Im Netzwerk gegen die Naturkatastrophe
Das Ulmer "Zivil-Militärische Netzwerk Katastrophenschutz" gibt es seit 2006. Beim Jahrestreffen erläuterte der Standortälteste vor rund 30 Vertretern der zivilen Katastrophenschutzorganisationen wie Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz und Polizei sowie den militärischen Dienststellenleitern im Bereich Ulm/Neu-Ulm, dass die Bundeswehr nicht mehr in allen Regionen Deutschlands alle Fähigkeiten bereithalten könne. Aus vielen Gebieten hätten sich die Streitkräfte zurückgezogen. Dornstädter Soldaten des Logistikbataillons 471 mussten deshalb vor einigen Wochen beim Hochwasser in Sachsen-Anhalt aushelfen. Lob für die Streitkräfte hatte es danach von Ulms Erstem Bürgermeister Gunter Czisch gegeben: "Was die Bundeswehr im Zuge des Hochwassers getan hat, ist beachtenswert."
Unterstützung vom Lazarettregiment 41
Der Kommandeur des Ulmer Lazarettregiments 41, Oberfeldarzt Dr. Ingo Weisel, berichtete über die Unterstützungsmöglichkeiten, die sein Verband im Katastrophenfall bereitstellen könne, wenn zivile Kräfte oder Mittel nicht ausreichten: Rettungspersonal, Krankentransportwagen, Labore, Operations-Container, Intensivstation und Zelte als Notunterkünfte. Starkes Interesse bei den Vertretern der Katastrophenschutzorganisationen fand das Rettungszentrum der Bundeswehrsanitäter. Es ist für die Behandlung Schwerstverletzter eingerichtet, hat mehrere Operationssäle und wird modular erweiterbar in Zelten sowie Containern betrieben.
"Enorme Herausforderungen für Hilfsdienste"
Zum Abschluss des Jahrestreffens bekräftigten General Habersetzer, der auch Chef des Stabes im Multinationalen Kommando Operative Führung / Multinational Joint Headquarters Ulm ist, und Klaus Müllek vom Katastrophenschutz der Stadt Ulm: "Alle Hilfsdienste sowie das Militär sind künftig enormen Herausforderungen ausgesetzt. Wenn nötig, ergänzen jedoch beide Bereiche ihre Kompetenzen – Hand in Hand zum Wohl unserer Bürger."
Bei Katastrophen sind Reservisten vorne dabei
Teil der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit der Bundeswehr sind die Kreis- und Bezirksverbindungskommandos (KVKs/BVKs) in den Kreisfreien Städten und Landkreisen. Die KVKs und BVKs beraten die Oberbürgermeister und Landräte im Katastrophenfall über die Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr. Die Verbindungskommandos bestehen ausschließlich aus Reservisten die kurzfristig alarmiert werden können. Sie stammen alle aus der jeweiligen Region und kennen deshalb die Örtlichkeiten sowie die jeweiligen Ansprechpartner anderer Hilfsorganisationen aus langjähriger Zusammenarbeit. Die Reservistinnen und Reservisten sind wie viele andere Helfer der sogenannten Blaulichtkräfte ehrenamtlich tätig.
Ulrich Delius, Bundeswehr / (red)
Bild oben: Der Kommandeur des Lazarettregiments 41,
Oberfeldarzt Dr. Ingo Weisel (links), stellt Angehörigen
des "Zivil-Militärischen Netzwerkes Katastrophenschutz" das
Rettungszentrum seines Verbandes vor (Foto: Ulrich Delius).
Bild unten: Der Standortälteste Ulm/Dornstadt, General Klaus Habersetzer,
begrüßte 30 Teilnehmer zum Jahrestreffen des
"Netzwerkes Katastrophenhilfe" (Foto: Ulrich Delius).