Igel als Friedensheld
Reservistenverband verleiht zum sechsten Mal den Medienpreis "Goldener Igel"
"Der Igel, das Symboltier einer wehrhaften Demokratie, der in einer Welt, in der nicht nur tiefer Friede herrscht, Stacheln haben muss." Diese Worte fand Vizepräsident Michael Sauer, der während der Bundesinformationstagung des Reservistenverbandes in Bremen den Medienpreis des Verbandes feierlich verlieh.
Zurück geht das Symbol des Igels auf das Gedicht "Bewaffneter Friede" von Wilhelm Busch, in dem der Igel – als friedliches Tier – einem Angriff aus dem Weg geht, indem er seine Stacheln zeigt. In den Zeiten des kalten Krieges wurde der Igel so zu einem Symbol der Wehrhaftigkeit der NATO. Deren Leitgedanke war es, friedlich zu bleiben, sich im Falle eines Angriffes aber zur Wehr zu setzen.
Eingraviert in einen Glaspokal erhielten die Journalisten Dorit Kowitz, Lena Lotte Stärk, Stefanie Weber, Susanne Brahms und René Schulthoff den Goldenen Igel für ihre besonders gelungenen Darstellungen sicherheitspolitischer Themen in den Medien.
Preisträger in der Kategorie Print wurden Wolfgang Metzner, Dorit Kowitz und Joachim Gern mit ihrem Beitrag "Mission weltweit" im Magazin stern. Die Autoren befassen sich mit den Gefahren für die Soldaten in den Einsätzen am Beispiel des Bus-Attentates in Kabul. Vizepräsident Sauer lobte in seiner Laudatio die umfassende Recherche, die die Journalisten durch mehrere Länder führte. Darüber hinaus sei die lebendige und verständliche Sprache, sowie die sorgfältige Bebilderung ein Kriterium für die Vergabe des Preises an das stern-Team gewesen, so Sauer.
In der Kategorie Hörfunk wurde der Preis an Stefanie Weber und Lena Lotte Stärk für ihre Reportage "Meine Eltern sind bei der Bundeswehr" vergeben. Der Beitrag, der im Rahmen der Kindersendung LILPUZ auf WDR 5 gesendet wurde, schildert den Alltag von Soldaten aus der Sicht der Kleinen. Diese Kleinen im Alter von fünf bis neuen Jahren erzählen, wie sie ihren Alltag als Kinder von Soldateneltern erleben – von den berufsbedingten Umzügen, vom Verlust alter und dem Knüpfen neuer Freundschaften und von den Ängsten um den Vater, der in den Kosovo-Einsatz gehen musste.
Susanne Brahms und René Schulthoff erhielten den "Goldenen Igel" in der Kategorie Fernsehen für ihren Beitrag "Begegnungen in Kabul". Gesendet wurde er im Magazin buten & binnen von Radio Bremen TV. Darin erzählen sie eine Geschichte, die in Bremen mit dem Taxifahrer Nahib Schuhab beginnt und in Kabul glücklich endet. Schuhab, vor 13 Jahren aus Afghanistan geflohen, macht sich mit den Journalisten auf den Weg nach Kabul, um seine Schwester zu suchen. Dabei treffen sie auch auf den Soldaten Steffen Meyer aus Bückeburg, der seinen Dienst im Camp Warehouse leistet. Brahms und Schulthoff vermitteln so, dass manches fernab geglaubte Schicksal näher ist, als wir denken.
"Die Arbeit fällt uns Reservisten leichter, wenn Journalisten motiviert werden, in ihren Medien Sicherheitspolitik zu behandeln. Von dem geweckten Interesse der Bevölkerung profitieren dann die Reservisten, wenn sie als Multiplikatoren unterwegs sind", begründete Präsident Ernst-Reinhard Beck, MdB, dass der Medienpreis bereits zum sechsten Mal vergeben wird.
Text: Martina Kiphardt