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Die Reserve

Herausforderungen für die Reserve im Sanitätsdienst

Die Jahrestagung der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr wurde in diesem Jahr vor allem durch die „Zeitenwende“ geprägt. Im Mittelpunkt des Dreiklangs aus Einblick, Überblick und Ausblick zur Reserve standen die sanitätsdienstlichen Anforderungen für die Landes- und Bündnisverteidigung sowie die Bedeutung der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit.

Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten, spricht bei der Jahrestagung.

Foto: Bundeswehr/Andreas Schmidt

jahrestagungSanitätsdienst

Bereits zu Beginn der Tagung stellte Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, Stellvertreter des Inspekteurs des Sanitätsdienstes und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten, klar: Die Konzentration auf die Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung sei Kernauftrag und Herausforderung zugleich. Denn welche Anforderungen für die Bundeswehr und ganz besonders für den Sanitätsdienst damit einhergingen, ließe sich derzeit von dem nunmehr über ein halbes Jahr währenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine herleiten. Dabei hob er besonders die Aspekte Patientenversorgung und Patiententransport hervor. „Wir müssen jetzt sehr genau hinschauen und uns im Hinblick auf Anspruch und Realität in unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten ehrlich machen“, sagte Schoeps

Daran knüpfe unmittelbar auch die Bestandsaufnahme zur Umsetzung der Strategie der Reserve an. „Ohne verfügbare, gut ausgebildete, aber auch auftragsgerecht ausgerüstete Reservisten ist ein Wiedererlangen der umfassenden Befähigung zur Landes- und Bündnisverteidigung nicht umsetzbar“, sagte Oberstleutnant André C.

Forum für Wissens- und Erfahrungsaustausch

Die Jahrestagung bot für die Reservistinnen und Reservisten vor allem ein wichtiges Forum, um sich über die Entwicklungen in der Reserve im Sanitätsdienst auszutauschen. Nicht nur nach den Vorträgen, sondern auch in den vier Workshops nutzten die Teilnehmenden daher die Möglichkeit, ausführlich aus ihren jeweiligen Beorderungstruppenteilen zu berichten. „Wir haben auch in diesem Jahr wieder viel, aber auch intensiv über die künftige Ausgestaltung der Reserve diskutiert“, betonte Schoeps. Der gemeinsame Austausch sei für ihn sehr wichtig.

Kommunikationswege für die Reserve sowie die ersten Erfahrungen mit der Grundbeorderung waren ebenfalls Themen der Workshops. (Foto: Bundeswehr/Andreas Schmidt)

Über die Veranstaltungen für die Reserve hinaus wurde den Teilnehmenden auch die neue digitale Plattform „Link and Learn“ nähergebracht. Diese bietet den Reservistendienst Leistenden in einer geschützten Online-Umgebung unter anderem Möglichkeiten zum kollaborativen Arbeiten, zum Wissensaustausch, aber auch zur Nutzung von Lerninhalten und -systemen.

Bevölkerungsschutz und Zivil-Militärische Zusammenarbeit

Insbesondere die vergangenen Jahre haben der Mehrheit der Bevölkerung vor Augen geführt, welche Herausforderungen Pandemien, Flutkatastrophen und andere schwere Unglücksfälle mit sich bringen. Worauf es in solchen Krisen ankommt und welche Vorsorgemaßnahmen bereits im Vorfeld getroffen werden, erfuhren die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer aus dem Vortrag von Oberstleutnant Erwin L. Daran anknüpfend diskutierten die Teilnehmenden im Workshop über die Bedeutung des so genannten territorialen Netzwerks, beziehungsweise von Hilfeleistungen der Bundeswehr im Inland und über Erfahrungen aus zivil-militärischen Beratungstätigkeiten.

Bestpreis des Beauftragten für Reservistenangelegenheiten

Reservistinnen und Reservisten im Sanitätsdienst bringen sich nicht nur leistungsstark in den Tagesdienst ein, sondern sind auch sehr oft mit ganz viel persönlichem Engagement bei der Sache. In Bereichen wie der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit beispielsweise, kann der Übergang von Dienst und Freizeit geradezu fließend erfolgen. Darüber hinaus, betonte Schoeps, bringe sich der eine oder andere auch noch ehrenamtlich ein, um die Belange der Reserve, vor allem aber der Bundeswehr voranzubringen.

Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps ehrt die Stabsgefreite Sophia B. für ihre herausragenden Leistungen und ihr großes Engagement im Ausbildungs- und Simulationszentrum Sanitätsregiment 3 in Dornstadt mit einem Bestpreis. (Foto: Bundeswehr/Andreas Schmidt)

Als Zeichen, dass dieser persönliche Einsatz nicht nur gesehen, sondern auch gewürdigt wird, verleiht der Beauftragte für Reservistenangelegenheiten jährlich einen Bestpreis an jene Reservistinnen und Reservisten, die sich durch bemerkenswerte Leistungen besonders hervorgetan haben. In diesem Jahr gab es vier Preisträgerinnen und Preisträger, die durch Schoeps ausgezeichnet wurden.

Die erste und die letzte Tagung

Während einige zum ersten Mal an der Tagung teilgenommen haben, war es für so manchen altersbedingt auch das letzte Mal. Denn das Beorderungsverhältnis als Reservist endet spätestens mit dem Erreichen des 65. Lebensjahres. Auch für den Schirmherrn der Veranstaltung, Generalstabsarzt Dr. Schoeps, war es das letzte Mal vor seinem anstehenden Ruhestand. „Wir haben Ihnen so viel zu verdanken! Sie haben die Reserve [im Sanitätsdienst, Anm. d. Red.] in den letzten Jahren vor allem mit ganz viel Herzblut vorangebracht“, betonte der Reservist Oberstleutnant Ralf P. in einer kleinen Ansprache während einer gemeinsamen Abendveranstaltung im Casino in Feldkirchen. Die nächste Tagung im Jahr 2023 wird dann unter der Schirmherrschaft eines neuen Beauftragten für Reservistenangelegenheiten im Sanitätsdienst stehen.

Sie haben Fragen zu Reservistenangelegenheiten im Sanitätsdienst? Einen Ansprechpartner erreichen Sie unter Tel. +49-261-896-32444.

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