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„Gorch Fock“ bleibt für 15 weitere Jahre erhalten




Die "Gorch Fock" bleibt der Deutschen Marine vorerst erhalten. Diese Entscheidung teilte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit. Bis 2032 soll der Dreimaster die deutsche Flagge über die Weltmeere tragen. Noch bis zur vergangenen Woche war die Zukunft der traditionsreichen Bark ungewiss.

Denn: Seit mehr als einem Jahr liegt die "Gorch Fock" auf dem Trockenen. Die Kosten für dringend nötige Reparaturen, ursprünglich mit rund zehn Millionen Euro veranschlagt, haben sich mehr als verdreifacht. Ausmustern oder Instandsetzen – das war hier die Frage.

"Gorck Fock" bleibt bis 2032, dann ist Schluss
Nun steht fest: Das Segelschulschiff, auf dem angehende Offiziere und Unteroffiziere im seemännischen Dienst ihr kleines Einmaleins lernen, bleibt bis 2032 erhalten und wird dann nahtlos durch ein neues Schiff ersetzt. Das Gesamtpaket, bestehend aus Reparatur, Betrieb und Neubau kostet in diesem Zeitraum 250 Millionen Euro, meldet die "Süddeutsche" und beruft sich dabei auf Angaben aus dem Verteidigungsministerium. Ein Verzicht auf die Reparatur und der Neubau eines neuen Schulschiffes hätte 50 Millionen Euro weniger gekostet, aber auch eine sieben Jahre dauernde Ausbildungslücke gerissen. Die wollte von der Leyen nicht hinnehmen.

Wie ein sanierungsbedürftiges Haus
"Mit der 'Gorch Fock' ist es wie mit einem alten sanierungsbedürftigen Haus. Wir wollten erst Weniges reparieren, dann haben wir hinter die Planken geguckt und dann stellt man fest, dass sie grundsaniert werden muss“, sagte die Verteidigungsministerin. Bis auf den Kiel müsse man fast alles erneuern. Zur Bedeutung des Schiffes sagte sie: "Die 'Gorch Fock' symbolisiert weit mehr als ein Segelschiff. Sie ist das Segelschulschiff, sie ist unverzichtbar in der seemännischen Tradition, sie hat eine lange Ausbildungsgeschichte hinter sich und sie ist vor allem Botschafterin auf den Weltmeeren."

Bericht des NDR vom 29. Januar mit weiteren Zitaten der Ministerin

Gaedechens: "Aushängeschild der Marine"
"Das Segelschulschiff ist ein Aushängeschild der Marine und als Ausbildungsplattform unverzichtbar für den Offiziersnachwuchs! Darüber hinaus ist die Dreimastbark ein Mythos. Sie zeichnet nicht nur den Weg unserer gefestigten Demokratie nach, sondern ist in den vergangenen 60 Jahren ein Symbol unserer friedliebenden Bundesrepublik als Botschafterin in Weiß weltweit bekannt geworden! Ich bin sehr froh, dass uns die 'Gorch Fock' erhalten bleibt", sagte Ingo Gaedechens MdB, Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Berichterstatter für die Marine. Stellungnahmen anderer Parteien haben den Reservistenverband bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht erreicht. Wohl aber drei Leserzuschriften.
 

Leserbriefe

Wir wollten von Ihnen wissen, wie Sie zur Zukunft der "Gorch Fock" stehen. Zum Zeitpunkt der Abfrage stand noch gänzlich in den Sternen, wie es mit dem Dreimaster weitergehen sollte.
 
"Ich glaube nicht, das Kutterpullen, Segelsetzen in schwindelerregender Höhe oder das Wienern von Mahagoni-Holz etwas mit dem Betrieb von Kriegsschiffen auf See zu tun haben. Die Tradition ist lange am Leben gehalten worden – jetzt ist wohl das Ende erreicht. Eine Ausbildung auf aktuellen Kriegsschiffen halte ich für authentischer und sinnvoller. Die Technik geht weiter, sie macht auch nicht vor der Marine halt", schrieb beispielsweise Jens Husmeier.

Kajo Jung schreibt: "Die Gorch Fock – oder gegebenenfalls eine Nachfolgerin – als 'Botschafterin in Weiß' muss erhalten bleiben. Jahrzehnte lang wurden Offiziers- und Unteroffiziersanwärter auf dem Segler ausgebildet, und wie an jedem Arbeitsplatz kann es auch dort zu Unfällen kommen. (die jüngsten Todesfälle datieren aus den Jahren 2008 und 2010, d.Red.) […] Wenn man die Ausgaben betrachtet, die für diverse Prestigeobjekte wie den Flughafen Berlin/Brandenburg oder die Elbphilharmonie sprichwörtlich verpulvert werden, sind diese Kosten relativ gering. Einen besseren Werbeträger als ein Segelschiff, dazu immer eine gut ausgebildete Mannschaft kann es für Deutschland rund um den Globus nicht geben. Auf diesem Segler lernen die zukünftigen Offiziere und Unteroffiziere Teamgeist."


"Marine ohne Gorch Fock? Undenkbar und nicht wünschenswert. Bestimmte soziale Erfahrungen kann man nur auf so einer Art Schiff vermitteln", schreibt Jörg Leichtfuß.
 
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Sören Peters

Bild oben:
Die "Gorck Fock" in voller Fahrt.
(Foto: Bundeswehr/Wilke via flickr.com)

Bild Mitte:
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.
(Foto: Bundeswehr/Wilke)

Bild unten:
Einholen der Segel.
(Foto: Bundeswehr/Mandt via flickr.com)

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