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Goldener Igel und Goldene Eule in Berlin verliehen




Der Reservistenverband hat zum neunten Mal den Medienpreis "Goldener Igel" verliehen. Prämiert wurden Beiträge aus den Kategorien Print und TV. Zudem gab es zwei Sonderpreise für einen sicherheitspolitischen Blog und für einen herausragenden Print-Beitrag. Parallel dazu vergab der Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) die "Goldene Eule". Ausgezeichnet wurden eine Bachelor- und eine Masterarbeit mit sicherheitspolitischem Bezug.

"Eine starke Demokratie braucht Auseinandersetzung und Kontroversen. Wir sind dankbar, dass es unter uns verantwortungsvolle Journalisten gibt, die sich kritisch und sensibel mit Sicherheitspolitik auseinandersetzen", sagte Roderich Kiesewetter MdB, Präsident des Reservistenverbandes, bei der Preisverleihung im FAZ-Forum in Berlin.

Die Rückkehr in ein normales Leben
Kritisch, sensibel und vor allem ganz nah dran, das war der Beitrag für die Kategorie Print. "Kein bisschen Frieden" von Simone Meyer, erschienen in der "Welt", erzählt die Geschichte eines in Afghanistan verwundeten Hauptfeldwebels und einer Frau, die in diesem Einsatz ihren Mann verlor. "Der Artikel sticht durch seine genaue Beobachtungsgabe heraus, es ist der Blick für die kleinen Dinge", sagte Laudator und Jury-Mitglied Mathis Feldhoff, der 2010 selbst mit dem Goldenen Igel ausgezeichnet wurde. Es ginge um den Kampf um Anerkennung und Respekt, um die Rückkehr in ein normales Leben – sofern das möglich ist, so Feldhoff. Genau das wollte Simone Meyer ergründen. Die Ereignisse um den so genannten "Schwarzen Karfreitag", an dem drei Bundeswehr-Soldaten bei einem Anschlag ums Leben kamen, waren für sie ausschlaggebend. "Ich hatte gerade Dienst, eine Eilmeldung kam rein. Drei Tote auf einmal. In den weiteren zehn Tagen noch sieben Gefallene. Da wurde einem plötzlich klar, was das alles bedeutet", erinnert sich Meyer.

9/11 in einem kleinen Dorf in Norddeutschland
Auch Djamila Benkhelouf und Anna Orth wollten über die Nachricht hinaus mehr erfahren und die Perspektive wechseln: Global ist lokal. Welche Spuren hinterlässt der Krieg im fernen Afghanistan vor der eigenen Haustür? Die jungen Frauen hatten zum zehnten Jahrestag von "9/11" den Blick auf ein kleines Dorf in Norddeutschland gelenkt. "Seedorf war zu diesem Zeitpunkt das Dorf, das die meisten Opfer zu beklagen hatte. Die Geschichten haben uns sehr bewegt, weil sie gezeigt haben, was das Afghanistan-Mandat bedeutet", sagt Orth. Für ihre Dokumentation "Plötzlich ist Afghanistan bei uns", gezeigt im NDR, erhielten die Autorinnen den Goldenen Igel in der Kategorie TV. Laudator Michael Sauer: "Der Film ist ein Meisterstück. Es muss eins sein, wenn dieser Beitrag in Zeiten von Youtube den Zuschauer 45 Minuten lang an den Fernseher fesselt." Er lobte vor allem den Schnitt, den Wechsel zwischen Afghanistan, dem Krieg und diesem kleinen Dorf in Norddeutschland. Djamila Benkhelouf und Anna Orth nutzten dann auch die Preisübergabe und sagten: "Wir möchten uns bei den Seedorfern und den betroffenen Familien bedanken. Ohne ihre Ehrlichkeit wäre dieser Film nicht möglich gewesen."

Rassismus in der Bundeswehr?
"Dass jemand mit den Vorurteilen über die Bundeswehr aufräumt, indem er thematisiert, dass jemand mit dunkler Hautfarbe bei der Bundeswehr Karriere macht, das ist die Leistung dieser mutigen Frau", erklärte Juror Marco Seliger, Chefredakteur des Magazins "loyal" die Entscheidung für den Beitrag "Ein stolzer Deutscher" von Ronja von Wurmb-Seibel, erschienen in der "Zeit". Die Entscheidung, einen zusätzlichen Sonderpreis für die Kategorie Print zu vergeben, fiel aufgrund der hochwertigen Beiträge aller Kandidaten. In ihrem Artikel befasst sich die freie Journalistin, die in Afghanistan lebt und arbeitet, mit der Karriere und dem Leben des Hauptmanns Ntagahoraho Burihabwa, ein Deutscher mit dunkler Hautfarbe. Seliger sagte: "Ich bin froh, dass es Kollegen wie Ronja von Wurmb-Seibel gibt, deren Sympathie für alles Menschliche in jeder Zeile anzumerken ist." Von Wurmb-Seibel selbst konnte aus Afghanistan nicht anreisen, bedankte sich aber per Mail für die Ehrung. Seliger hob sie als mutige Frau hervor, denn sie sei die erste ihm bekannte dauerhafte Korrespondentin eines deutschen Mediums in Afghanistan. Das, so Seliger, sage doch viel über den Stellenwert dieses Krieges in Deutschland aus.

Sonderpreis für sicherheitspolitisches Blog
Thomas Wiegold erhielt den Sonderpreis für sein sicherheitspolitisches Blog "Augen geradeaus!". Es war das erste Mal, dass ein Preis in diesem Bereich vergeben wurde. In seiner Dankesrede erzählte er von einer Soldatenfrau, die sich einmal bei ihm für seinen Blog bedankte. Sie hatte dank ihm Tag für Tag erfahren, was in Afghanistan los war. Auch das, so Wiegold, wirft die Frage auf, ob in der deutschen Medienlandschaft der Krieg genug Aufmerksamkeit bekomme. Für seine tagtägliche Arbeit bekam er dann auch gleich vom Reservistenverband weiteres Lob. "An seinem Gesicht kommt man nicht mehr vorbei, wenn man zum Thema Bundeswehr und Sicherheitspolitik recherchiert. Haben Sie das heute bei Wiegold gelesen? Diese Frage begegnet einem immer öfter", sagte Sascha Rahn, Vizepräsident Information und Kommunikation des Reservistenverbandes. Keine zweite Plattform, so Rahn, beschäftige sich so umfassend und fair mit dieser Thematik. Thomas Wiegold hob in seiner Dankesrede all jene hervor, die durch ihre Mitarbeit das Blog am Leben erhalten. "Dazu gehören auch alle, die mit ihren zum Teil sehr fundierten Kommentaren am Inhalt dieser Seite mitwirken. Ich nehme den Preis im Namen all dieser Leser an mich", sagte er.

"Goldene Eule" für herausragende Studienarbeiten
Mit der "Goldenen Eule" würdigte der Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH) herausragende Studienarbeiten zu sicherheitspolitischen Themen. Der BSH-Vorsitzende, Fabian Forster, sagte: "Die Auseinandersetzung mit Sicherheitspolitik ist häufig mit gewissen Reibungen verbunden, mit Vorurteilen und mit unsachlicher Berichterstattung. Wir wollen den Diskurs mit der Öffentlichkeit nicht scheuen und den Dialog suchen. Ein Teil dieser Arbeit ist die Goldene Eule." Vinzenz Hokema erhielt die Trophäe für seine Bachelorarbeit "Die Social-Movement-Theories als Erklärungsansatz für die tunesische Revolution 2010/2011?". Der 28-Jährige betrachtet den Preis sachlich: "Ich freue mich, dass die soziologische Betrachtung dieser Themen auf Anerkennung stößt." Der junge Mann mit dem friesischen Namen studierte Politik- und Orientwissenschaften. In der Kategorie Masterarbeit wurde Irene Amina Rayan für ihre Arbeit "Die Entstehung der Anti-Mubarak Bewegung in Ägypten – Ein Ansatz politischer Opportunitätsstrukturen" ausgezeichnet. Die gebürtige Deutsche mit ägyptischem Vater war damals sehr beeindruckt von der ägyptischen Revolution. "Ich wollte wissen, wie und warum der Umsturz Mubaraks durch eine soziale Bewegung möglich war." Heute arbeitet die 28-Jährige bei Mayadin al-Tahrir, einem Netzwerk für Bildung und nachhaltige Entwicklung in Ägypten.    

Gute Arbeit ist nicht umsonst
Die beiden Gewinner der Goldenen Eule bekamen eine Trophäe und zusätzlich einen Scheck über jeweils 1.000 Euro überreicht. Zum Goldenen Igel gab es jeweils ein Preisgeld in Höhe von je 2.000 Euro. Der Igel gilt als friedliches Symbol der Wehrhaftigkeit, die Eule als Symbol der Wachsamkeit.

 

Dennis Hallac

Bildlogo oben:
Der Goldene Igel

Erstes Bild:
Vorne: Die Journalisten Anna Orth, Djamila Benkhelouf, Simone Meyer
und Thomas Wiegold mit Verbandspräsident Roderich Kiesewetter MdB.
Hinten: Die Laudatoren Michael Sauer, Marco Seliger und Mathis Feldhoff
mit Sascha Rahn, Vizepräsident Information und Kommunikation (v.l.n.r.).
(Foto: Marc Cieszewski)

Zweites Bild:
Verbandspräsident Roderich Kiesewetter spricht bei der
Verleihung des Medienpreises "Goldener Igel" und des
Studienpreises "Goldene Eule" im FAZ-Forum in Berlin.
(Foto: Marc Ciesczewski)

Drittes Bild:
Foto mit Symbolcharakter: Der Beitrag "Ein stolzer Deutscher" von
Ronja von Wurmb-Seibel wurde mit dem Sonderpreis in der Kategorie
Print ausgezeichnet. Es geht darin um Rassismus in der Bundeswehr.
(Foto: Bundeswehr/Bienert via flickr.com)

Bild unten:
BSH-Vorsitzender Fabian Forster bei seiner Laudatio.
(Foto: Marc Cieszewski)

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