Gestatten, Oberstleutnant der Reserve Oliver Tenbergen
Obwohl Oliver Tenbergen bei der Bundeswehr war, ist er nur durch eine Verkettung glücklicher Zufälle Mitglied im Reservistenverband geworden: "Ich habe gedacht, ich bin raus aus der Bundeswehr und hab damit nichts mehr zu tun." In einer Kneipe auf der Reeperbahn wurde er eines besseren belehrt. Tenbergen ist mit dem Inhaber bekannt. Der hat ihm erzählt, dass es eine Reserve gibt und zu einem Treffen der Reservistenkameradschaft Hamburg–Bergedorf eingeladen. 2007 hat er angeheuert. Bereits seit 2013 war er als Landesschatzmeister und später dann als Erster Stellvertretender Landesvorsitzender unter Ramon-Stefan Schmidt an der Führung der Landesgruppe beteiligt.
In Hamburg ist Leben drin
Tenbergen war Zeitsoldat und hat an der Bundeswehruniversität Hamburg Pädagogik mit dem Schwerpunkt Berufs- und Betriebspädagogik studiert. Er hätte auch nach München gehen können. Aber in Hamburg sei Leben drin. "Die Münchener habe ich nicht verstanden", sagt er schmunzelnd in Bezug auf den Dialekt. Nach dem Studium wurde er als Zugführer in der Truppe eingesetzt. Als Hauptmann schied er 2004 aus dem Dienst aus. Nach einem Studium des Marketing Managements und Consultings in den USA kehrte er 2005 nach Hamburg zurück und lernte dort seine Lebenspartnerin kennen. Derzeit arbeitet er bei der HUK Coburg im Bereich Finanzdienstleistungen als Leiter eines Kundendienstbüros. Des Weiteren ist er als Immobilienmakler und Coach tätig.
Alle Mann an Deck
Tenbergen steuert für die nächsten vier Jahre die Hamburg mit ihren ca. 2200 Passagieren durch die Gewässer der Verbandspolitik. Flächenmäßig ist Hamburg eines der kleinsten Bundesländer, von der Mitgliederzahl liegt die Landesgruppe aber auf Platz acht. Und sie wächst weiter. Im Zuge der Mitgliedergewinnungskampagne gelang es bereits einige Reservisten zu werben. Tenbergen will weiter zum Beitritt motivieren: "Die Möglichkeiten, die einem der Reservistenverband bietet, sind einfach nur großartig!"
Auf Kurs
Seine Schwerpunkte setzt der Landesgruppenchef entsprechend seiner Ausbildung: Motivation, Kameradschaft, Kommunikation. "Viele Probleme die ich sehe, liegen auf der persönlichen Ebene. Dadurch wird die Sachebene in Mitleidenschaft gezogen", sagt er dazu. Im ersten Quartal sei deshalb eine Mandatsträgerschulung geplant und im ersten Halbjahr ein Coaching-Seminar.
"So ein Hobby"
Der Landesgruppenchef schätzt den Arbeitsaufwand auf mindestens fünf Stunden pro Woche, ohne besondere Veranstaltungen. Dass er damit einen bedeutenden Teil seiner Freizeit in die Verbandsarbeit investieren muss, nimmt er in Kauf. Mit seiner Familie hat er das abgeklärt: "Meine Frau weiß, dass ich da ‚so ein Hobby‘ habe."
Bild oben: Oberstleutnant der Reserve
Oliver Tenbergen in einem Hubschrauber.
(Foto: Privat)