Seit dem 23. April ist Generalleutnant Markus Laubenthal Stellvertreter des Generalinspekteurs und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr – wir berichteten. In einem Grußwort wendet er sich nun an die Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr. Darin geht Laubenthal auf die aktuelle Pandemie-Lage, die Strategie der Reserve und die neue Bedeutung der Reserve ein:
Sehr geehrte Reservistinnen und Reservisten,
liebe Kameradinnen und Kameraden,
am 23. April übernahm ich die Amtsgeschäfte als Stellvertreter des Generalinspekteurs und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr. Bereits in meiner Vorverwendung als Abteilungsleiter Führung Streitkräfte habe ich mich intensiv mit der Reserve befasst. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass die Reserve im Zuge der sicherheitspolitischen Entwicklungen der vergangenen Jahre enorm an Bedeutung gewonnen hat.
Diesen Zuwachs an Bedeutung für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und den Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger unterstreichen Sie, die Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr, eindrücklich durch Ihr Engagement bei der Bewältigung der aktuellen Covid-19-Pandemie. Viele von Ihnen haben mit Ihren raschen, freiwilligen Meldungen seit Beginn der krisenhaften Entwicklung durch das Corona-Virus eindrucksvoll bewiesen, dass Sie den Menschen in unserem Land in vorderster Reihe helfend zur Seite stehen. Das bestärkt mich in meiner Auffassung: Auf unsere Reserve ist Verlass, wenn sie gebraucht wird. Etliche von Ihnen, davon viele beordert, sind gemeinsam mit den aktiven Kameradinnen und Kameraden in diesem speziellen Einsatz. Im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr von Beginn an, in unterschiedlichsten Truppenteilen und Dienststellen, in vielfältigster Weise. Dafür meinen herzlichen Dank!
Die Covid-19-Pandemie wird unsere Gesellschaft noch lange Zeit fordern. Sie ist auch ein Gradmesser für die richtigen Strukturen und Verfahren. Unsere über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen mit Naturkatastrophen und Unglücksfällen, bei denen die Bundeswehr unter anderem regelmäßig auf Ebene der Kreis- und Bezirksverbindungskommandos das Zusammenwirken mit Landräten und Blaulichtorganisationen geübt hat, erweisen sich in der jetzigen Krise als besonders hilfreich. Unsere Verbindungskommandos bewähren sich, die Heranziehungsverfahren ebenso. Und dennoch ist die Krise Anlass zu schauen, wo und wie wir besser werden können.
Die „Strategie der Reserve“ weist den richtigen Weg zu einer einsatzbereiten Reserve, abgeleitet aus den Vorgaben der Konzeption der Bundeswehr und des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr. Reservistinnen und Reservisten sind als integraler Bestandteil der Bundeswehr unverzichtbar für Landes- und Bündnisverteidigung, für Heimatschutz und Host Nation Support und für die Einsätze im Rahmen des internationalen Krisenmanagements. Die Reserve ist folglich bei allen Planungen und Entscheidungen in der Bundeswehr mitzudenken. Daher gilt es, die Strategie der Reserve rasch mit Leben zu füllen und ihre Ziele konsequent zu verwirklichen.
Ich nehme gerne und aus voller Überzeugung die Aufgaben als Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr an und freue mich auf eine konstruktive, erfolgreiche Zusammenarbeit und den Gedankenaustausch mit Ihnen und allen, die in der Reservistenarbeit engagiert sind.
Ihnen, den Reservistinnen und Reservisten der Bundeswehr, gilt unser Respekt und unsere Anerkennung. Wir brauchen Sie als überzeugte und überzeugende Mittler in die Gesellschaft, als Fürsprecher der Reserve, als Gestalter von organisierter Reservistenarbeit.
Achten Sie in diesen außergewöhnlichen Zeiten auf sich und auf besonders Schutzbedürftige, unterstützen und helfen Sie auch ungefragt. Ob in Uniform oder außerhalb des Dienstes.
Bleiben Sie gesund.
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Ihr Markus Laubenthal