Jahrestagung zur Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr
Ein Rückblick auf die Corona-Jahre 2020 und 2021, ein intensiver Austausch zwischen Reservistinnen, Reservisten und aktiven Soldatinnen und Soldaten sowie ein Ausblick auf die Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst: Das alles stand im Fokus der diesjährigen Jahrestagung der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr.
Die Jahrestagung der Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr (SanDstBw) fand in diesem Jahr bereits zum fünften Mal statt. Letztes Jahr musste die Tagung aufgrund der Covid-19-Pandemie abgesagt werden. Mit einer begrenzten Zahl von 89 Teilnehmenden und einem sorgfältig ausgearbeiteten Hygienekonzept konnte die Tagung an der Sanitätsakademie der Bundeswehr (SanAkBw) dieses Mal stattfinden. Das freute besonders den Leiter der Tagung, Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps, stellvertretender Inspekteur des Sanitätsdienstes und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten (BeaResAngel) im SanDstBw: „Ich freue mich auf die Diskussionen, auf die Gespräche am Rande, aber vor allem freue ich mich sie hier vor Ort an unserer Sanitätsakademie begrüßen zu dürfen.“
Die Kommandeurin der SanAkBw, Generalstabsarzt Dr. Gesine Krüger, hieß die Teilnehmenden in München herzlich willkommen. Auch sie betonte: Es sei nicht nur wichtig, sondern auch erfreulich, dass wieder der persönliche Austausch möglich sei. Moderiert wurde die Tagung von Oberst Uwe Armin Schmidt. Er und sein Team vom Fachbereich IX-4 Reservistenangelegenheiten im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr (Kdo SanDstBw) haben die Veranstaltung, wie in den Vorjahren, maßgeblich organisiert.
COVID-19: Die Reserve machte einen Unterschied
Die Bedeutung der Reserve in der Bewältigung der Covid-19-Pandemie wurde während der Tagung mehrfach betont. Mehrere tausend Freiwillige reagierten auf den Unterstützungsaufruf des Kdo SanDstBw vom März 2020. „Unsere Reservistinnen und Reservisten haben in den zurückliegenden Monaten einen echten Unterschied in der Bewältigung der Pandemie gemacht“, hob Generalstabsarzt Dr. Schoeps hervor.
Dem konnte sich auch der stellvertretende Kommandeur des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung (Kdo SanEinsUstg) und Beauftragter für Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) des Sanitätsdienstes, Generalarzt Dr. Bruno Most, nur anschließen. Er ging vor allem näher auf die einzelnen COVID-19-Hilfsleistungen und den Einsatz des Kdo SanEinsUstg im August 2021 in der Hochwasser-Hilfe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein. Dabei betonte er vor allem die Rolle der Reserve in der ZMZ des Sanitätsdienstes.
„Bewährtes ausbauen und neues etablieren“
Die Bundeswehr und ihre Reservistinnen und Reservisten haben sich in den zurückliegenden Jahren auf vielfältige Weise bewährt. Dadurch sei aber nochmal deutlich geworden, wie wichtig einsatzbereite Streitkräfte seien. Konteradmiral Jean Martens ging in seinem Vortrag, stellvertretend für den Abteilungsleiter Führung Streitkräfte, auf die grundsätzliche Weiterentwicklung der Reserve ein.
Vor dem Hintergrund der Strategie der Reserve und der Refokussierung auf Landes- und Bündnisverteidigung erläuterte er, wie die künftige Reserve der Bundeswehr ausgestaltet werden soll. Dabei hob er vor allem die Aspekte Grundbeorderung (GBO) für ausscheidende Soldatinnen und Soldaten, Heimatschutz, sowie Ausrüstung und Ausbildung der Reserve hervor. Hierbei gelte der Grundsatz „Bewährtes ausbauen und neues etablieren“, so Martens.
Zukunft der Reserve im Sanitätsdienst
Gesundheitsversorgung spielt auch künftig eine zentrale Rolle in den Streitkräften und dies wird auch bei der Neukonzeption der Reserve im Sanitätsdienst berücksichtigt. Für das Kdo SanDstBw stellte Oberstleutnant i.G.im Generalstabsdienst Chmieleck-Kautz bereits einige zentrale Punkte vor. Neue Beorderungsmöglichkeiten würden derzeit vor allem im Bereich der Verstärkungsreserve geschaffen. Davon würden in erster Linie die Bundeswehrkrankenhäuser und die sanitätsdienstlichen Einheiten der so genannten „Rettungskette“ profitieren.
Langfristiges Ziel sei es noch deutlich mehr medizinisch-examinierte oder approbierte Reservistinnen und Reservisten für ein Engagement in der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr zu gewinnen. Die GBO ist dafür eine wichtige Säule. Daneben wird aber auch die Gewinnung von geeigneten Reservistinnen und Reservisten aus dem Personenkreis der allgemeinen Reserve, von ehemaligen Berufssoldatinnen und -soldaten über 57 Jahren und den sogenannten Seiteneinsteigenden unerlässlich sein, um künftig möglichst viele Dienstposten in der Reserve besetzen zu können.
Bestpreis des Beauftragten für Reservistenangelegenheiten
Persönliches Engagement wird gesehen und gewürdigt. Seit dem Jahr 2018 verleiht der BeaResAngel im SanDstBw einen Bestpreis an Reservistinnen und Reservisten, die sich durch bemerkenswerte Leistungen besonders hervorgetan haben. In diesem Jahr gab es sechs Preisträger, von denen vier direkt auf der Jahrestagung geehrt wurden.
Intensiver Meinungsaustausch
Die Jahrestagung bot ein wichtiges Forum zum Austausch über die Reserve im Sanitätsdienst. Hier kamen Expertisen, beispielsweise aus dem Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr, und Erfahrungen aus der Praxis zusammen. Die Teilnehmenden berichteten ausführlich aus ihren jeweiligen Dienststellen und Beorderungstruppenteilen. Obwohl in diesem Jahr auf Workshops verzichtet werden musste, wurde nicht nur im Anschluss der Vorträge, sondern auch am Rande der Veranstaltung viel und intensiv über die künftige Ausgestaltung der Reserve diskutiert.
Der BeaResAngel schloss die dreitägige Veranstaltung: „Die letzten Tage waren geprägt von informativen Vorträgen und einem regen Austausch. Ich denke, wir alle konnten aus den vergangenen Tagen viele Impulse für die Reserve des Sanitätsdienstes mitnehmen.“ Die nächste Jahrestagung der Reserve im SanDstBw findet voraussichtlich im September/Oktober 2022 statt.
Reserve im Sanitätsdienst der Bundeswehr
Es gibt vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Reservistinnen und Reservisten im Sanitätsdienst der Bundeswehr. Wir beraten Sie gern:
Fachbereich Reservistenangelegenheiten im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr
Telefon: +49 261 896 32444
E-Mail: KdoSanDstBwReserve@bundeswehr.org