Hochwasser: Engagement auch in Jeans und T-Shirt möglich
Der Einsatzschwerpunkt liegt weiterhin in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dort setzt die Bundeswehr 8.200 Soldaten ein, davon allein 1.600 in Magdeburg. Dort unterstützen die Soldaten die zahlreichen örtlichen Helfer von Feuerwehr und Polizei sowie der zivilen Organisationen. Entlang der Elbe werden aufgrund der steigenden Pegelstände ganze Ortschaften evakuiert. Auch unsere Geschäftsstelle im Magdeburger Ortsteil Rothensee ist davon betroffen und ist bis auf weiteres nicht besetzt. In Niedersachsen unterstützen 1.800 Soldaten die zivilen Organisationen im Kampf gegen das Hochwasser, in Mecklenburg-Vorpommern sind es 800, in Bayern 800, in Brandenburg 400 und in Thüringen 40.
Rund 800 Reservisten unterstützen
Im Hochwassereinsatz sind am heutigen Montag 12.000 Soldaten – darunter befinden sich rund 800 Reservisten. Das entspricht mit einem Anteil von 6,7 Prozent in etwa dem Verhältnis wie in den laufenden Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Reservisten werden vor allem in den betroffenen Krisenstäben der Landratsämter und kreisfreien Städten eingesetzt. Außerdem helfen viele als Reservedienstleistende – eingegliedert in den aktiven Verbänden – oder freiwillig in eigenen Initiativen der Reservistenkameradschaften. Ein Beispiel: Die Sandsackbefüllstation in Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern) hatte kurzzeitig keine Lebensmittel mehr, bis die Reservistenkameradschaft Hagenow eine Palette Wasser, Bockwürste und Brötchen zur Verfügung stellte. "Solche Aktionen begrüßen wir natürlich auch. Es ist schon toll zu sehen, was Reservisten alles leisten“, sagt Roderich Kiesewetter, Präsident des Reservistenverbandes."Alle diese Initiativen werden von Reservisten auch fortgeführt, wenn das Wasser geht, denn es gibt auch dann noch genug zu tun."
Hilfe auch ohne Uniform möglich
Neben den Helfern der offiziellen Rettungsdienste unterstützen auch unzählige Zivilisten unermüdlich – ganz ohne Uniform, Einberufung und Bezahlung. Auch diesen Helfern gebührt Dank und Anerkennung, zeigen Sie doch, dass es noch gelebte Solidarität gibt in dieser angeblichen Ellenbogengesellschaft.
(spe /dest)
Bild oben: Verteidigungsminister Thomas de Maizière besuchte
die Hochwassergebiete. Auf dem Bild spricht er auch
mit zivilen Helfern, denn auch sie leisten außergewöhnliches
(Foto: Bundeswehr/Bienert via flickr.com).
Archivbild unten: Roderich Kiesewetter MdB ist Präsident des
Reservistenverbandes. Beim diesjährigen Parlamentarischen
Abend am 14. Mai in Berlin sprach er auch über das Engagement
von Reservisten als Teil einer föderalen Sicherheitsstruktur
(Foto: Hans-Christian Plambeck, loyal).