Am heutigen Donnerstag rücken die nächsten Rekrutinnen und Rekruten zum Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz (FWDH) in die Kasernen ein. In der Streitkräftebasis sind 290 junge Frauen und Männer eingeplant, bei der Luftwaffe weitere 22. „Das sind rund elf Prozent über der benötigten Quote“, teilte die SKB auf Anfrage mit. „Die bisher in den drei Quartalen eingezogenen bzw. eingeplanten Soldatinnen und Soldaten liegen in der Gesamtzahl bei 115 Prozent der tatsächlich benötigten FWDH.“ Der Jahresbedarf im Pilotjahr des FWDH liegt bei rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten.
Während die einen ihre Allgemeine Grundausbildung beginnen, sind die anderen schon fertig. Für die ersten Freiwilligen schließt sich mit dem heutigen Tag die Spezialausbildung an den Standorten Berlin, Delmenhorst und Wildflecken an. Nach den sieben Monaten „Präsenzdienst“ werden die neuen Heimatschützerinnen und Heimatschützer in die Reserve überführt. In den folgenden Jahren leisten sie noch fünf Monate Reservistendienst, möglichst nah der Heimat, kommen so also insgesamt auf (D)ein Jahr für Deutschland.
Dass der Bundeswehr die jungen Menschen massenweise von der Stange gehen, wie es einzelne Medien jüngst dargestellt hatten, bestätigt die SKB nicht. Mit Stand vom 11. Juni beträgt die Abbrecherquote im FWDH 21,81 Prozent. „Damit liegt sie in etwa auf dem Niveau der übrigen Freiwillig Wehrdienstleistenden. Im Vergleich zur Wirtschaft, wo ca. jeder/jede Vierte die Ausbildung abbricht, ist dies als positives Signal zu werten.“ Ob eine Ausbildung oder ein Studium „dazwischenkommt“ oder ob die Bundeswehr schlichtweg nichts ist für die jungen Leute, wird dabei nicht erfasst. Nach Angaben der SKB handele es sich „überwiegend um private Gründe. Die Soldatinnen und Soldaten brauchen dazu keine Konkretisierung der Gründe anzugeben. Sie befinden sich, wie allgemein üblich, in einer sechsmonatigen Probezeit“.
Hinzu kommt: Nicht alle, die die Bundeswehr über den Heimatschutzdienst kennenlernen, kehren der Truppe gleich wieder den Rücken – ganz im Gegenteil, wie das Beispiel Höxter zeigt. Dort lernten wir beim Medientag drei Rekruten kennen, zwei lernten die Bundeswehr als Arbeitgeber zu schätzen und entschieden sich dazu, in den „herkömmlichen“ Freiwilligen Wehrdienst zu wechseln – hier nachlesen. Sie werden erst nach ihrem aktiven Dienst in die am 1. Oktober startende Grundbeorderung – und damit in die Reserve – überführt.