Mittlerweile sind 16 Jahre vergangen, seit das Gebirgsflugabwehrregiment 8 aufgelöst und die Rottal Kaserne in Kirchham/Niederbayern geschlossen wurde. Seitdem sind die Landkreise Passau und Rottal-Inn zur „bundeswehrfreien Zone“ geworden. Aus dem Truppenübungsplatz ist größtenteils ein Bewegungspark mit zahlreichen Lauf- und Wanderwegen geworden und auch hinter den Kasernentoren hat sich einiges getan: Neben einer privaten Tierhaltung, in der mehrere Zootierpfleger beschäftigt sind, firmiert auf dem Kasernenareal auch noch die „Struck Aqua GmbH“ als Familienunternehmen. Hier soll ein Zoo entstehen, der wissenschaftliche Arbeiten ermöglicht und diverse Artenschutzvorhaben noch weiter ausbaut.
Im Zeichen dieser Veränderung hat sich die Kreisgruppe Rottal entschieden, eine große Veranstaltung zu organisieren, bei der sowohl aktive Soldaten und Reservisten auf Ihre Kosten kommen, als auch die Bevölkerung auf Tuchfühlung gehen kann mit der Reservistenarbeit vor Ort und Ihrem ehemaligen Bundeswehrstandort. Schon kurz nach Bekanntwerden der Veranstaltungspläne für den ersten Rottaler Kasernenmarsch haben sich zahlreiche ehemalige Soldatinnen und Soldaten, die einst in Kirchham stationiert waren, hocherfreut angemeldet. Am Ende waren es mehr als 200 Teilnehmer, die die Kreisgruppe Rottal bei dieser Veranstaltung zählte. Zunächst wurde am Morgen der Rottaler Kasernenmarsch über den ehemaligen Truppenübungsplatz angeboten. Die Reservisten und Gäste konnten wählen zwischen einer Vier-, Acht- oder Zwölf-Kilometer-Runde. Letztere konnte zudem als Leistungsmarsch bewältigt werden, was einige Reservisten und aktive Soldaten gerne im Rahmen der KLF-Ausbildung in Anspruch nahmen.
Führung durch die ehemalige Liegenschaft
Nach einer Stärkung im Restaurant Waldcafé mit zahlreichen Anekdoten und Erinnerungen aus der „guten alten Bundeswehrzeit“ lud Gustav Ingo Struck von der gleichnamigen GmbH alle Teilnehmer zu geführten Touren durch die einstige Bundeswehrstätte ein. Mancher Teilnehmer staunte nicht schlecht beim Anblick der teils exotischen Tiere, die sich mittlerweile dort pudelwohl fühlen, wo einst Soldaten Ihren Dienst verrichtet haben. In der ehemaligen Truppenküche sind beispielsweise nun Liszt- und Goldkopflöwenäffchen untergebracht und an anderen Gebäuden sonnen sich nun Papageien in Ihren großzügig angelegten Flugkäfigen.
Auch wenn der ein oder andere Besucher lächelnd und mit einem bedrückten Kopfschütteln zugeben musste, dass er sich nie hätte vorstellen können, wie seine einstige Kaserne zweckentfremdet wird, so waren sich am Ende doch alle Teilnehmer einig, dass es schön war, wieder hier gewesen zu sein und das man auch im kommenden Jahr wieder nachsehen werde, was sich so getan hat. Der Rottaler Kasernenmarsch 2020 wird voraussichtlich am Samstag, 26.September, stattfinden. Informationen und Anmeldungen in der Geschäftsstelle Pocking unter Tel. +4985312830 oder per E-Mail.