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Hürtgenwaldmarsch im Zeichen von Verantwortung und Erinnerung




Angetretene Soldaten beim Hürtgenwaldmarsch.

Foto: Richard van Lipzig

Begegnung und Austausch bei einem der parallel angebotenen Kulturprogramme.

Foto: Richard van Lipzig

Kranzniederlegung am Tag vor dem Marsch.

Foto: Richard van Lipzig

Hürtgenwaldmarschmarsch

Schon seit fünf Uhr morgens war die Jugendfeuerwehr Vossenack auf den Beinen, um die vielen Autos der Marschteilnehmer auf die Parkplätze und zum Zeltplatz zu lotsen. Die Landfrauen hatten Kuchen gebacken und der Musikverein stand in den Startlöchern, um Würstchen zu grillen und den Getränkepavillon zu öffnen. Was nach den engagierten Vorbereitungen für ein normales Dorffest klingt, hat in Vossenack mit dem alljährlichen Auftreten von knapp 400 uniformierten Soldaten und Reservisten zu tun, die den 39. Internationalen Hürtgenwaldmarsch (IHM) absolvierten. Der stand in diesem Jahr unter dem Motto „Verantwortung und Erinnerung“. Veranstalter waren das Landeskommando Nordrhein-Westfalen, der Reservistenverband und die Gemeinde Hürtgenwald unter der Schirmherrschaft des Landrates des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn.

Am Samstagmorgen um 8 Uhr hieß es: Antreten auf dem Sportplatz in Vossenack, wo der Kommandeur des Landeskommandos NRW, Brigadegeneral Dieter Meyerhoff, die 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich begrüßte. Denn zusätzlich zu den 400 Uniformierten hatten sich ganz zur Freude der Organisatoren auch noch 100 zivile Wanderer angemeldet. Beim Hürtgenwaldmarsch geht es nicht um sportliche Höchstleistung. Offiziell wird bei diesem Gedenkmarsch – im Gegensatz zu anderen militärischen Marschveranstaltungen – nicht einmal die Zeit gemessen. Privat tickten natürlich einige Stoppuhren auf den gut ausgeschilderten Strecken von 10 km, 20 km und 30 km, vorbei an historisch bedeutsamen Orten der Region.

Umfangreiches Bildungsprogramm

An 20 Stationen waren erstmals QR-Codes angebracht, über die weitere Informationen abgerufen werden konnten. Zusätzlich zu den Marschrouten bot in diesem Jahr auch erstmals der Eifelverein Führungen an, die gerne angenommen wurden und auch im nächsten Jahr wieder Bestandteil sein werden. Auch wenn das Rahmenprogramm permanent verändert und weiterentwickelt wird, ist es der Kerngedanke, die Erinnerung an die Schlacht im Hürtgenwald wachzuhalten und daraus für Gegenwart und Zukunft lernen. So gab es auch 2023 ein umfangreiches Bildungsprogramm für Wanderer und interessierte Besucher. Im Zelt am Sportplatz luden ganztägige Ausstellungen ein zur Auseinandersetzung mit den Themen: „Helden, Täter, Opfer. Biografien der Weltkriege“, „Jüdisch vor Ort – 1700 Jahre jüdisches Leben im Rheinland“ und „Militär und Gesellschaft in Deutschland seit 1945“. Im Dorfgemeinschaftshaus wurden darüber hinaus Vorträge zu historischen Orten der Region angeboten.

Auf dem Veranstaltungsgelände am Sportplatz konnten sich die Teilnehmer nach dem Marsch im Zelt der Truppenverpflegung bei einer Erbsensuppe mit Einlage stärken und anschließend auf Einladung der Vereins- und Dorfgemeinschaft Vossenack den Tag an Kuchenstand, Getränkepavillon und Grill kulinarisch ausklingen lassen.

Am Freitag vor dem Marsch fand eine Kranzniederlegung am Ehrenmal der Kriegsgräberstätte Hürtgen statt, begleitet vom Musikverein Vossenack. Im Anschluss führte das Axensprungtheater – Preisträger „Bundeswehr und Gesellschaft“ in der Kategorie Kultur – am örtlichen Gymnasium das Theaterstück „Freiheit! 1848!“ auf.


Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für den 40. Hürtenwaldmarsch, der zum Jubiläum im nächsten Jahr in der Zeit vom 30. August bis 1. September stattfinden wird.

Weitere Informationen, Bilder und Videos vom 39. IHM gibt es unter hürtgenwaldmarsch.com.

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