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„Heimatschutzregiment 2“ geht in NRW an den Start




Die Soldatinnen und Soldaten sind pitschnass, die Planung aber in trockenen Tüchern: Nach erfolgreicher Pilotphase in Bayern wird das bundesweit zweite Heimatschutzregiment in NRW aufgestellt.

Foto: Bundeswehr/Olaf Pieper

heimatschutzlandesregiment

Nach Bayern bekommt nun auch Nordrhein-Westfalen ein Landesregiment. Im „Heimatschutzregiment 2“ sollen die bisherigen Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskompanien (jüngst umbenannt in Heimatschutzkompanien) zusammengefasst werden. Das teilt das Landeskommando mit. Die Aufstellung ist für 2023 geplant. Unterstellt wird das Regiment dem Kommandeur des Landeskommandos NRW.

Die ersten Schritte zur Aufstellung sind bereits getan: Die Kick-Off-Veranstaltung fand Anfang des Jahres als Führerweiterbildung auf Kommandoebene statt. Und zum 1. Februar hat ein ausschließlich aus Reservisten zusammengesetzter Aufstellungsstab in der Manfred-von-Richthofen-Kaserne in Münster die Arbeit aufgenommen.

Das Heimatschutzregiment 2 wird Teil der territorialen Reserve und dient der Landes- und Bündnisverteidigung sowie dem Heimatschutz. Zu Letzterem gehört unter anderem die Katastrophenhilfe zur Unterstützung ziviler Organisationen. „Gut ausgebildete, motivierte, ausgerüstete und verlässlich verfügbare Heimatschutzkräfte sind vielseitig einsetzbar und schließen eine klaffende Lücke im Konzept der Gesamtverteidigung der Bundesrepublik Deutschland“, teilt das Landeskommando NRW mit.

Aufstellung weiterer Einheiten

Den Kern des Regiments bilden die bereits bestehenden drei Heimatschutzkompanien Rheinland, Ruhrgebiet und Westfalen, deren Angehörige fast ausschließlich der Reserve angehören. Ohne der endgültigen Stationierungsentscheidung vorgreifen zu wollen, ist als Aufstellungsort für das Regiment vorerst der Standort Münster vorgesehen, die einzelnen Kompanien behalten jedoch ihre Heimatstandorte und partnerschaftlichen Anbindungen an aktive Verbände in Düsseldorf (Rheinland), Unna (Ruhrgebiet) und Ahlen (Westfalen). Mit Einnahme der Regimentsstruktur erfolgt die Aufstellung weiterer Einheiten, wie z.B. der Stabs- und Versorgungskompanie und der Unterstützungskompanie. Ziel ist es, den neuen Verband dazu zu befähigen, Einsätze innerhalb Deutschlands mit eigenen Mitteln und Kräften autonom zu führen.

Abhängig vom regionalen Freiwilligenaufkommen ist der Aufwuchs weiterer infanteriestarker Heimatschutzkompanien beabsichtigt. Zur Vereinheitlichung der Führung ist die Unterstellung weiterer bereits existierender Heimatschutzkompanien anderer Bundesländer vorgesehen. Die wesentlichen Ausbildungsvorhaben des Heimatschutzes werden bereits jetzt in Münster durchgeführt. Der aus aktivem Personal zusätzlich aufzustellende Regionale Ausbildungsstützpunkt unterstützt den Regimentskommandeur bei der vorausschauenden Planung und systematischen Durchführung aller Ausbildungsvorhaben vom Einzelschützen bis zur Zugausbildung im Kompanierahmen.

Während eines Orientierungsmarsch stimmen sich zwei Soldatinnen ab. (Foto: Bundeswehr/Olaf Pieper)

Der Aufbau zusätzlicher Regimenter ist eine logische Folge aus den veränderten Aufgaben zum Schutz der Heimat und der Refokussierung Deutschlands auf die Landes- und Bündnisverteidigung („LV/BV“).  Um reaktionsschnell angemessen reagieren zu können, bedarf es an Heimatschutzverbänden, die unter einheitlicher Führung eingesetzt werden können und durch gemeinsame Ausbildungen und Übungen zum Fähigkeitsaufwuchs beitragen.

Großer Bedarf an spezialisierten Reservisten

Sowohl für den Stab, die Unterstützungskompanie als auch für die Stabs- und Versorgungskompanie werden ehemalige Angehörige der Bundeswehr gesucht, die aktuell noch in keiner Beorderung sind und aus ihren Verwendungen im aktiven Dienstverhältnis die hierfür erforderlichen Spezial- und Fachkenntnisse sowie Ausbildungen mitbringen. Dazu zählen beispielsweise die Bereiche Stabsdienst, Instandsetzung, Materialnachweis, Materialbewirtschaftung, Kraftfahrwesen, Verpflegung, Versorgung, Kampfmittelerkundung, Aufklärung oder Pionierwesen.

Zudem werden Reservistendienst Leistende für die Heimatschutzkompanien gesucht, die über eine infanteristische Ausbildung verfügen, in ihrer aktiven Zeit an den verschiedenen Infanteriewaffen ausgebildet wurden oder einfach die Notwendigkeit sehen, für Krisen und Notlagen „in Übung“ gehalten zu werden. Darüber hinaus können Reservistendienst Leistende, die im Zivilberuf Qualifikationen in Bauhandwerken erworben haben, etwa als Baumaschinenführer, sich auf einzelne Dienstposten bewerben. Zudem wird Personal für Schlüsselpositionen gesucht, etwa Zugführer, Kompanieeinsatzoffiziere oder Kompaniefeldwebel. Darüber hinaus sollen sich aber auch „ungediente“ Frauen und Männer angesprochen fühlen, die den „Freiwilligen Wehrdienst Heimatschutz – Dein Jahr für Deutschland“ ableisten möchten. Wer die Voraussetzungen der Einstellung erfüllt, ist herzlich willkommen.

„Regiment ohne Personal nur eine leere Hülle“

„Insbesondere die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zeigen sehr deutlich die wachsende Bedeutung der Reserve im Bereich der Landes- und Bündnisverteidigung sowie beim Heimatschutz auf und fordern mehr denn je eine leistungsbereite und -fähige Reserve“, sagt Brigadegeneral Dieter Meyerhoff, Kommandeur des Landeskommandos NRW. „Alle im Landeskommando Nordrhein-Westfalen sind hochmotiviert, und ich verspüre eine Aufbruchsstimmung, diese zugleich spannende, wie fordernde Aufgabe gemeinsam anzugehen. Dabei wissen wir auch, dass eine Regimentsstruktur ohne Personal lediglich eine leere Hülle ohne Mehrwert darstellt und ohne den Faktor Mensch im wahren Sinne des Wortes alles nichts ist. Auf das aufzustellende Regiment bezogen heißt dies, dass wir motivierte Frauen und Männer suchen, die sich in einer militärischen Gemeinschaft für unser Land engagieren und künftig Teil des Teams Heimatschutzregiment 2 werden wollen.“ In erster Linie denkt Meyerhoff an jene, die aus der jeweiligen Region kommen und mit ihr stark verwurzelt sind. „All diesen Menschen wollen und werden wir eine militärische Heimat im Heimatschutzregiment 2 bieten.“

Wer also ein festes Beorderungsverhältnis im Kreise gleichgesinnter Kameradinnen und Kameraden sucht, am Aufbau eines neuen Verbandes mitwirken möchte, Ausbildung in den militärischen Grundfertigkeiten nicht scheut und dabei Interesse an einer Verwendung im Heimatschutzregiment 2 ab voraussichtlich 2023 hat, kann sich bereits jetzt per E-Mail melden.

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