„Kernstücke der internationalen Ordnung werden umgeworfen“
Offiziell los geht es am Freitag um 14 Uhr. Als prominenteste Redner sind Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Vizepräsident Mike Pence angekündigt. Auf dem Programm stehen unter anderem die Zukunft Europas nach dem Brexit, die Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten und das transatlantische Verhältnis. Weitere Themen auf der Agenda sind das Ende des INF-Vertrages mit Russland, das Verhältnis zu China sowie die Konfliktherde in der Sahelzone und in Nahost.
"Die gesamte liberale Weltordnung auseinander zu fallen. Die globale Sicherheitslage ist heute gefährlicher als jemals zuvor seit dem Zerfall der Sowjetunion. Wir erleben einen Epochenbruch, bei dem eine Ära zu Ende geht und die Umrisse eines neuen weltpolitischen Zeitalters bisher erst in Ansätzen erkennbar sind. Zwar gibt es einige Staaten, die sich für den Erhalt der liberalen Weltordnung einsetzen, allerdings ist fraglich, ob sie willens und in der Lage sind, diese Rolle auch anzunehmen", heißt es im vorab veröffentlichten und frei zugänglichen Munich Security Report (PDF, englisch).
"Die Kernstücke der internationalen Ordnung werden umgeworfen, ohne dass klar ist, ob sie jemand wieder aufstellen kann – oder will. Wer fähig und willens ist, sich darum zu kümmern – das wird die bestimmende Frage in München in diesem Jahr. Ich hoffe, dass wir einer Antwort näher kommen, bevor alles, was wir aufsammeln können, wirklich nur noch Scherben sind", schreibt der MSC-Vorsitzende Wolfgang Ischinger in einem Impulsbeitrag.
So unterstützen Bundeswehr und Reservisten die MSC
Was kaum jemand weiß: die Bundeswehr ist maßgeblich an der Ausrichtung der MSC beteiligt. Warum das so ist, erklärt ein Blick in die Vergangenheit. Die Münchner Sicherheitskonferenz wurde erstmals 1963 ausgerichtet. Damals hieß sie jedoch zunächst "Münchner Wehrkundetagung". Erst seit 1991 trägt die Veranstaltung ihren heutigen Namen. Der Name hat gewechselt, das Engagement der Bundeswehr ist geblieben. Neben 80 Reservistinnen und Reservisten sind auch 40 aktive Soldatinnen und Soldaten zur MSC kommandiert. Darüber hinaus gehören 180 Studierende der Bundeswehruniversität München zum Organisationsteam. Die MSC kann sich damit in den Bereichen Raumordnung, Logistik und Protokoll auf die Hilfe der Bundeswehr abstützen – wir berichteten bereits im Vorfeld.
Was rund um die Münchner Sicherheitskonferenz passiert und warum der Hauptsaal oft leer ist, erklärt die Deutsche Welle.
Bild oben:
MSC-Vorsitzender Wolfgang Ischinger.
(Quelle: MSC)