Höher, schneller, weiter – von Bayern bis Bremen
Sein Begleiter unterschreibt bei Windböen von knapp 60 km/h seinen Beitritt zum Reservistenverband. Seit Beginn der Kampagne hat die Kreisgruppe Rottal knapp 40 neue Mitglieder geworben. Froh ist Bader vor allem über die wiederbelebte Reservistenkameradschaft (RK) Asenham: "Die hat 2013 keinen neuen Vorstand mehr gewählt und stand kurz vor der Auflösung, danach dümpelte das so vor sich hin. Jetzt haben sie sich wieder gefunden."
Alle 30 Minuten ein Neumitglied
Im oberfränkischen Selb-Erkersreuth dagegen hat sich eine RK neu gegründet – und diese warb an ihrem Infostand in rekordverdächtiger Zeit neue Mitglieder. Zwei Wochen vor dem Bürgerfest in Selb bestand die RK noch aus 19 Mitgliedern. Danach waren es 32, im Durchschnitt also alle 30 Minuten ein Neuzugang. "Damit hat auch sie neben weiteren oberfränkischen Reservistenkameradschaften schon das Ziel der Kampagne erreicht", sagt Bezirksorganisationsleiter Werenfried Broja.
Internationale Neuzugänge
Noch nicht ganz am Ziel – aber dennoch äußerst erfolgreich – ist die RK III Historische Militärfahrzeuge Bremen. Allein im Oktober hat sie sechs Mitglieder geworben. Trotzdem sagt RK-Vorsitzender Joachim Kamrath: "Es ist schwierig neue Mitglieder zu finden, wegen der fehlenden Wehrpflicht." Unter den Neuzugängen sind ein niederländischer und ein ehemaliger US-Soldat sowie vier zivile Fördermitglieder. Insgesamt hat die 2009 gegründete RK jetzt über 100 Mitglieder. Und es versprechen mehr zu werden.
Auf dem Seitenstreifen durch die Berge
Dreimal im Jahr – an Ostern, im Sommer und zum 3. Oktober – lädt die RK über 150 Interessierte aus ganz Deutschland zu einem mehrtägigen Biwak ein. Viele folgen der Einladung. Den weitesten Weg habe ein Besucher aus Bamberg, sagt Kamrath. Im Mehrzweck-Universal-Geländewagen mit Allradantrieb, besser bekannt als Munga, bedeuten 600 Kilometer mit maximal 80 km/h eine lange Fahrt. Das Vorgängermodell des VW Iltis führe wohl nur auf dem Seitenstreifen durch die Kasseler Berge, so Kamrath.
Schwimmkübel zieht Besucher
Aber auch einige der RK-Mitglieder haben einen weiten Weg, zum Beispiel aus dem 130 km entfernten Goslar. Fast alle besitzen eigene Fahrzeuge, von denen viele aus der Anfangszeit der Bundeswehr stammen. Zwei der Mitglieder haben sich auf das Sammeln von Amphibienfahrzeugen spezialisiert. Unter diesen befindet sich sogar ein 1943 hergestellter "Schwimmkübel". Trotzdem sind alle Fahrzeuge einsatzfähig. Bei den Treffen der RK können die Besitzer ihre Schätze durch das unwegsame Gelände der Bundeswehr-Logistikschule in Garlstedt lenken. Oder auf den gemeinsamen Ausflugsfahrten in die Umgebung historischen Fahrtwind genießen.
Bild oben: Armin Przybilla unterschreibt
seinen Beitritt zum Reservistenverband
auf dem Gipfelkreuz (Foto: Thomas Bader).
Bild unten: Die RK Selb-Erkersreuth
beim Bürgerfest in Selb (Foto: Uwe von Dorn).