Kabul: Isaf schlägt Angriff auf Luxushotel nieder
In der Nacht zu Mittwoch hatten die Angreifer das stark bewachte Hotel Intercontinental gestürmt. "Auf der Suche nach Ausländern und einheimischen Feinden arbeiteten sie sich von Zimmer zu Zimmer vor", sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid. Zudem habe sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Ein Polizeisprecher beruhigt: "Inzwischen sind ihre Leichen gefunden, die Situation ist unter Kontrolle."
Die Besatzungen der Nato-Hubschrauber hatten die Aufständischen auf dem Dach entdeckt und außer Gefacht gesetzt. Danach drangen afghanische Soldaten in das Hotel ein und sicherten das Gebäude.
Hinweise auf deutsche Opfer gibt es bislang nicht. Auch die Bundeswehr soll an der Operation nicht beteiligt gewesen sein, teilte das Einsatzführungskommando auf Anfrage des Reservistenverbandes mit. Wie viele ausländische Gäste sich insgesamt in dem Hotel aufhielten, war zunächst unklar. Nach Berichten lokaler Medien hatten mehrere afghanische Regierungsvertreter in dem Hotel eingecheckt, um an einer Konferenz zur Übergabe der Verantwortung der Nato an einheimische Sicherheitskräfte teilzunehmen. Das Treffen sollte ursprünglich am Mittwochmorgen beginnen.
Das Intercontinental liegt auf einem Hügel in Kabul und ist das älteste Luxushotel in Afghanistan, zu der gleichnamigen Kette gehört es aber nicht mehr. Die einzige Zufahrtsstraße wird durch mehrere Checkpoints gesichert, auch der Eingang wird bewacht. In der Regel werden ausländische Korrespondenten dort unterbracht.
An dem Isaf-Einsatz beteiligen sich derzeit 4.900 Bundeswehr-Soldaten, 360 von ihnen sind Reservisten.
Sören Peters
Bild oben:
Mit Kampfhubschraubern gingen
die Isaf-Soldaten gegen die Aufständischen vor.
(Foto: Isafmedia via flickr.com)
Bild unten:
Die afghanische Polizistin Mariam Wafa
Betreibt einen Checkpoint in Kabul.
Amerikanische Soldaten beobachten
das Geschehen aus dem Hintergrund.
(Foto: Isafmedia via flickr.com)