Anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes fand gestern Abend das erste öffentliche Gelöbnis vor dem Abgeordnetenhaus von Berlin statt. Rund 30 Rekrutinnen und Rekruten des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung (WachBtl BMVg) legten ihren Diensteid und das Treuebekenntnis zur Rechts- und Werteordnung der Bundesrepublik Deutschland ab und wurden damit Teil der Parlamentsarmee. Zu den circa 140 Gästen gehörten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Glaubensgemeinschaften und Gesellschaft sowie Angehörige der Rekruten.
„Mit Inkrafttreten des Grundgesetzes vor 75 Jahren wurde der Grundstein für ein gelungenes deutsches Gemeinwesen gelegt. Menschenwürde, Frieden, Freiheit, Sicherheit und Demokratie sind Kernelement des Grundgesetzes. Es ist Aufgabe der Bundeswehr, das Recht und die Freiheit der deutschen Bevölkerung vor äußeren Bedrohungen zu schützen. Unsere Soldatinnen und Soldaten sind täglich bereit, für diesen Staat und seine freiheitlich demokratische Grundordnung einzustehen. Mit dem Gelöbnis vor dem Berliner Parlament wollen wir unsere Anerkennung ausdrücken und gleichzeitig Danke sagen für Jahrzehnte des Friedens und der Freiheit. Ich wünsche viel Erfolg im Dienst der Parlamentsarmee“, sagte die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld.
„Gelöbnis ein Ausdruck unserer Demokratie“
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, sagte: „Die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr gehören zu Berlin. Sie sind Töchter und Söhne unserer Familien, und sie setzen sich mit Leib und Leben für unsere Freiheit, für Demokratie und Rechtsstaat, für unsere Lebensweise ein. Mit der Zeitenwende und der militärischen Aggression der Russischen Föderation wird uns bewusst, dass Verteidigung eine Lebensfrage für unser Land und für unsere westlichen Demokratien geworden ist. Deshalb ist die Volksvertretung des Landes Berlin der richtige Ort für das Gelöbnis junger Menschen, die sich für den Dienst in unseren Streitkräften entschieden haben. Ich wünsche den Kameradinnen und Kameraden alles Gute für ihre Zeit in der Bundeswehr.“
„Für mich ist das Gelöbnis Ausdruck unserer Demokratie, so wie sie im Grundgesetz angelegt ist: lebendig und wehrhaft. Heute, in der Öffentlichkeit, zeigen die Bürgerinnen und Bürger Berlins durch ihre Teilnahme an dem Gelöbnis Wertschätzung für den Dienst der Soldatinnen und Soldaten. Weiter treten die Rekrutinnen und Rekruten bewusst in die Öffentlichkeit und leisten ihren Eid als Verpflichtung gegenüber dem Grundgesetz und in Anwesenheit der Bürgerinnen und Bürger zu deren Schutz sie sich verpflichten“, sagte Siemtje Möller, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung. „Nicht zuletzt sind wir alle gemeinsam verbunden in dem Wissen um die Notwendigkeit unserer Streitkräfte. Das Grundgesetz, dass wir diese Woche feiern, schützt unsere Demokratie, so wie die Soldatinnen und Soldaten unsere Freiheit verteidigen. Dies ist in der aktuellen Sicherheitslage wichtiger denn je in den letzten 75 Jahren.“