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Gelöbnis im Geiste Stauffenbergs




Am 63. Jahrestag des fehlgeschlagenen Attentats vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler gedachte das Verteidigungsministerium der Opfer. Traditionell gelobten an diesem Datum 463 Rekruten "der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen". Dem feierlichen Gelöbnis war eine Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand vorausgegangen.
"Mit dem heutigen Gelöbnis ehren wir Menschen, die in einer dunklen Stunde unserer Geschichte aufstanden, diese Werte zu verteidigen". Mit diesen Worten begann Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung seine Rede und erinnerte daran, dass Recht und Freiheit nicht als Selbstverständlichkeit verstanden werden dürfen.
"Die Frauen und Männer des 20. Juli sind für das Recht, die Würde und Ehre dieses Landes gestorben", fuhr Jung fort. Damit schlug der Minister eine Brücke zu den Rekruten des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung. „Sie handelten damit im selben Verständnis, in dem unsere Rekruten heute geloben, Recht und Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, so Jung. Somit vereint der 20. Juli Tradition und Zukunft der Bundeswehr, da das selbstlose Handeln von damals auch heute Vorbild und Verpflichtung darstellt.
Das politische Vermächtnis des deutschen Widerstandes mit seinen Werten und Normen lässt sich nicht nur im Grundgesetz wiederfinden, sondern lebt ebenso im Kerngedanken der europäischen Einigung. Daher war es eine besondere Ehre, dass Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl an diesem Tag als Ehrengast zu den jungen Rekruten sprach. Er stehe mit "seinem Eintreten für die deutsche Einheit und die europäische Aussöhnung in der geistigen Tradition der Männer und Frauen, die wir mit dem heutigen Gelöbnis ehren", verdeutlichte Jung die herausragenden Leistungen Kohls.
In einem Appell an die Freiheit und Rechtsstaatlichkeit erinnerte Altbundeskanzler Dr. Helmut Kohl die Rekruten, Gäste und Bundeswehrangehörige: "Das Attentat bleibt ein Beispiel für den Aufstand des Gewissens", die Attentäter des 20. Juli 1944 "waren bereit für Menschenwürde, Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit ihr Leben zu opfern". Dieser Mut verdiene unseren besonderen Respekt und Dankbarkeit. Gleichzeitig sei es ein mahnendes Beispiel für zukünftige Generationen, sich für die demokratischen Werte und Normen jeden Tag einzusetzen und zu verteidigen, betonte Kohl die Verletzlichkeit dieser Errungenschaften.
Im Gedenken an die Opfer des deutschen Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime fand zuvor in der "Gedenkstätte deutscher Widerstand" eine Kranzniederlegung statt. Am Mittag gedachten unter anderem der Präsident des Bundesrates Harald Ringstorff und der Generalinspekteur der Bundeswehr General Wolfgang Schneiderhan im Ehrenhof des Bendlerblocks den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Im Bendlerblock, damals genutzt als Oberkommando des Heeres, war das Attentat auf Hitler vorbereitet worden. Am 20. Juli 1944 hatte Claus Schenk Graf von Stauffenberg versucht, Adolf Hitler durch eine Bombe zu töten. Der Anschlag scheiterte, Hitler überlebte die Explosion. Stauffenberg und seine drei engsten Mitverschwörer wurden noch am Abend desselben Tages von einem Standgericht zum Tode verurteilt und im Innenhof des erschossen.

Text: www.bundeswehr.de

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