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Heimatschutzregiment 1: SIRA-Übung in Hammelburg




Oberstleutnant a.D. Thomas Greim zeigt Oberst Markus Wick die aktuelle Lageentwicklung.

Foto: Sören Peters

Der Kommandeur des Heimatschutzregiments 1, Oberst Markus Wick, spricht zu seinem Führungspersonal.

Foto: Sören Peters

Oberst Markus Wick spricht im UNterrichtsraum zu Soldatinnen und Soldaten des Heimatschutzregiments 1.

Foto: Sören Peters

Eine klassische Heimatschutzlage im Rahmen der Drehscheibe Deutschland haben 67 Reservistendienstleistende des Heimatschutzregiments 1 geübt – nicht nur im Gelände, sondern auch in den Räumlichkeiten des SIRA-Stützpunkts in Hammelburg. SIRA (Simulationssystem für Rahmenübungen) ist ein computergestütztes Gefechtssimulationssystem für die taktische Ausbildung militärischer Führungskräfte. Bei der Nutzung des Systems werden kritische Ressourcen wie Zeit, Material und Personal geschont und Erkenntnisgewinne in einzigartiger Art und Weise vorangetrieben.

Damit die Vorteile optimal genutzt werden, ist eine umfangreiche Vorbereitung notwendig. Für das Heimatschutzregiment 1 hatte dies Oberstleutnant a.D. Thomas Greim, Sprecher der Taktiklehrer im Reservistenverband, übernommen. Ein Jahr lang begleitete er das Regiment in der taktischen Ausbildung des Objektschutzes. Dies beinhaltete die Vorbereitung der Befehlsgebung, Grundlagen, eine Objektschutzübung in einer Sandkastenausbildung, eine Erkundung der angelegten SIRA-Übung sowie die eigentliche Durchführung in der vergangenen Woche. Erprobt wurden beispielsweise die Entladung von Fahrzeugen verbündeter Streitkräfte am Bahnhof in Hammelburg und der anschließende Marsch im Konvoi oder auch die Bewachung eines Flugfeldes; eine Aufgabe, die Teile des Regiments bereits im Sommer bei der Übung Air Defender erfolgreich übernommen hatten (wir berichteten).

Im Leitungsraum haben Greim (l.) und Wick das Geschehen im Blick. (Foto: Sören Peters)

Die Lagen erstellt hatten die Verantwortlichen des SIRA-Stützpunkts gemeinsam mit Greim und mit Oberst Markus Wick, Kommandeur des Heimatschutzregiments 1. Das Regiment selbst war vertreten durch die Kompanieführungsgruppen und ihre jeweiligen Zugführer. Mit dabei waren die Stabs- und Versorgungskompanie aus München, die Unterstützungskompanie aus Wildflecken, die 5. Kompanie aus Oberfranken sowie den Heimatschutzkompanien aus Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und der Oberpfalz.

Eine der eingespielten Lagen zeigte den Marsch des Konvois von Hammelburg nach Wildflecken. Durch gefällte Bäume war eine der direkten Straßen unpassierbar, die Umwege waren durch irreguläre Checkpoints blockiert. Heißt: Hier witterten einige ein gutes Geschäftsmodell, stellten ihre Fahrzeuge quer auf der Straße und wollten für die Durchfahrt kassieren. Oberst Wick und Oberstleutnant a.D. Greim verfolgten das Handeln auf den Monitoren im Leitungsraum und hörten die Funksprüche mit. Wie reagiert der Konvoiführer auf die Herausforderungen? Welche Maßnahmen leitet er ein?

Grundlage für die digitale Ausbildung ist das „Handwerk“ an der Karte. Davon überzeugte sich auch der Kommandeur des Landeskommandos Bayern, Brigadegeneral Thomas Hambach (hinten rechts). (Foto: Lkdo BY/Kranzin)

Ein riesiger Lerneffekt in einer solchen simulierten Übung ist, dass Situationen, die eventuell in die falsche Richtung laufen, angehalten, zurückgespult und noch einmal korrigiert werden können. Direkte Auswertungen in den Übungsunterbrechungen, wenn Funksprüche noch einmal abgespielt und Lagekarten ausgewertet werden können, helfen den eingesetzten Führern dabei, Fehlentscheidungen sofort zu erkennen, daraus zu lernen und eine für die weitere Simulation zweckmäßige Entscheidungen zu treffen.

Oberstleutnant Heiko Schnitzler, Kompaniechef der Heimatschutzkompanie Schwaben, war im Sommer mit bei der Übung Air Defender eingesetzt und brachte diese Erfahrungen nun in die Übung ein: „Es ist für mich jetzt ein wunderbarer Brückenschlag zu den Erfahrungen, die ich beim Air Defender gemacht habe. Auch dort haben wir einen Gefechtsstand betrieben, haben von dort den Einsatz geführt und die unterschiedlichsten Lagen bearbeitet.“ Er sieht die computergestützte SIRA-Übung als Chance, noch einmal tiefer in die Ausbildung einzusteigen und in der Nachbetrachtung Korrekturen vornehmen zu können. „Alle Erfahrungen aus der Simulation helfen für die kommenden Aufgaben.“

Hauptmann Fabian Forster (r.) zeigte sich „beeindruckt, beeindruckt, welchen Erkenntnisgewinn SIRA mit sich bringt.“ (Foto: Sören Peters)

Unter den Übungsteilnehmern war auch der Landesvorsitzende der Landesgruppe Bayern des Reservistenverbandes, Hauptmann Fabian Forster. „Für mich war es die erste Übung dieser Art und ich bin beeindruckt, welchen Erkenntnisgewinn SIRA mit sich bringt. Die Übung hat uns auch geholfen, mit den anderen Kompanien des Regiments noch besser zusammen zu wachsen. Dass wir als Reservistenverband diese taktische Weiterbildung unterstützt und mit ermöglicht haben, macht mich besonders stolz.“

Fahnenjunker Felicitas S. von der Heimatschutzkompanie Oberpfalz war in der Übung als Bedienerin eingesetzt. „Ich finde es von großem Vorteil für meine zukünftigen Verwendungen und meinem Ziel einmal Zugführer zu werden, hier bei der Übung auf dem Kompaniegefechtsstand eingesetzt zu sein. Ich bekomme die taktischen Entscheidungen meines Kompaniechefs, das Führen der Lagekarte durch den Kompanietruppführer und die Befehlsgebung von beiden über Funk direkt mit und kann durch die gute Bedienerausbildung dafür sorgen, dass unser Gefechtsstand gut funktioniert.“

Oberst Wick mit seinem Stellvertreter Oberstleutnant Oliver Jung (l.). (Foto: Sören Peters)

Oberstleutnant Oliver Jung, ist stellvertretender Kommandeur des Heimatschutzregiments 1 und war in der Übung als taktischer Führer eingesetzt. „Ich bin mit allen gezeigten Leistungen sehr zufrieden und war jederzeit über die aktuelle Lageentwicklung informiert. Somit konnte ich zweckmäßige Entscheidungen treffen, die zu einem guten Ergebnis führten“, resümiert er.

Es war das erste Mal, dass das Heimatschutzregiment 1 mit all seinen Kompanien in dieser Form zusammen üben konnte. „Es war eine hervorragende Gelegenheit, mit dem Führungspersonal des gesamten Regimentes zu üben. Diese Gelegenheit haben wir ansonsten nicht und wir haben hier in Hammelburg eben Profis, die unsere Reservistinnen und Reservisten ausbilden können. Eine einmalige Gelegenheit und ich bin dem Stützpunkt enorm dankbar, dass wir hierherkommen durften“, sagte der Kommandeur des Landeskommandos Bayern, Brigadegeneral Thomas Hambach.

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