservistenverbandes. Der Kreisvorsitzende David Lohse betonte gegenüber der Lokalzeitung "Neue Westfälische", dass die gelbe Schleife, die die Verbundenheit der Bevölkerung mit den im Ausland eingesetzten Soldaten dokumentieren soll, nicht politisch sei. "Wir schauen auf den Menschen hinter der Uniform", sagt Lohse. "Wir möchten ein Mahnmal schaffen und keine Heldenverehrung. Es geht um Menschlichkeit."
Derzeit befinden sich knapp 7.200 deutsche Soldaten im Auslandseinsatz (die Zahlen variieren aufgrund von Kontingentswechseln). 415 von ihnen sind Reservisten.
Bild oben (v.l.n.r.):
Oberstleutnant Wolfgang Mann
von der Panzerbrigade 21 aus Augustdorf,
Daniel Sieveke MdL,
Dieter Dembeck, Bezirksverbandsvorsitzender
der Kameradschaft ehemaliger Soldaten,
Hauptmann a. D. Heinrich Wiemers-Meyer,
Landrat Manfred Müller,
Kirsten Gerberding von "Courage! – Die Gerberdingstiftung",
Paderborns Bürgermeister Heinz Paus,
Dr. Carsten Linnemann MdB,
David Lohse, VdRBw-Kreisvorsitzender Höxter/Paderborn und
Bezirksorganisationsleiter Karl-Heinz Schwarze.
Bild Mitte:
Gelbe Schleife am Paderborner Kreishaus am Tag.
Bild unten:
Mit Einbruch der Dunkelheit wurde die Schleife beleuchtet.
(Alle Fotos: Pressestelle Kreis Paderborn)