Kiesewetter: Sorge um deutsche Soldaten in der Türkei
"In der Türkei gibt es eine sehr schwache Sicherung der Bundeswehr-Einsatzkräfte", sagte Kiesewetter im Interview mit der Nordwest-Zeitung. "Hier muss geprüft werden, ob nicht mehr für die Eigensicherung getan werden muss." Aktuell sind 259 deutsche Soldaten bei "Active Fence" im Einsatz, darunter sieben Reservisten.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor: Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan hat den Friedensprozess mit den Kurden aufgekündigt. Sie würden die Einheit der Türkei untergraben. Kiesewetter warnt davor, dass die innenpolitischen Spannungen in der Türkei auch auf Deutschland übergreifen könnten: "Die Gefahr, dass der Kurdenkonflikt auch wieder verstärkt in Deutschland ausgetragen wird, sehe ich eindeutig. Unsere Sicherheitsbehörden sind alarmiert. Das Bundesinnenministerium ist sich dieser Gefahr bewusst."
Nato-Treffen am Dienstag
Dass die Türkei den IS endlich ernsthaft bekämpfen will, begrüßt die Nato. Doch dass gleichzeitig auch die Kurden angegriffen werden, könnte beim Treffen des Bündnisses am Dienstag für Diskussionen sorgen. Erdogan hatte zuvor die Schaffung einer IS-freien Zone in Syrien angekündigt. Diese sei die Voraussetzung für die Rückkehr von 1,7 Millionen syrischen Flüchtlingen aus der Türkei in ihr Heimatland.
Aktualisierung: Mittwoch, 29. Juli
„Die #Türkei verwendet die #NATO in ihren innenpolitischen Problemen und das ist sehr kritisch“, so @RKiesewetter. https://t.co/3B7e0yAkE5
— ARD Morgenmagazin (@ardmoma) 29. Juli 2015
(red/spe)
Bild oben:
Verbandspräsident Roderich Kiesewetter.
(Foto: H.C. Plambeck)